Eiche sucht förderliche Nachbarn
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Ein Eichenreinbestand. Im Projekt KomKon werden drei Baumarten in Nachbarschaft zur Eiche auf Kompatibilität und Konkurrenz bei der Wassernutzung untersucht. Foto: Peter Annighöfer/TUM |
(9.7.2022) Gemischte und strukturreiche Wälder gelten als resilienter gegenüber Trockenheitsstress als Monokulturen. Ein Forscherteam der Technischen Universität München untersucht im Projekt KomKon deshalb bis 2025 die Wechselwirkungen bei der Wassernutzung von Bäumen in zukunftsträchtigen Mischbeständen. Das Vorhaben wird durch die Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und für Umwelt, Naturschutz nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aus dem Waldklimafonds finanziert.
In zwei Regionen Deutschlands werden die Wissenschaftler Konkurrenz bzw. Komplementarität bei der Wasser-
nutzung der Zukunftsbaumart Eiche jeweils in Kombination mit Rotbuche, Douglasie und Waldkiefer im
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Hier hat die direkte Nachbarschaft von Eiche und Buche zum Absterben der Eiche (l.) geführt. Foto: Peter Annighöfer/TUM |
Vergleich zu Reinbeständen identifizieren. Unter anderem werden Wasserverbrauch und -umvertei-lung im Boden, Trockenstressreaktionen und Zuwachsverhalten quantifiziert sowie mischungs-
spezifische Kompromisse und Begünstigungseffekte beurteilt.
Das Team wird Bestandsstrukturdaten mit Hilfe terrestrischer Laserscannsysteme (LiDAR) ermitteln. Messungen der Xylemflussdichte – also des Wasser-
flusses im Stamm der Bäume – und der Wasserum-
verteilungen im Boden über das Wurzelwerk (Hydrau-
lic Redistribution) sowie Bohrkern und Isotopenana-
lysen ermöglichen Aussagen über den baumspezi-
fischen Wasserverbrauch, das Mischungspotenzial und den aufgetretenen Trockenstress.
Vielfalt und Strukturreichtum in Baumartenmischun-
gen gelten als wesentliche Strategien zur Steigerung der Resilienz von Wäldern. „Strukturreiche Bestände erholen sich nach einer Störung schneller; Risiken von Schadereignissen können auf Baumarten mit unterschiedlichen Ansprüchen gestreut werden. Aufgrund bisheriger Beobachtungen und Erkennt-
nisse nehmen wir an, dass Baumarten in Mischung limitierte Ressourcen wie Wasser in ihren jeweiligen Ökosystemnischen effizienter nutzen und damit klimastabilere Waldbestände bilden“, erklärt Projektkoordinator Prof. Dr. Peter Annighöfer. Das wissenschaftliche Fundament zur Bewertung der Baumartenmischungen soll am Projektende als waldbauliches Verfahren zur Steigerung der Klimaresilienz von Wäldern vorgelegt werden.
Hintergrund:
Die Folgen der trockenheitsgeprägten Jahre 2018 bis 2020 prägen in Deutschland und weiten Teilen Europas die Bewirtschaftung von Waldökosystemen. Hohe Mortalitätsraten durch Trockenschäden und Insektenkalamitäten wirken sich negativ auf die Baumartenzusammensetzung und die Ökosystemproduktivität aus. Bei anhaltendem Temperaturanstieg und veränderter saisonaler Niederschlagsverteilung wären die Kohlenstoffsenkenleistung des Waldes und die nachhaltige Nutzung heimischen Holzes dauerhaft gefährdet. Die effiziente Mischung von Baumarten zur Verbesserung des Wasserhaushalts ist ein Beitrag zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel.
(FNR)
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