Neues FNR-Poster: Ökosystemleistungen des Moores

Posterausschnitt "Ökosystemleistungen des Moores". Quelle: FNR
(7.10.2025) Moore sind wahre Multitalente in unserer Natur! Das neue Poster der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) veranschaulicht die zehn wichtigsten Ökosystemleistungen dieser einzigartigen Lebensräume. Dabei handelt es sich um die vielfältigen Leistungen eines Ökosystems, von denen die Natur, die lokale Umgebung und wir Menschen direkt oder indirekt profitieren. Bei Mooren reichen diese Leistungen von Klimaschutz und Wasserspeicherung über Hochwasserschutz und Biodiversität bis hin zu Erholung und nachwachsenden Rohstoffen.
Eingebunden in eine ausdrucksstarke und lebendige Illustration der Hamburger Grafikerin Sarah Heuzeroth bringen kurze Texte die Zusammenhänge auf den Punkt. So wird Moorwissen visuell ansprechend und leicht verständlich vermittelt.

„Ökosystemleistungen des Moores“: Quelle: FNR
Das informative Poster steht zum Download in der FNR-Mediathek ↗ bereit und kann auch in gedruckter Form bestellt werden. Zusätzlich sind die 10 Ökosystemleistungen hier ↗ online nachzulesen.
Die FNR möchte mit dem Poster das Verständnis für die Bedeutung des Moorbodenschutzes fördern. In Deutschland gab es ursprünglich auf etwa 1,8 Millionen Hektar natürliche, intakte Moore – das entspricht ca. 5 % der deutschen Landfläche. Diese beherbergten nicht nur seltene Tier- und Pflanzenarten, sondern speicherten auch große Mengen Kohlenstoff. Heute sind 95 % unserer Moore entwässert, um sie land- oder forstwirtschaftlich zu nutzen. Als organische Böden speichern Moore enorme Mengen an Kohlenstoff. Werden sie trockengelegt, geben sie diesen jedoch in Form von CO2 an die Atmosphäre ab. Ziel der nationalen Moorschutzstrategie der Bundesregierung ist deshalb die Wiederherstellung und nachhaltige Bewirtschaftung von Moorböden im Sinne von Klimaschutz und Biodiversität.
Als anschauliches Informationsmaterial soll das Poster das Bewusstsein für die Situation der heimischen Moore erhöhen und einen Wissenstransfer begünstigen, der schon bei den jüngeren Zielgruppen beginnt. Zu verstehen, dass Moore wie ein riesiger Schwamm fungieren, der enorme Wassermengen speichert und bei Starkregen vor Hochwasser schützt oder, dass sie ein Refugium zahlreicher gefährdeter Arten darstellen, trägt zur Wertschätzung dieser einzigartigen Ökosysteme bei.
Ein zusätzlicher Aspekt, den das Poster aufgreift, ist das Thema Paludikultur – die Bewirtschaftung nasser Moore. Hierin zeigt sich eine innovative Perspektive für bisher entwässerte organische Böden. Um Mooren eine landwirtschaftliche Zukunft zu geben, gilt es, gleichzeitig ökologisch und ökonomisch zu denken. Werden die Entwässerungsmaßnahmen zurückgebaut, können auf den Flächen Pflanzen angebaut werden, die hohe Wasserstände tolerieren und von der Industrie als Rohstoffe genutzt werden. Zu sehen ist deshalb auch ein als Moorraupe erkennbares Erntefahrzeug bei der Schilfernte.
Flankiert wird die idealtypische Moorlandschaft auf dem Poster von Moorpflanzen, die sich auch als Paludikultur anbauen lassen, wie etwa der Rohrkolben – genutzt für Bau- und Dämmstoffe oder das Torfmoos als Torfersatz in Gartenerde. So vermittelt das Poster nicht nur Wissen, sondern zeigt auch praxisnahe Wege auf, wie Moorbodenschutz und nachhaltige Nutzung miteinander verbunden werden können.
(FNR)