Bisher umfassendste globale Studie zum Entwaldungsprozess von Trockenwäldern
(12.5.2022) Die bisher umfassendste globale Bewertung der Entwaldungsprozesse in den Trockenwäldern der Welt zeigt: Ein Drittel der verbleibenden Trockenwälder ist bedroht, da diese in Regionen liegen, in denen die Abholzung besonders rasch voranschreitet. In Afrika sind Trockenwälder zwar noch vergleichsweise intakt, jedoch fanden Forscher:innen auch dort viele Regionen, in denen Rodungsprozesse kürzlich begonnen haben. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichten die Forscher:innen des Geographischen Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin und des Earth and Life Institute der belgischen Université Catholique de Louvain nun in der Fachzeitschrift Nature Sustainability
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(Foto: Phillipe Ruffin)
Praxis-Leitfaden für Stieleichen-Mischwälder auf Nassstandorten
(6.5.2022) Forstleute wissen nur allzu gut: Ist der Boden sumpfig nass, bereitet Waldbau wenig Spaß. Feuchte Standorte bescheren der Forstwirtschaft einen hohen Aufwand, wenn etwa das Holz per Seilkran geborgen werden muss. Das führt zu hohen Erntekosten, was wiederum nur mit der Produktion von wertigen Holzsortimenten kompensiert werden kann. Dabei kommen ohnehin nur wenige Baumarten mit Staunässe und zeitweise flurhohen Wasserständen klar. Und mit dem Eschentriebsterben fällt zudem eine der wichtigsten Leit- und Wirtschaftsbaumarten für diese Standorte aus – die Esche (Fraxinus excelsior). Andere potenzielle Kandidaten wurden hingegen lange Zeit vernachlässigt.
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(Foto: Andreas Baumgart, Landesforst-MV)
Öko-Institut schlägt neue Berechnungsmethode vor
(6.5.2022) Wird Holz aus dem Wald entnommen und für die Herstellung von Holzprodukten, Baustoffen oder Papier genutzt, entsteht ein CO2-Fußabdruck dadurch, dass im Wald weniger Kohlenstoff gespeichert ist, als wenn die Bäume nicht gefällt worden wären. Der Atmosphäre wird so entsprechend weniger CO2 entzogen. In die Gesamtrechnung einer Treibhausgasbilanz muss dieser CO2-Fußabdruck aufgenommen werden, um tatsächlich alle Auswirkungen der Holznutzung auf das Klima zu berücksichtigen. Das Öko-Institut schlägt deshalb eine neue Berechnungsmethode vor: den CO2-Speichersaldo.
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(Foto: Helga Kattinger, Pixabay)
Widersprüchliche Ziele In den neuen EU-Verordnungen
(17.4.2022) Wie trägt der Wald am effektivsten zum Klimaschutz bei? Die Forstwissenschaftler Leam Martes und Professor Michael Köhl vom Exzellenzcluster für Klimaforschung CLICCS der Universität Hamburg belegen, dass mehr Kohlenstoff gespeichert wird, wenn umfassend Holzprodukte produziert werden – und verstärkt Stoffe ersetzen, die bei der Herstellung viel CO2 erzeugen. Dies steht im Widerspruch zu Naturschutzzielen der Europäischen Union. Konkret untersuchten Leam Martes und Michael Köhl die Daten von Wäldern in 19 Landkreisen in und um Hamburg. Aus Informationen zu Baumarten, Größe und Dicke lassen sich die Kohlenstoffgehalte der Wälder bestimmen.
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(Foto: Pixabay)
Forstwissenschaftler entwickeln Modelle, damit Bäume besser standhalten
(11.4.2022) Ein Team von Forschenden um Prof. Dr. Kana Kamimura von der Universität Shinshu/Japan unter Beteiligung des Freiburger Forstwissenschaftlers Dr. Barry Gardiner hat erstmals messen und auswerten können, wie sich Bäume in einem extremen tropischen Zyklon der Kategorie fünf bewegen und welche Schäden sie dabei erleiden. Die hochaufgelösten Daten tragen dazu bei, Empfehlungen zu erarbeiten, wie Wälder, aber auch Infrastruktur wie etwa Bahnstrecken besser vor künftigen Sturmschäden geschützt werden können – auch in Europa. Den Wissenschaftler*innen kam der Zufall zuhilfe.
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(Foto: René Schué, Pixabay)
Im um 4°C erwärmten Waldboden kommen rund 20 % mehr Feinwurzeln vor
(8.4.2022) Seit 15 Jahren beschäftigt sich ein Team des Bundesfor-
schungszentrums für Wald (BFW) damit, den Boden eines Bergwaldes künstlich aufzuheizen. Damit sollen die langfristigen Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung besser abschätzbar werden. Jüngste Ergebnisse zeigen, dass im um 4°C erwärmten Waldboden rund 20 % mehr Feinwurzeln vorkommen als im nichterwärmten Boden. Die Wurzeln sind tendenziell länger und dünner und auch die Besiedelung der Wurzeln mit Bakterien und Pilzen (Mykorrhiza) hat sich durch die Erwärmung verändert. Wahrscheinlichste Ursache sind Anpassungen an eine mit der Zeit abnehmende Nährstoffverfügbarkeit im wärmeren Waldboden.
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(Foto:BFW)
Krümeliges Zuhause für viele seltene Arten
(4.4.2022) Baumhöhlen, ob von Spechten gezimmert oder durch Fäulnisprozesse entstanden, sind wichtige Strukturen in unseren Wäldern. In seltenen Fällen kann aus einer „normalen“ Baumhöhle ein ganz besonderer Lebensraum entstehen: die Mulmhöhle. Diese Baumhöhlen zeichnen sich durch ein krümeliges, schnupftabakartiges Lockersubstrat, den sogenannten „Mulm“ aus, der sich über Jahrzehnte aus dem zersetzten Holz der Höhleninnenwand und den Hinterlassenschaften der Höhlenbewohner bildet. Dieser spezielle, durch die Aktivität verschiedener, zersetzender Organismen entstandene Höhlentyp ist für viele seltene Arten das überlebenswichtige „Zuhause“. Ein bekanntes Beispiel ist der Eremit, auch Juchtenkäfer genannt. [ ...mehr ]
(Foto: Jakob Jilg, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0)
Keine Entwarnung für den Wald
(24.3.2022) Wie geht es dem deutschen Wald? Seit den 1980er Jahren wird diese Frage regelmäßig im Waldzustandsbericht der Bundesregierung sowie der Länder thematisiert. Die Bewertung des Belaubungszustandes ist dabei ein wichtiger Indikator. Die Kronenverlichtung – das ist die Abweichung der begutachteten Bäume von einem voll benadelten bzw. voll belaubten gesunden Baum – schätzen die Inventurteams in 5-Prozent-Stufen. Die Ergebnisse werden für die Bewertung zusammengefasst in „ohne“, schwache und deutliche Kronenverlichtungen. Ab 25 % spricht man von deutlicher Kronenverlichtung. [ ...mehr ]
(Foto: Heiko Stein, Pixabay)
DBU fördert forstlichen Wandel – Tag des Waldes
(20.3.2022) Der Wunsch nach mehr arten- und strukturreichen Wäldern, die zudem Wasser speichern, Luft kühlen und Erholung bieten, wird stärker. Das Problem: Solche Gratis-Leistungen werden bei der Waldplanung bisher zu wenig berücksichtigt. Eine Chance könnte die Vergütung von Ökosystemleistungen bieten. Die Technische Universität (TU) Dresden zeigt Optionen auf und entwickelt Methoden zur Honorierung nachhaltiger Waldwirtschaft – am Beispiel von Flächen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Verbundprojekt fachlich und finanziell mit rund 570.000 Euro. [ ...mehr ]
(Foto: Dr. Sven Wagner)
Fichte und Buche ertragen keine Überflutungen
(15.3.2022) Waldbäume ertragen Hochwasser unterschiedlich gut. Manche tolerieren wochenlange Überflutungen, andere verlieren nach wenigen Tagen Wasserstand erkennbar ihre Vitalität. Klimaexperten sind sich einig, dass in Folge des Klimawandels Hochwasserereignisse zukünftig zunehmen. Zusätzliche Flutpolter, Hochwasserrückhalte-
becken und Deichrückverlegungen sind vor diesem Hintergrund vorbeugende Maßnahmen des Hochwasserschutzes. Die potenziellen Überschwemmungsbereiche sind in der Regel von Wäldern geprägt, die künftig regelmäßiger überflutet und damit eventuell geschädigt werden. Für betroffene Waldbesitzende stellt sich die Frage nach der Hochwassertoleranz wie etwa Fichte, Buche oder auch Kiefer. [ ...mehr ]
(Foto: Matthias Böckel, Pixabay)
Baumringanalysen zeigen Wachstumseinbußen in den vergangenen Jahrzehnten
(12.3.2022) Die Buchenwälder in Europa sind durch den Klimawandel stark bedroht, besonders in den südeuropäischen Ländern, aber auch in Mitteleuropa. Modellrechnungen zufolge könnte das Wachstum von Buchen je nach Klimaszenario und je nach Region in den kommenden 70 Jahren zwischen 20 und über 50 Prozent zurückgehen. "Wir müssen vor allem am südlichen Rand der Verbreitungsgrenze der Buche mit hohen Produktivitätsverlusten aufgrund vermehrter Trockenheit rechnen", sagt Dr. Edurne Martinez del Castillo von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Die Wissenschaftlerin warnt gleichzeitig vor den Folgen dieser Entwicklung sowohl für die Ökologie als auch die Forstwirtschaft und rät dazu, umgehend Maßnahmen zur Anpassung der Wälder zu ergreifen. [ ...mehr ]
(Foto: Anastasia Clark / Unsplash)
Wissenschaftler weltweit beunruhigt
(5.3.2022) Internationale Waldexperten analysierten auffällige Ereignisse von Baum- und Waldsterben, die in den letzten Jahrzehnten klimabedingt auf der Erde auftraten. Überraschenderweise waren vermehrt solche Wälder betroffen, die nach wissenschaftlicher Kenntnis nicht als bedroht angesehen wurden. Die Studie unter Leitung des MPI-BGC, veröffentlicht in Annual Reviews in Plant Biology, verdeutlicht zudem, dass weiteres Baum- und Waldsterben wahrscheinlich ist. Die Forscher zeigen auf, wie verbesserte Datenstrukturen zur Ursachenforschung und Früherkennung beitragen können. [ ...mehr ]
(Foto: Henrik Hartmann, Olaf Kolle / MPI-BGC
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Satellitendaten machen großflächige Verluste des Baumbestands sichtbar
(27.2.2022) Gesunde Bäume tragen eine satte dichte Krone. Beim Spazierengehen durch den Wald fällt jedoch auf, dass die grünen Dächer insgesamt recht licht sind. In den letzten Jahren zeigen sich auch vermehrt kahlgeschlagene Flächen. Wälder sind unsere grüne Lunge, bilden Lebenraum für eine reiche Tier- und Pflanzenwelt, liefern Nutzholz und schützen vor Überflutungen und Hangrutschungen. Wie groß ist also der Verlust durch abgestorbene und entnommene Bäume? Forschende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind dieser Frage mithilfe von satellitengestützten Erdbeobachtungsdaten nachgegangen. [ ...mehr ]
(Foto: Katharina N., Pixabay)
Elf hessische Naturwaldreservate und benachbarte Wirtschaftswälder untersucht
(16.2.2022) Die extremen Dürrejahre 2018 und 2019 haben zu einem Absterben zahlreicher Waldbestände geführt. Nicht nur die allgemein als empfindlich bekannten Fichtenwälder waren davon betroffen, sondern auch die als robust geltenden Buchenwälder zeigten vielfach eine auffallend schüttere Belaubung und eine erhöhte Absterberate. Als Folge wurden in einigen Bundesländern daher Erntemaßnahmen in alten Buchenwäldern gestoppt. Ein Team der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) und der Universität Freiburg hat in ausgewählten hessischen Wäldern untersucht, ob sich in den Dürrejahren 2018/19 die Absterberaten von Buchen in Wirtschaftswäldern von denen in unbewirtschafteten Wäldern unterschieden. [ ...mehr ]
(Foto: Pixabay)
Großer Mehrwert des Waldes als Erholungsort
(12.2.2022) Mit dem Rücken am Waldboden liegend, fragt sich der Erholungssuchende, wie stark der Wald wohl belaubt ist. Das ist auch mit vielen modernen Messmethoden schwer zu erheben, ebenso wie sich die Belaubung über das Jahr verändert. In einer neuen Studie des österreichischen Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) und ZAMG in Österreich wird eine neue Methode vorgeschlagen, bei der die Erholungsleistung des Waldes zur Bestimmung genutzt wird. Die Ergebnisse wurden im Wissenschaftsjournal „Frontiers in Forests and Global Change“ veröffentlicht. [ ...mehr ]
(Foto: Wolfgang Eckert, Pixabay)
Auswirkungen unterschiedlicher Baumarten auf die Grundwasserneubildung
(2.2.2022) Der Klimawandel erfordert neue Strategien. Trockenheitstolerante Baumarten sollen den Wald künftig stärken. Doch wie sich Douglasie und Co. auf die Grundwasserentwicklung auswirken, ist bisher kaum erforscht. Das wollen Wissenschaftler der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) gemeinsam mit der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) im Rahmen des Waldklimafonds-Projekts „KLIBW-GW“ untersuchen. Das kürzlich gestartete Verbundvorhaben wird von den Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. [ ...mehr ]
(Foto: Matthias Sack / BGR))
Trockenheitstolerante Baumarten für den Klimawandel untersucht
(27.1.2022) Die Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel ist einer der grundlegenden Forschungsschwerpunkte des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). In einem vom BMEL geförderten Vorhaben wurde jetzt die Anbaueignung trockenheitstoleranter Baumarten untersucht. Konkretes Ziel des Forschungsprojektes war es, Herkünfte der Baumhasel (Corylus colurna), der Atlaszeder (Cedrus atlantica) und der Libanonzeder (Cedrus libani) in Süddeutschland zu testen und ihre Anbauwürdigkeit zu bewerten. Zwei Zedernarten und die Baumhasel konnten dabei an vier Versuchsstandorten in Bayern und Baden-Württemberg etabliert werden. [ ...mehr ]
(Foto: Pixabay)
Baumstämme schrumpften 2018 um Rekordwerte
(17.1.2022) Das Hitzejahr 2018 hat ein internationales Forscherteam mit Schweizer Beteiligung dazu veranlasst, erstmals Daten zu Stammwachstum und Trockenstress von Waldbäumen aus ganz Europa zusammenzutragen. Die nun im Fachjournal Nature Communications veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass die Bäume zwar rekordhohe Wasserdefizite erlitten, aber erstaunlich gut wuchsen. Der Rückschlag folgte in den Jahren darauf. Im Hitzesommer 2018 lag die Durchschnittstemperatur in Europa 1,3 °C höher als üblich. Die Trockenheit setzte der Vegetation vielerorts von Auge sichtbar zu. Wie können Waldbäume mit solchen extrem heißen und trockenen Bedingungen zurechtkommen? [ ...mehr ]
(Foto: Pixabay)
Schwankungen beim Wachstum von Wäldern durch Witterungsextreme
(3.1.2022) Das jährliche Wachstum von Wäldern schwankt aufgrund von Witterungsextremen wie Dürren und Starkregen. Diese Schwankungen fallen bei artenreichen Wäldern geringer aus als bei artenarmen. Zudem produzieren Wälder mit vielen Baumarten mehr Holz. Dabei kommt es nicht nur auf die Vielfalt der Baumarten an, sondern auch auf die Vielfalt ihrer Eigenschaften. Das konnte ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften Beijing (CAS) nachweisen. Das Team liefert wichtige Impulse, wie die Forstwirtschaft Wälder mit stabiler Produktivität fördern kann.
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(Foto: Pixabay)
Umweltroboter helfen, das Wald-Ökosystem zu verstehen
(21.12.2021) Die Umweltbedingungen in Baumkronen zu erforschen setzt Schwindelfreiheit und Klettertalent oder teure Gerüstbauten voraus. Neu setzen Wissenschaftler aber auch auf spezielle Drohnen. Solche entwickelt ein Team der Eidg. Forschungsanstalt WSL und der ETH Zürich. Ein gelber Zylinder nähert sich summend dem dicht belaubten Ahornbaum. Zielstrebig fliegt er einen armdicken Ast an. Dabei streift er unbekümmert Blätter und dünne Äste. Am Ziel angekommen hängt er sich an, wackelt kurz hin und her und verstummt. Was geht hier vor? Das Journal IEEE Robotics and Automation publizierte kürzlich einen ausführlichen Artikel darüber.
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(Foto: Gottardo Pestalozzi)
Mehltauresistente Eichen identifizieren und zur Waldverjüngung nutzen
(17.12.2021) Weißer Belag auf den Blattoberseiten offenbart den Mehltau, der vor allem junge Eichen befällt und ihnen lebensnotwendige Nährstoffe entzieht. So wird die Pilzerkrankung zur Herausforderung bei Waldverjüngungsmaßnahmen. Im Verbundprojekt „MetaEiche“ untersuchen Forschende der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) jetzt gemeinsam mit der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) in Trippstadt, wie sich resistente Eichen gezielt selektieren lassen. Der Waldklimafond des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) fördert das Vorhaben mit rund 500.000 Euro.
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(Foto: Rasbak, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0)
Sämlinge von Tanne und Eiche könnten von abgestorbenem Holz profitieren
(29.11.2021) Hilft Totholz bei der Etablierung und Entwicklung von gesäten Eichen und Tannen? Ist eine Bodenbearbeitung für die Aussaat überhaupt möglich, wenn das Totholz auf der Fläche verbleibt? Diesen Fragen widmen sich Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena in gemeinschaftlicher Arbeit mit der Stadt Hildburghausen in Thüringen. Auf Dauerbeobachtungsflächen des Stadtwaldes Hildburghausen soll der Effekt des verbliebenen Totholzes auf die Entwicklung der Saat, das Mikroklima, den Boden und die Pflanzendiversität quantifiziert werden. Weiterhin verspricht die Integration von Totholz einen zusätzlichen Schutz der Sämlinge vor Wildverbiss.
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(Foto: gamagapix Pixabay)
FVA bewertet Bodenschutzkalkungen
(24.11.2021) Richtig angewandt, kann sich die Bodenschutzkalkung in vielen Bereichen positiv auf den Wald auswirken. Seit 2010 wird in Baden-Württemberg das Kalkungskonzept des Ministeriums für Ernäh-
rung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) umgesetzt. Wie läuft die Umsetzung und wie wirksam ist das Programm? Das hat die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) zusammen mit Kolleginnen und Kollegen der Landesforstver-
waltung untersucht. Das Ergebnis: Das Programm zeigt Wirkung und sollte auf jeden Fall fortgesetzt werden.
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(Foto: FVA/Hartmann)
Biotopbäume als Hotspot der Biodiversität
(7.11.2021) Waldreservate, Altholzinseln und Wildnisecken als Öko-Nischen für seltene Arten - Neue Broschüre von WWF und Österreichische Bundesforste gibt Praxistipps, wie Vielfalt im Wirtschaftswald gefördert werden kann „Microliving“ – der Trend zu kleinen Wohnungen ist nicht nur in der Immobilienbranche beliebt, sondern im Tierreich seit jeher gelebte Praxis. Sogenannte Baummikrohabitate, also Kleinstlebensräume auf alten Bäumen oder abgestorbenem Holz, bieten zahlreichen Tieren ein wertvolles Zuhause. Biotopbäume sind aus ökologischer Sicht somit unverzichtbar und können bis zu 65 verschiedene Mikrohabitate, von der Höhle bis zum Rindenriss, aufweisen.
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(Foto: ÖBf-Archiv/F. Pritz)
Die herbstbunten Waldflächen nehmen mit dem Waldumbau immer mehr zu
(18.10.2021) Nachdem die Wälder in den vergangenen Dürrejahren die Blätter teils schon im Spätsommer abgeworfen hatten, zeigt sich in diesem Jahr erstmals wieder ein „Indian Summer“, wie man ihn kennt und liebt. Durch die abnehmende Tageslänge initiiert, offenbaren sich dem Waldwanderer und Naturfreund Buchen, Eichen, Eschen, Ahorne und Linden mit herrlichen Blattfärbungen von Grün, Gelb, Orange, Rot und Braun, oft verbunden mit einem immer wieder strahlend blauen Himmel. Diese enorm reizvolle Jahreszeit, die mit dem kompletten Blattfall allzu schnell ihr Ende findet, kann derzeit in den heimischen Wäldern genossen werden.
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(Foto: Stefan Hoffmann, Pixabay)
Hyperspektraldaten zeigen Veränderungen, bevor diese im Feld erkennbar sind
(9.10.2021) Der Klimawandel bringt Wetterveränderungen mit sich und diese können für Bäume großen Stress bedeuten. Durch diese Bedrohung der Vitalität vieler Baumarten steigt zunehmend der Bedarf an kostengünstigen Methoden für großflächiges Monitoring. Um diese Fragestellung genauer untersuchen zu können, wurde daher unter Leitung des Instituts für Geomatik der Universität für Bodenkultur Wien in einem gemeinsamen Konsortium mit der Deutschen Raumfahrtagen-
tur (DLR), den Bayerischen Staatsforsten, Österreichischen Bundes-
forsten (ÖBf AG) und der Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) ein umfangreiches Feldexperiment (Projekt VitTree) durchgeführt.
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(Foto: Karsten Lamprecht, Pixabay)
Universität Göttingen und HAWK erforschen weltweit Buchenwälder
(4.10.2021) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Göttingen und der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Göttingen (HAWK, Koordination) erforschen in einem Verbundprojekt weltweit Buchenwälder. Ein Team aus den Bereichen Geografie, Biologie und Forstwissenschaften legt dabei den Fokus auf den Vergleich von mitteleuropäischen Buchenwäldern (Fagus sylvatica L.) und mittelpatagonischen Südbuchenwäldern (Nothofagus spp.). Ziel ist, konkrete Vorschläge zu machen, wie die Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden können.
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(Foto: Martin Kappas-2019)
Spektraldaten aus Drohnenfotos zeigen den Gesundheitszustand von Bäumen an
(24.9.2021) Baumstress frühzeitig zu erkennen ist wichtig, um die zunehmenden Auswirkungen von Trockenheit auf unsere Wälder zu verstehen sowie Baumarten zu identifizieren, die besser als andere an Trockenheit angepasst sind. Forschende können Baumstress unter anderem über die Analyse von Jahrringen oder über die Photosyntheseleistung der Nadeln und Blätter erkennen. Mit diesen Messmethoden lässt sich erkennen, ob sich das Baumwachstum über mehrere Jahre oder während eines Hitzesommers verlangsamt hat. Sie sind wertvoll, aber auch sehr zeitaufwändig. Eine neue Studie der Eidg. Forschungsanstalt WSL zeigt nun, dass sich das Stressniveau von Bäumen mit einer multispektralen Kamera aus der Luft erkennen lässt. [ ...mehr ]
(Symbolfoto: Jonathan Reichel, Pixabay)
FVA-Projekt erforscht Risikofaktoren für Dürreschäden an Buchen
(14.9.2021) Die Fichte ist in aller Munde, aber auch die Buche hat in den letzten Jahren sehr an der anhaltenden Trockenheit gelitten. Absterbende Kronen, nicht ausreichend belaubte Äste, abgeplatzte Rinde, Pilz- und Käferbefall häufen sich. Welche Risikofaktoren es für Dürreschäden an Buchen gibt und wie ihnen begegnet werden kann, erforscht ein Projekt an der der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA). Um einen Überblick über die Vitalität der trockengestressten Buchen zu erhalten, wurden auf diversen Standorten in Baden-Württemberg verschiedene Parameter dokumentiert. [ ...mehr ]
(Foto: FVA/Weidner)
Bruch- und Auwälder sind wichtige Überschwemmungsgebiete
(5.9.2021) Wälder sind in der Lage, die Gefahr von Hochwasserspit-
zen, Sturzfluten und Erosionen zu verringern. Und dabei können diese Schutzwälder ganz unterschiedliche Lebensräume sein. Die wenige Wochen zurückliegenden, extremen Niederschlagsereignisse im Westen Deutschlands haben zu unendlich großem Leid und katastrophalen Schäden geführt. Für eine künftige Prävention wird auch die Rolle der Wälder und Moore wieder in den Blick geraten. Denn bevor Niederschlagswasser abfließt und ggf. ein Hochwasser entsteht, wird ein Teil der Niederschläge vom Kronendach und im porenreichen, naturnahen Waldboden aufgefangen. Bodenwasser wird durch Wurzelwerk und Unterwuchs gebremst. [ ...mehr ]
(Foto: Dr. Horst Sproßmann)
Hohe und große Bäume empfindlicher für Trockenheit
(26.8.2021) In Mitteleuropa werden Trockenzeiten mit dem Klimawandel häufiger, doch manche heutigen Wälder können schlecht damit umgehen. Daten eines 30-jährigen Experiments zeigen nun, wie anfällig Fichten- und Tannenwirtschaftswälder auf Dürre sind. Der Waldbau kann aber ihre Resilienz gegen Trockenheit erhöhen, das heißt, wie rasch und gut sie sich davon erholen können. Wie gut können Wälder Trockenheit aushalten und was können Forstleute tun, um ihre Widerstandsfähigkeit und Resilienz zu stärken? Dies wollten WSL-Forschende herausfinden und konnten dafür auf ein einzigartiges Langzeitexperiment der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in Südwestdeutschland zurückgreifen. [ ...mehr ]
(Foto: Pixabay)
Extremes Unfallrisiko verlangt Fachkunde auf höchstem Niveau und sofort verfügbare Technik
(15.8.2021) Der Holzeinschlag im belaubten Zustand während der Vegetationsperiode entwickelt sich von der Ausnahme zur Regel. Um das Unfallrisiko maximal einzudämmen, ist höchstes Fachkundeniveau erforderlich sowie die sofortige Verfügbarkeit von Maschinen, nicht zuletzt für eine sichere seilwindenunterstützte Fällung. Noch vor zehn Jahren war die Holzernte im Laub verpönt, galt als Einschlag zur Unzeit und als viel zu gefährlich. Umwelt- und marktrelevante Gründe wie Holzpreisanreize und Streckung des Einschlagszeitraums haben dazu geführt, dass mittlerweile der Einschlag im Laub zur Regel geworden ist. Dieser stellt große Anforderungen an den Unfallschutz, darauf weist die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG)
mit Nachdruck hin.
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(Foto: SVLFG)
Aufforstung könnte in Europa Dürren mindern
(12.7.2021) Klimaforschende wissen schon lange: Wälder beeinflussen das regionale Klima. Zahlreichen Studien belegen, dass Wälder die Landoberflächentemperatur im Sommer meist senken und dazu beitragen, die Auswirkungen der globalen Erhitzung lokal abzufedern. Weniger gesicherte Erkenntnisse gibt es jedoch zur Frage, wie sich Wälder und die Aufforstung von Landwirtschaftsflächen auf lokale und regionale Niederschlagsmengen auswirken. Die Forschungsgruppe von Sonia Seneviratne, Professorin für Land-Klima Dynamik, ist dieser Frage nun erstmals mit Beobachtungsdaten (anstelle von Modelldaten) für Europa nachgegangen.
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(Foto: Pixabay)
Der Klimawandel ist die wichtigste Ursache für thermische Rindenschäden
(5.7.2021) Der Mensch schützt seine Haut mit Kleidung und Creme, Tieren hilft ein Fell vor den Sonnenstrahlen. Bei Bäumen verhindert die Rinde einen Sonnenbrand – wenn sie denn dick genug ist. Es klingt für den Laien unglaublich: Unseren wichtigsten Baumarten in Thüringen droht auch diesen Sommer Sonnenbrand. Schon vergleichsweise geringe Hochsommertemperaturen können über den Tag hinweg die Holztemperatur unter einer durchschnittlich dicken Rinde auf 45° C ansteigen lassen. Und damit ein flächiges Absterben von Stammteilen zur Folge haben. Ausgerechnet die beiden häufigsten Baumarten in Thüringen, die Fichte und die Buche, sind durch ihre vergleichsweise dünne Rinde sonnenbrandgefährdet. [ ...mehr ]
(Foto: Pixabay)
Freiburger Forschende führten ein Restaurationsexperiment durch
(28.6.2021) Wie viele Baumarten gibt es im Wald? Wie sind die Bäume verteilt? Wie hoch sind die einzelnen Baumkronen? Gibt es umgestür-
zte Bäume oder ausgehöhlte Baumstämme? Forstwissenschaftlerinnen und Forstwissenschaftler charakterisieren Wälder nach strukturellen Faktoren. „Strukturreichtum ist sehr wichtig für die Biodiversität in Wäldern. Aber forstlich genutzte Wälder sind im Allgemeinen strukturarm“, sagt Tristan Eckerter von der Professur für Naturschutz und Landschaftsökologie der Universität Freiburg. Daher untersuchte er gemeinsam mit Forschungsteams der Professur für Waldbau und des Nationalpark Schwarzwalds, ob Strukturen wie stehendes Holz in Wäldern dabei helfen, die Vielfalt von Wildbienen zu fördern. [ ...mehr ]
(Foto: Manfred Antranias Zimmer, Pixabay)
Lufttemperaturunterschied zwischen Wald und Freifläche kann 4° C und mehr betragen
(15.6.2021) Nicht nur Spaziergänger, auch Sportler genießen an heißen Sommertagen die kühlende Wirkung schattenreicher Wälder. So kann der Lufttemperaturunterschied zwischen Wald und Freifläche schnell 4° C und mehr betragen. Wissenschaftler der renommierten Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich haben jetzt mittels Satellitendaten herausgefunden, dass Laubwälder die Temperaturen an der Erdoberfläche in Hitzeperioden deutlich intensiver senken können, als Nadelwälder. Es scheint sinnvoll, den Laubbaumanteil in Wäldern, aber auch in Städten zu erhöhen, um die Auswirkungen derartiger Hitzetage zu mildern. Klimaexperten sind sich einig, dass derartige Extremwetterlagen in Deutschland im Rahmen des Klimawandels zunehmen werden. [ ...mehr ]
(Foto: Dr. Horst Sproßmann)
Rechtzeitige Eingriffe machen den Wald widerstandsfähiger
(8.6.2021) In den letzten Jahren waren Wälder im Kanton Graubünden vermehrt von natürlichen Störungen wie Windwurf oder Borkenkäfer betroffen. Forschende des SLF konnten identifizieren, welche Wälder besonders anfällig sind. Die Studie soll helfen, bei der Waldbewirtschaftung Prioritäten zu setzen. Der Gebirgswald hat für Menschen eine große Bedeutung, denn er erfüllt viele Funktionen. Er schützt nicht nur Siedlungen und Straßen vor Naturgefahren wie Lawinen oder Steinschlag, sondern reinigt die Luft und speichert Kohlenstoff. Er ist Erholungsraum und Lebensraum für zahlreiche Tiere- und Pflanzenarten. Als Lieferant nachwachsender Rohstoffe spielt er eine wichtige wirtschaftliche Rolle. [ ...mehr ]
(Foto: Frank Krumm, SLF)
Rahmenbedingungen schaffen, um waldeigene Dynamik zuzulassen
(4.6.2021) Große Lebensraum- und Artenvielfalt, weitestgehend unzerschnitten von Siedlungen oder Industrie: Das Nationale Naturerbe bringt eine große Chance für den Naturschutz in Deutschland, aber auch Schwierigkeiten und gesetzliche Hürden. Auf dem 35. Deutschen Naturschutztag empfiehlt Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe, einer gemeinnützigen Tochter der Deutschen Bundesstif-
tung Umwelt (DBU): Mehr schützenswerten Naturraum ins Eigentum von Naturschutzakteuren überführen sowie keine Verpflichtung zur Wiederaufforstung nach Borkenkäferbefall, Dürre- und Sturmschäden in Wäldern des Nationalen Naturerbes. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde unterstützt den Appell: „Das Nationale Naturerbe steht in Sachen Wald dafür, eine neue Wildnis entstehen zu lassen – der Dynamik der Natur sollten wir ihre Zeit geben.“ [ ...mehr ]
(Foto: Michelle Liedtke, DBU Naturerbe)
Jahrzehntelange Planung und eine akribische Baumauswahl erforderlich
(1.6.2021) Der Wald wächst so vor sich hin, dann kommt der Förster, sägt einen Baum ab, bringt diesen in ein Sägewerk und ruckzuck liegt ein Regalbrett im Baumarkt bereit. Denkste! Selbst für ein Standardregalbrett 800x300x20 mm ist eine jahrzehntelange Planung und eine akribische Baumauswahl erforderlich. Zum einen, weil der Roh-, Bau- und Werkstoff Holz nachhaltig erwirtschaftet wird: Es wird nur so viel Holz aus dem Wald entnommen, wie wieder nachwächst. Zum andern braucht es für ein Regalbrett eine bestimmte Baumart und einen qualitativ guten Stamm ausreichender Dimension. Und ein Sägewerk, dass das Brett nicht nur sägt und hobelt, sondern auch trocknet. Denn wer will schon ein krummes Brett im Baumarkt erwerben. [ ...mehr ]
(Foto: ThüringenForst)
Forschung zu Schädlingsbefall in Wäldern mit Misch- und Monokulturen
(21.5.2021) In den vergangenen Jahren konnten es Försterinnen und Förster hautnah beobachten: Erst schwächt langanhalte Trockenheit die Bäume, dann greifen Borkenkäfer und andere Schädlinge an. Während gesunde Bäume die Eindringlinge mit Harz fernhalten, sind gestresste beinahe wehrlos. Die Freiburger Wissenschaftlerin Sylvie Berthelot und ihr Team von Forschenden aus der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen und der Fakultät für Biologie untersuchen die Bedeutung von Baumdiversität auf den Borkenkäferbefall. Sie gehen der Frage nach, ob die Zusammensetzung der Baumarten eines Waldes das Fressverhalten der Borkenkäfer beeinflusst. Ihre Ergebnisse hat das Team im „Journal of Ecology“ veröffentlicht. [ ...mehr ]
(Foto: Luftaufnahmen von K. R. Kovach und Kupferstecher-Foto von U. Schmidt)
Projekt untersucht Entwicklungen im Klimawandel
(30.4.2021) Wie es einem Baum geht und wie gut er wachsen kann, verrät unter anderem der Wasserhaushalt am Standort. Dabei spielt der Waldboden eine wichtige Rolle: Wie durchlässig ist er? Wie viel Wasser kann er speichern? Wie hoch ist das Risiko für Grund- oder Staunässe? Den Wasserhaushalt vor Ort einzuschätzen – und damit auch, welche Baumart wo am besten gedeiht –, ist eine wichtige Grundlage für die Forstplanung. Infolge des Klimawandels muss mit einer deutlichen Veränderung der Verhältnisse vor Ort gerechnet werden. Ein Projekt an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) will den Wasserhaushalt eines Standorts unter Berücksichtigung des Klimawandels abschätzen.
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(Foto: Pixabay)
Berechnung der Speicherleistungen von verschiedenen Wäldern
(26.4.2021) Die Europäische Union (EU) will jetzt die Klimaziele für 2030 verschärfen. Bis dahin sollen die Treibhausgase der EU um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 gesenkt werden. Geeinigt haben sich die EU-Unterhändler auch, ob und inwieweit die Mengen Kohlendioxid eingerechnet werden sollen, die Wälder, Pflanzen und Böden speichern. Maximal 225 Millionen Tonnen Kohlendioxid dürfen als Senken angerechnet werden. Eine Maßnahme sind Aufforstungen, welche die Bindekraft der Wälder auf 300 Millionen Tonnen Kohlendioxid erhöhen soll, so dass netto mehr als 55 Prozent Treibhausgase eingespart werden könnten. Neben dem Wachstum der Bäume sind besonders die verstärkte Nutzung von Holzprodukten und der Substitutionseffekt durch Holz von fossilen Rohstoffen besonders wichtig für den Klimaschutz.
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(Foto: Silke Bernhardt/Silberfoto)
Insekten, die bei massenhaftem Auftreten eine Gefahr für Wald und Besucher sind
(23.4.2021) Insekten sind ein fester Bestandteil der Natur – bestimmte Arten können jedoch, wenn sie in Massen auftreten, für den Wald zu einer echten Bedrohung werden. Durch den Klimawandel und die dadurch bedingte Trockenheit ist der heimische Wald geschwächt. Einige Baumarten sind den sich explosionsartig vermehrenden Insekten, wie etwa Borkenkäfern, in weiten Teilen schutzlos ausgeliefert, wenn sie nicht genügend Harz zur Abwehr produzieren können. Nachtfalterraupen hingegen werden durch ihre Brennhaare für den Menschen zur Gefahr. Hierzulande mussten Erholungssuchende im letzten Jahr einige Waldregionen meiden, was sich je nach Witterung auch in diesem Jahr wiederholen kann.
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(Foto: PEFC / KOLLAXO)
Messungen an 80.000 Probepunkten in ganz Deutschland
(9.4.2021) Nach mehrjähriger Vorbereitung beginnen im Frühjahr 2021 die Feldaufnahmen zur vierten Bundeswaldinventur (BWI 2022). Diese nationale Waldinventur wird von Bund und Ländern gemeinsam durchgeführt und vom Thünen-Institut für Waldökosysteme im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) koordiniert und ausgewertet. Die Erhebung ist alle zehn Jahre gesetzlich vorgeschrieben und wurde bereits zweimal durch Zwischeninventuren ergänzt. Somit wird ein Teil der Stichprobe innerhalb von 35 Jahren nun zum sechsten Mal erfasst.
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(Foto: Heino Polley, Thünen-Institut)
Entspannung auf dem Achtsamkeitspfad
(19.3.2021) Seit Beginn der Coronazeit hat der Wald die Herzen vieler erobert. Klein und groß haben ihn entdeckt – ob zur Erholung, zum Sport oder als kreativer Spielplatz. Er ist aber auch eine ruhige Oase und bietet die Freiheit, die wir aktuell nicht mehr haben: Der Wald ist ein Ort der Entspannung, zum Seele baumeln lassen und zum Kräfte sammeln. Besonders im Frühling kann man den Wald mit allen Sinnen erleben. Das Zwitschern der Vögel, das zarte Grün an den Sträuchern und die bunten Teppiche der Buschwindröschen und Leberblümchen locken viele ins Freie. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) lädt zum Tag des Waldes am 21. März alle ein, diese Schönheiten des Waldes in den nächsten Wochen zu erleben.
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(Foto: Pixabay)
Intelligentes Assistenzsystem für das Waldmanagement im Klimawandel
(11.3.2021) Längst sind Folgen des Klimawandels auch in Deutschlands Wäldern angekommen – aktuell vollzieht sich das größte Waldsterben seit den 1980er Jahren. Trockenheit, Hitze und Schädlingsbefall: Der Klimawandel bedroht die Wälder in Deutschland und stellt das Waldmanagement vor große Herausforderungen. Unterstützung kommt jetzt von einem gemeinsamen Projekt des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der EDI GmbH, einem Spin-off des KIT. Gemeinsam mit Partnern aus Forstwirtschaft und Forstwissenschaft entwickeln sie das Assistenzsystem EDE 4.0, das Försterinnen und Förstern mit Künstlicher Intelligenz (KI) dabei hilft, den Wald zu erhalten und ihn nachhaltig zu bewirtschaften.
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(Fotomontage: EDI GmbH)
ThüringenForst erinnert an den Begründer der Nachhaltigkeit
(5.3.2021) Anlässlich des 307. Todestages von Hans Carl von Carlowitz erinnert ThüringenForst an den sächsischen Oberberghauptmann und Forstkameralisten, der am 3. März 1714 in Freiberg verstarb. Carlowitz beschrieb vor über 300 Jahren das Prinzip des „nachhaltenden“ Umgangs mit Ressourcen am Beispiel der Wälder. Anlass war der damalige Zustand der regionalen Forste, die durch rücksichtslosen Raubbau in einem desaströsen Zustand waren. Sachsen war zur damaligen Zeit die größte Montanregion Europas und benötigte riesige Mengen an Holz zum Bergbau sowie als Energieträger. Er beschrieb seine Idee der „nachhaltenden Nutzung“ in der „Sylvicultura oeconomica“, dem ersten grundlegenden Lehrbuch der deutschen Forstwissenschaft. Es wurde 1713 auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt.
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(Foto: Daniela Tröger)
Große und alte Bäume sind besonders stark durch klimatische Extreme gefährdet
(1.3.2021) In den letzten Jahren haben die europäischen Wälder stark unter den extremen Klimabedingungen und deren Folgen gelitten. Weit mehr als die Hälfte der europäischen Walder ist potenziell durch Wind-
wurf, Waldbrand, Insektenplage oder einer Kombination daraus gefähr-
det. Das ist das Ergebnis einer Studie eines internationalen Wissen-
schaftlerteams unter Beteiligung von Dr. Henrik Hartmann vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie. Unter Verwendung von Satellitenda-
ten und künstlicher Intelligenz untersuchten sie die Anfälligkeit gegen-
über Störungen im Zeitraum zwischen 1979 und 2018. Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels sind ihre Ergebnisse sehr wichtig für die Verbesserung von Anpassungsstrategien und die Forstwirtschaft, um die europäischen Wälder langfristig widerstandsfähiger zu gestalten.
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(Foto: Sven Lachmann, Pixabay)
Waldzustandserhebung 2020 - Schäden weiten sich weiter aus
(25.2.2021) Wie geht es dem deutschen Wald? Seit den 1980er-Jahren wird diese Frage regelmäßig im Waldzustandsbericht der Bundesregierung thematisiert. Die letzten drei Jahre 2018, 2019 und vor allem 2020 haben gezeigt, dass der Klimawandel endgültig und für alle sichtbar im deutschen Wald angekommen ist. Die anhaltende Dürre in den Vegetationszeiten hat verbreitet zum vorzeitigen Abfallen der Blätter geführt. Bei der Fichte begünstigte sie die weitere Massenvermehrung von Borkenkäfern. Der Kronenzustand hat sich 2020 gegenüber den Vorjahren bei allen Baumarten weiter verschlechtert. Verstärkt wurde ein Absterben von Bäumen beobachtet. Dass diese Entwicklung nicht plötzlich kam, sondern sich schon seit Jahren abzeichnete, konnten die Auswertungen der Bodenzustandserhebung im Wald zeigen.
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(Foto: Colin Behrens, Pixabay)
Welche Folgen haben die starken Nachtfröste und Schneemassen für Fichte& Co.
(18.2.2021) Kontinentaler Frost aus dem Osten, große Schneemengen aus dem Westen – derzeit erlebt Thüringen einen heftigen Winterein-
bruch. Manch ein Naturfreund macht sich Gedanken um die 330 Millionen Waldbäume im Freistaat, die rund ein Drittel der Landesfläche ausmachen. Welche Auswirkungen haben derart starke Wintereinbrü-
che auf die heimischen Nadel- und Laubbäume. Viele Thüringer erin-
nern sich noch an die katastrophalen Schneebruchschäden 1980, 1982 und 1985, die zusammen mehrere Millionen Festmeter Bruchholz allein in den ehemaligen Bezirken Erfurt, Gera und Suhl zur Folge hatten. [ ...mehr ]
(Foto: Dr. Horst Sproßmann)
«Forum für Wissen 2020»
(15.2.2021) Die Biodiversität ist eine wichtige Grundlage für eine moderne, nachhaltige Waldwirtschaft. Denn je vielfältiger und artenreicher ein Wald ist, desto eher kann er äußere Einflüsse verkraften, vor Naturgefahren schützen, Holz produzieren und der Erholung dienen. Dies zeigte das im November 2020 virtuell durchgeführte «Forum für Wissen» der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL.Bis weit ins 20. Jahrhundert standen der Schutz vor Naturgefahren und eine möglichst große Holzproduktion im Zentrum der Waldbewirtschaftung. In den letzten 30-40 Jahren zeigte sich jedoch, dass viele Wälder immer dichter und dunkler wurden und dadurch wertvolle Strukturen für die Biodiversität verloren gingen. Der Wald bot vielen anspruchsvollen, oft auch lichtbedürftigen Tier- und Pflanzenarten keinen adäquaten Lebensraum mehr. Die Biodiversität, also die Vielfalt der Lebensräume, Arten und ihrer Erbanlagen nahm ab. [ ...mehr ]
(Foto: Simon Niederbacher)
Kein Problem für den Wald
(11.2.2021) Seit ein paar Tagen zeigt das Thermometer vielerorts eisige Minusgrade an. In einigen Landesteilen türmen sich Schneeberge auf. Unsere Pflanzen im Wald kommen auch mit einem späten Winter gut zurecht. Für die Tiere ist es bei dieser Witterung besonders wichtig nicht gestört zu werden. Waldbäume sind nicht so empfindlich. Sie treiben nicht beim ersten warmen Sonnenstrahl aus und gegen den Frost haben sie eine Art Frostschutzmittel eingelagert. Im Herbst haben die Laubäume ihre Blätter abgeworfen und sich so auf die kalten Wintertage vorbereitet. Sind die Blätter weg, fällt der Baum in so etwas wie einen Winterschlaf. Seinen Wassergehalt im Stamm reduziert er auf ein Minimum. Bevor der Baum die Blätter abwirft, zieht er die Nährstoffe aus den Blättern und speichert sie. Diese Zuckerverbindungen reichern sich in den Zellen an. Sie senken den Gefrierpunkt der Zellen, so dass sie nicht in der Kälte aufplatzen. So schützen sie den Baum vor dem Erfrieren, wie eine Art „Frostschutzmittel“ – eine geniale Erfindung. [ ...mehr ]
(Foto: Wald und Holz NRW – Jan Preller)
TU Freiberg analysiert Ozonwerte im Erzgebirge
(8.2.2021) Wie Forschende der TU Bergakademie Freiberg in einer aktuellen Studie feststellen, nimmt die Ozonbelastung im Erzgebirge seit Ende der 1990er Jahre auch im Winterhalbjahr nicht ab. In der Folge leiden die Wälder ganzjährig unter dem Ozon-Stress. Und das obwohl die Luft in Mitteleuropa insgesamt sauberer geworden ist. „Ozon ist eine Form von Sauerstoff. Während das Gas in oberen Luftschichten als Schutzmantel gegen UV-Strahlung wirkt, sind hohe Ozon-Konzentrationen in Bodennähe ein Luftschadstoff“, erklärt Prof. Jörg Matschullat von der TU Bergakademie Freiberg. „Sonneneinstrahlung, Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie der Anteil an sogenannten Ozonvorläuferstoffen aus menschengemachten Quellen beeinflussen die Bildung von Ozon. Der komplexe photochemische Prozess ist für die warme Jahreszeit besser erforscht als für die kalte“, ergänzt der Geoökologe. [ ...mehr ]
(Foto: TU Bergakademie Freiberg)
Schlüssel für eine nachhaltige und klimafreundliche Wirtschaft
(1.2.2021) Das „Jahr der Bioökonomie 2020/21“ zeigt: Neue Technologien machen Holz, einen der ältesten Rohstoffe der Menschheit, zum Schlüssel für eine nachhaltige und klimafreundliche Wirtschaft Holz, einer der ältesten Rohstoffe der Menschheit, steht eine Renaissance als Roh-, Bau- und Werkstoff der Zukunft bevor. Das zeigt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierte „Jahr der Bioökonomie 2020/21“, das jetzt Halbzeit feiert. Mittels der Bioökonomie soll der Wandel von einer erdölbasierten Wirtschaftsform hin zu einer nachhaltigen biologischen Ressourcennutzung geschafft werden. Kurzum: Statt nur endlich verfügbares Erdöl sollen Bäume, Pilze, Getreide oder Algen Rohstoffgrundlage einer dann nachhaltigen Wirtschaft werden. Wer dabei aber bei Holz nur an Bretter oder Pellets denkt, der irrt gewaltig. [ ...mehr ]
(Foto: andreas N, Pixabay)
Karpaten waren in der Eiszeit teilweise bewaldet
(18.1.2021) Senckenberg-Wissenschaftler haben die Rückzugsorte des Tagfalters Erebia aethiops während der letzten Eiszeit in Europa untersucht. In ihrer kürzlich im Fachjournal „Scientific Reports“ erschienenen Studie zeigen sie, dass die Schmetterlinge mindestens fünf europäische Gebiete als eiszeitliche Refugium nutzten. Dieses Ergebnis führt zu der Annahme, dass diese Bereiche am Rand der Hochgebirge – anders als bislang vermutet – lokal sogar bewaldet waren und so den Schmetterlingen einen Lebensraum bieten konnten. Das heutige Verbreitungsgebiet des Waldteufels (Erebia aethiops) erstreckt sich vom französischen Zentralmassiv und Nordengland über Mittel- und Osteuropa bis ins östliche Sibirien. Dabei ist der mittelgroße Tagfalter auf Laubmischwälder und deren angrenzende Wiesen angewiesen. [ ...mehr ]
(Foto: Senckenberg/Schmitt)
Lokal angepasste Konzepte für die Vielfalt der Waldbewirtschaftung in Europa
(28.12.2020) Fast überall in Europa hat die Biodiversität in den Wäldern in den vergangenen Jahrzehnten abgenommen. Gleichzeitig nahmen die Erwartungen der Bevölkerung an den Wald zu. Darum nutzen viele Waldeigentümer in Europa den Wald heute so, dass er neben der Holzproduktion auch weitere Ansprüche der Gesellschaft abdeckt. Das soeben erschienene Buch zum Thema fasst die Erfahrungen zur Balance von Forstwirtschaft und Biodiversitätsschutz zusammen. Das Nebeneinander mehrerer Nutzungsformen bezeichnen Fachleute als „integrative Waldbewirtschaftung“. Dieser multifunktionale Bewirtschaftungsansatz verlangt von den für den Wald Verantwortlichen viel Erfahrungen und Wissen um ökologische Zusammenhänge. Beispielhaft zeigten dies die Auswirkungen des Trockensommers 2018. [ ...mehr ]
(Foto: Gesche Schifferdecker / EFI Bonn)
Brände bedrohen auch Brasiliens zweitgrößtes Ökosystem
(21.12.2020) Bereits im späten Frühjahr 2018 hörte es fast überall in der Schweiz für längere Zeit auf zu regnen. Es folgten überdurchschnit-
tlich hohe Sommertemperaturen, was in weiten Teilen Mitteleuropas zu einer extremen Dürre führte. Wie reagieren Buchen in der Schweiz auf extreme Trockenheit? Dies untersuchten Forschende während und nach dem Trockensommer 2018 auf 75 Stichprobeflächen des Landesforstinventars. Geringeres Wachstum sowie eine Häufung frühzeitig herbstlich verfärbter Blätter und gelichteter Kronen waren klare Hinweise auf einen Vitalitätsverlust bei vielen der untersuchten Buchen. Im Folgejahr, als die Witterung wieder feuchter und weniger heiß war, erholten sich die meisten Bäume wieder. [ ...mehr ]
(Foto: Ulrich Wasem)
Brände bedrohen auch Brasiliens zweitgrößtes Ökosystem
(21.12.2020) Nicht nur am Amazonas brennen die Wälder: Klimawandel und Landmanagement gefährden noch empfindlichere Uferwälder, so eine Studie in Zusammenarbeit mit der Uni Hohenheim. Immer häufiger treten in den letzten Jahren in den brasilianischen Savannen Flächenbrände auf, die auch die Uferwälder stark in Mitleidenschaft ziehen. Tropische Savannen gehören weltweit zu den Lebensräumen mit der größten biologischen Vielfalt und zugleich zu den am stärksten bedrohten Ökosystemen. Neben den typischen Gras- und Buschlandschaften finden sich vor allem in den feuchten Uferzonen von Bächen und Flüssen auch immergrüne Wälder. Publiziert wurden die Ergebnisse der 20 Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen brasilianischen und internationalen Institutionen im Journal of Applied Ecology [ ...mehr ]
(Foto: Universität Hohenheim / Fernando Tatagiba)
Forschungsprojekt Wildnis Naturerbe - Ergebnisbroschüre veröffentlicht
(14.12.2020) Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt sieht vor, dass sich zukünftig mindestens fünf Prozent des deutschen Waldes natürlich entwickeln sollen. Doch wie kann Naturnähe gemessen und bewertet werden? Und lässt sich eine natürliche Entwicklung durch Maßnahmen beschleunigen? Diese Fragen standen bei dem nun abgeschlossenen Projekt Wildnis Naturerbe (WiNat) im Bundespro-
gramm Biologische Vielfalt im Fokus – ein Vorhaben der Nordwestdeut-
schen Forstlichen Versuchsanstalt, der Universität Göttingen und des DBU Naturerbes, der gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Für das DBU Naturerbe ist die Frage zentral, wie aus einem gleichaltrigen Kiefern-Wirtschaftswald ein naturnaher Laubmischwald wird. [ ...mehr ]
(Foto: Norbert Rosing)
Treibhausgas-Berichterstattung soll differenzierter werden
(10.12.2020) Treibhausgas-Emissionen von Moorwäldern und Waldflächen auf organischen Böden sollen deutschlandweit verlässlicher berechnet werden können. Mit genaueren Daten wollen Wissenschaftler des Eberswalder Thünen-Institutes für Waldökologie die Grundlage für die Emissionsberichterstattung Deutschlands verbessern. Außerdem werden sie klimarelevante Optionen zur Bewirtschaftung trockengelegter Moorwälder aufzeigen. Das Forschungsprojekt wird von den Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) mit Mitteln aus dem Waldklimafonds unterstützt.
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(Foto: Thünen-Institut/St. Röhling)
Eine verführerische Vorstellung um unsere Wälder klimastabiler zu machen
(4.12.2020) Heimische Wälder, in denen sich auch Zitronen- oder Orangenbäume finden, agavenreiche Waldränder – eine verführerische Vorstellung, um die Wälder zwischen Harz und Thüringer Wald klimastabiler zu machen. Schließlich ist die seit nunmehr acht Jahren anhaltende Trockenheit eine der größten Herausforderungen für die heimischen Baumarten, der speziell die Fichte und die Buche an vielen Standorten nichts mehr entgegensetzen können. Warum nicht einfach Bäume aus den mediterranen Gegenden Südeuropas in die heimischen Wälder holen? So naheliegend der Gedanke auf den ersten Blick ist, er wird der komplexen Klimasitution, in denen sich die Wälder befinden, in unseren Breitengraden nicht gerecht.
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(Foto: Janine Walter)
Vision und mögliche Maßnahmen
(27.11.2020) Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass das Auensystem entlang der Weißen Elster, Pleiße und Luppe von seinem wichtigsten Element abgeschnitten ist: dem Wasser. Der Wald trocknet buchstäblich aus, verliert seine charakteristischen Baumarten und deren Bewohner. Der Grund sind historische Umbauten zum Hochwasserschutz und die Klimaerwärmung. Eine Revitalisierung der Flusslandschaft ist deshalb unumgänglich, sagen Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Universität Leipzig (UL). In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Naturschutzbehörden und -verbänden haben sie jetzt eine Vision für das Leipziger Auensystem entwickelt und eine Karte mit Bewertungen von über 70 konkreten Maßnahmen erstellt. Sachsens Umweltminister Günther würdigte das Papier als fundierte Grundlage und kündigte weitere Schritte an.
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(Foto: André Künzelmann/UFZ)
Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt
(23.11.2020) Im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt des Landes Baden-Württemberg sind Freiburger Forscher der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) auf einen auf bemerkenswerten Feldahorn gestoßen. Auf den Baum sind die Forschenden während der Aufnahmen für ein Vorhaben im Rahmen des Sonderprogramms gestoßen. Erst im Juni 2020 startete dieses Projekt zur Erhaltung seltener Baumarten und deren Genetik. Hintergrund ist die Suche nach heimischen Alternativbaumarten zur Schaffung stabiler und klimatoleranter Wälder. Der bemerkenswerte Baum steht in einem Privatwald im Landkreis Schwäbisch Hall. Er ist rund 30 Meter hoch, hat einen Brusthöhendurchmesser von 61 Zentimetern und weist eine astfreie Schaftlänge von rund zehn Metern auf. [ ...mehr ]
(Foto: FVA/Gollent)
Erster Totholzgarten Baden-Württembergs eröffnet
(16.11.2020) Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA), die Stadt Walldorf und die Forstreviere vor Ort im Staatswald der Schwetzinger Hardt den ersten Totholzgarten im Land eröffnet. Das Waldgebiet Schwetzinger Hardt ist geprägt von Flugsanddecken und Dünen, die nach Ende der letzten Kaltzeit entstanden sind. Der trockene, sandige Untergrund und die jahrhundertelange Nutzung sind mitunter für das Wachstum des sogenannten Kiefernwaldes der sarmatischen Steppe verantwortlich. Dabei handelt es sich um seltene und geschätzte Waldbiotope, von denen es bundesweit nur noch 18,1 ha gibt. Um diese Biotope und die dort lebenden Arten zu erhalten, sind lichte Wälder, immer wieder offene Bodenstellen und sich verjüngende Kiefern nötig. Daher ist der Totholzgarten eine echte Win-Win-Situation: Die für viele Arten benötigten lichten Waldstellen werden erzeugt, indem Totholz von dort entfernt wird und genau dieses Totholz bietet danach im Totholzgarten neuen Lebensraum für andere Arten. [ ...mehr ]
(Foto: FVA)
Daten aus über 100 Ländern belegen die Erzeugung von mehr Biomasse
(12.11.2020) In wärmeren Klimaregionen gelegene Wälder können mehr Kohlenstoff absorbieren und somit mehr Biomasse erzeugen. Das haben Mitarbeiter des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto per i Sistemi Agricoli e Forestali del Mediterraneo herausgefun-
den. Ausgangspunkt der Untersuchung waren Datenerhebungen an Standorten in mehr als 100 Ländern. Als Indikator herangezogen wurde die Efficienza di Produzione Forestale (EPF), eine von den Forschern entwickelte und die Produktionseffizienz der Wälder widerspiegelnde Messzahl, mit der der durch die Fotosynthese assimilierte und zur Umwandlung in Holzmasse geeigenete Koh-
lenstoffanteil erfasst wird. "Die EPF nimmt mit der mittleren Jahrestemperatur und der Anzahl der Niederschlage zu, während sie mit zunehmendem Alter der Bäume zurückgeht", so Projektleiter Alessio Collati. [ ...mehr ]
(Foto: Antonios Ntoumas, Pixabay)
Ein Zehntel der zentraleuropäischen Wälder litt unter verfrühtem Laubfall
(6.11.2020) In zehn Prozent der Wälder in Zentraleuropa verloren Bäume im Trockensommer 2018 manche oder alle ihre Blätter zu früh. Dies zeigen Berechnungen und Satellitenbildanalysen der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Am stärksten betroffen waren Mittel- und Ostdeutschland, sowie Tschechien. Da es in den Bergen weniger heiß und trocken war, erlitten Schweizer Wälder weniger Schäden, wie das WSL-Forschungsteam im Fachjournal Global Change Biology berichtet. Es hatte ein Rechenmodell (Algorithmus) programmiert, das anhand von Luftbildern und Satellitenmessungen die Verbreitung von frühzeitigem Laubfall in ganz Zentraleuropa – von Norddeutschland bis Norditalien – berechnete. Dies war dank den neuen Sentinel-Erdbeobachtungssatelliten erstmals in sehr hoher zeitlicher (alle 2-3 Tage ein Bild) und räumlicher Auflösung (10x10 Meter) möglich.
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(Foto: Pixabay)
Wiederbewaldung von Schadflächen mit stabilen Waldsäumen
(16.10.2020) Breite, stufig aufgebaute und tiefbeastete Waldränder können nicht nur vor dem zerstörerischen Werk künftiger Stürme schützen, sondern sind auch ein landschaftsprägendes, ökologisch wertvolles Saumbiotop. Damit sie diese Funktionen gut erfüllen können, müssen sie durch Waldbesitzer und Förster geplant und aufgebaut werden – mit einer gezielt gestalteten Baum-, Strauch und Saumzone. Die Wiederbewaldung der vielen Schadflächen in Thüringens Wäldern nutzt ThüringenForst dazu, derartige standorts- und funktionsgerechte Waldaußen- und auch Waldinnenränder, etwa entlang von Forststraßen oder Waldwiesen, von Anfang an mit anzulegen. Bei der Wiederbewaldung sind Waldbesitzer gut beraten, ein besonderes Augenmerk auf die Gestaltung stabiler und biodiversitätsreicher Waldränder zu legen.
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(Foto: Dr. Horst Sproßmann)
Negative Einwirkungen auf die biologische Vielfalt vermeiden
(8.10.2020) Stürme, Brände, Borkenkäfer: Weltweit sind viele Wälder zunehmend von solchen und anderen natürlichen Störungen betroffen. Gängige Praxis ist es, die Folgen dieser Störungen zu beseitigen – also beschädigte Bäume schnellstmöglich zu ernten. Vom Borkenkäfer befallene Fichten werden ebenso aus dem Wald geholt wie verdorrte Buchen oder von Stürmen zu Boden geworfene Bäume. „Diese Praxis ist aber eine zusätzliche Störung, die sich negativ auf die biologische Vielfalt auswirkt“, sagt Dr. Simon Thorn, Waldökologe von der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. Bei Aufräumaktionen entstehen Bodenverletzungen, Totholz wird zum Großteil entfernt und Strukturen wie hochgeklappte Wurzelteller gehen verloren. „Darum sollte ein gewisser Teil solcher Störungsflächen von Aufräumaktionen ausgeschlossen werden“, so Thorn weiter. [ ...mehr ]
(Foto: Simon Thorm)
Erste europaweite Bewertung zu Verbreitung und Schutzstatus weitestgehend unberührter Wälder
(24.9.2020) Nur um 1 % müssten die Waldschutzgebiete Europas aus-
geweitet werden, um die meisten verbliebenen europäischen Urwälder zu schützen. Dies hat ein internationales Forscherteam unter Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) errechnet. Die in Diversity and Distribution veröffentlichte Studie erfasst erstmals europaweit die Verbreitung und den Schutzstatus der letzten weitestgehend unberührten Wälder. Sie zeigt, wo dringender Handlungsbedarf zur Erhaltung besteht und liefert wertvolle Informationen zur Umsetzung der neuen EU-Biodiversitätsstrategie. [ ...mehr ]
(Foto: Tzvetan Zlatanov)
In den letzten 30 Jahren gingen 17% des Kronendaches verloren
(21.9.2020) Ein Forscherteam der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und der Technischen Universität München hat anhand von mehr als 30.000 Satellitenbildern die erste hochaufgelöste Karte von Störungen in Europas Wäldern erstellt. Das Ergebnis der Studie, die soeben in der Fachzeitschrift Nature Sustainability veröffentlicht wurde: Insgesamt gibt es heute mehr als 36 Millionen Flächen auf denen anstatt großer Bäume eine Freifläche oder junge Bäume anzutreffen sind. Das entspricht einem Verlust von 17% des Kronendaches der Europäischen Waldfläche in den vergangenen 30 Jahren. Der Grund der Kronendachöffnung reicht dabei von geregelter Holznutzung bis hin zu Windwurf oder Waldbrand. [ ...mehr ]
(Foto: Cornelius Senf / TUM)
NABU legt Studie zum Einfluss der Forstwirtschaft auf den Wasserhaushalt vor
(18.9.2020) Die Wälder in Deutschland leiden massiv unter Hitze und den fehlenden Niederschlägen der vergangenen drei Jahre. Wie Wälder gegen die Auswirkungen des Klimawandels stark gemacht werden können, zeigt die Studie „Wasserhaushalt und Forstwirtschaft“, die der NABU am 16.9.2020 vorgelegt hat. Die Studie zeigt, dass, um Wasser im Wald zu halten, naturnahe Wälder erhalten und gefördert werden müssen. Wälder sollten aus heimischen Laubbaumarten bestehen und über ein möglichst dichtes Kronendach verfügen. So wird die Sonneneinstrahlung reduziert und die so wichtige Wasserspeicherung gefördert. Darüber hinaus muss der Waldboden geschützt und die Humusbildung unterstützt werden. [ ...mehr ]
(Foto: Pexels, Pixabay)
Störungen können die Biodiversität erhöhen
(31.8.2020) Das leuchtet selbst einem Laien sofort ein: Ein bunter, abwechslungsreicher Wald, in dem viele unterschiedliche Pflanzen wachsen, die zudem unterschiedlich hoch werden, bietet mehr Tier- und Pflanzenarten den passenden Lebensraum als eine monotone Kolonie mit nur einer Baumsorte. Dementsprechend mehr Arten finden sich dort. Die wissenschaftliche Basis dieser sogenannten Habitat-Heterogenitäts-Hypothese stammt aus den 1950er-Jahren. Damals hatte einer der Gründerväter der Ökologie, der US-Amerikaner Robert MacArthur, in mehrschichtigen Wäldern mehr Vogelarten gezählt als in einfach strukturierten und dies mit einer höheren Nischenvielfalt erklärt. Die von ihm so begründete Habitat-Heterogenitäts-Hypothese ist bis heute eine wichtige Theorie zur Frage, was Lebensräume artenreich macht. [ ...mehr ]
(Foto: Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald)
Ergebnis einer Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)
(28.8.2020) Tannen und Fichten dominieren mit einem Anteil von 80 Prozent den Baumbestand des Schwarzwalds. Solche überwiegenden Reinbestände sind jedoch besonders anfällig für klimawandelbedingte Extremereignisse wie Sturmschäden, Hitzewellen und Borkenkäferbe-
fall. In Baden-Württemberg ist im Durchschnitt bereits jeder dritte Baum krank. Ein Umbau von Rein- in Mischbestände könnte die Widerstands-
fähigkeit der Wälder erhöhen. Zu den möglichen Vorteilen zählen auch eine höhere Biodiversität, langfristige Wirtschaftlichkeit und Stabilität. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), für die Expertinnen und Experten aus Forstwirtschaft, Waldbau und Tourismus befragt wurden. [ ...mehr ]
(Foto: Gabi Zachmann, KIT )
Zahlen, Buchstabenkürzel oder einfache Striche an Bäumen
(24.8.2020) Jeder Naturfreund kennt sie, die sichtbaren Zeichen der Forstwirtschaft in den Wäldern Thüringens. Die vielfältigen, manchmal auffälligen, dann wieder diskreten Farbmarkierungen macht Waldwan-
derer oft ratlos. Zumindest wenn man die grundlegenden betrieblichen Prozesse einer nachhaltigen und naturnahen Forstwirtschaft nicht kennt. Wer dagegen die „Geheimschrift“ der Förster zu lesen weiß, dem erschließen sich auch als Laie interessante Details und vielleicht sogar neue Aspekte, die die ganzheitliche Sichtweise der Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes verbessern helfen. Denn eines ist klar: Jeder von uns nutzt tagtäglich und mehrfach die hölzernen Segnungen des Ökosystems Wald, ob als Tageszeitung, Papiertaschentuch, Holzparkett oder gar als Holzhaus. [ ...mehr ]
(Foto: Dr. Horst Sproßmann)
Neue Forschungsergebnisse zu Dürreeffekten im Wald
(15.8.2020) Lange Trockenperioden haben auch in den feuchten Gebirgswäldern Österreichs Auswirkungen auf Baumwachstum und Kohlenstoffbindung. Und das, obwohl dort selbst in Dürrejahren so viel Niederschlag fällt, wie in anderen Regionen Österreichs in einem durchschnittlichen Jahr. Leidet der Wald an Wassermangel, kann er seine Klimaschutzfunktion nur mehr eingeschränkt erfüllen. Lange Trockenperioden, die durch den Klimawandel zunehmen, schwächen die Bäume und machen sie anfälliger für Schädlinge. Sie führen zu Trockenstress. Die Folgen sind nicht sofort sichtbar, wie Auswertungen zu den Auswirkungen von Dürre auf einen Fichten-Buchen-Gebirgswald belegen. Einzelne Trockenjahre verringern den jährlichen Stammzuwachs einzelner Bäume nur minimal. Ein schleichender Prozess, der aber messbar ist und die Kohlenstoffbindung im Wald beeinträchtigt. Die Auswirkungen lassen sich erst mit zeitlicher Verzögerung messen, denn Stressschäden an Wurzeln und Wasserkanälen im Stamm benötigen Zeit zur Reparatur. [ ...mehr ]
(Foto: ÖBf-Archiv/W. Simlinger)
Der Kahlschlag am Amazonas-Regenwald hat dramatische Folgen
(3.8.2020) In Brasilien brennt der Regenwald, schon seit Jahrzehnten, immer wieder. Vielerorts sind es Landwirte, die den Wald in Brand stecken, andernorts lassen Rinderbarone andere für sich roden. Ihr Ziel sind neue Ackerflächen, um dort Soja anzubauen, vor allem für die Tiermast in Brasilien und anderen Ländern. Im Sommer 2019 gab es in Brasilien so viele Waldbrände wie kaum jemals zuvor. Welche Konsequenzen die immensen Verluste an Regenwald für das lokale, aber auch das globale Klima haben, ergründet Susan Trumbore, Direktorin am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena. Zudem untersucht sie, welche Chancen ein Wald hat, sich von einem Brand zu erholen. Wenn man ihn denn lässt... [ ...mehr ]
(Foto: Paulo Brando)
Je mehr CO2, umso mehr Baumwachstum... ganz so einfach ist es nicht
(12.7.2020) Mehr CO2 in der Atmosphäre bedeutet im Grunde genommen mehr Photosynthese. Aber so einfach hat die Natur das nicht geregelt. Hin und wieder wird auf positive Effekte des aktuellen Klimageschehens verwiesen. So würde etwa ein höherer CO2-Gehalt in der Atmosphäre das Baumwachstum beschleunigen, was wiederum durch vermehrte Kohlenstoffeinlagerung im Holz zum Klimaschutz beitragen würde. Denn schon in der Schule hatte Jeder im Fach Biologie die Photosyntheseformel zu lernen: Kohlendioxid und Wasser werden dank der Energie des Sonnenlichts in den Blättern und Nadeln der Bäume zu Kohlenhydratverbindungen und Sauerstoff umgewandelt. Ergo: Je mehr Kohlendioxid, umso mehr Baumwachstum – was auch Laborexperimente beweisen.
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(Foto: Dr. Horst Sproßmann)
Nötig sind Mischwälder mit trockenresistenten Bäumen
(6.7.2020) So heiß und trocken wie 2018 war kein Jahr seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Wälder in Mitteleuropa sind davon nachhaltig geschädigt. Das damals ausgelöste Baumsterben wird noch Jahre andauern. Bislang galt 2003 mit seiner lang anhaltenden Hitzewelle im Sommer als das trockenste und heißeste Jahr, das es seit den regelmäßigen Wetteraufzeichnungen gab. Dieser Rekord darf nun als überholt gelten. Die Durchschnittstemperatur lag von April bis Oktober 2018 im Mittel um 3,3 Grad Celsius über dem langjährigen Mittel und um 1,2 Grad höher als 2003. Auf die Wälder in Deutschland, Österreich und der Schweiz hatte das drastische Auswirkungen.
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(Foto: Ansgar Kahmen, Universität Basel)
Wälder erhalten statt Bäume pflanzen
(1.7.2020) Ein schlechtes Zeugnis stellen Wald-Experten aus Spanien, Polen, Schweden und Deutschland der neuen Biodiversitätsstrategie der EU aus. In einem heute im renommierten Wissenschaftsmagazin Science veröffentlichten Beitrag kritisieren sie die waldbezogenen Ziel-
setzungen. Ein Kritikpunkt betrifft Aktionismus und Symbolhandlungen wie das massenweise Anpflanzen von Baumsetzlingen. Sie fordern stattdessen, die nötige Klimawandelanpassung in der Forstwirtschaft auf Grundlage von anerkanntem ökologischem Wissen zu konzipieren. Co-Autor Prof. Dr. Pierre Ibisch, deutscher Biologe und Professor für „Nature Conservation“ an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) sowie Vorstandsmitglied der Deutschen Umweltstiftung hält den Waldschutz in der Europäischen Union für völlig ungenügend.
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(Foto:Pierre L. Ibisch/Deutsche Umweltstiftung /HNEE)
„BioHolz“ als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet
(29.6.2020) Für zahlreiche Tier-, Pilz- und Pflanzenarten sind abgestorbene Bäume ein wichtiger Lebensraum sowie wertvolle Nahrungsquelle. Der Wunsch nach einem „aufgeräumten“ und wirtschaftlich profitablen Wald führt aber oftmals dazu, dass nur noch sehr wenig Holz „ungenutzt“ im Wald bleibt. Das Verbundprojekt BioHolz unter Federführung der Philipps-Universität Marburg sucht nach neuen Wegen, um die unterschiedlichen Ansprüche von Forstwirtschaft, Naherholung, Tourismus und Naturschutz an Wälder und Holz miteinander in Einklang zu bringen. Dafür wird BioHolz nun als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.
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(Foto: Steve Wilson, Pixabay / Pixabay Lizenz)
Die Birke kann Kahlflächen in relativ kurzer Zeit natürlich wiederbewalden
(10.6.2020) Selbst heimische, vermeintlich „ausgeforschte“ Baumarten können die Forstexperten überraschen und Waldbesitzer Hoffnung machen: Eine einzelne stattliche Birke produziert pro Jahr rund sechs Millionen Samenkörner, in Mastjahren noch mehr. Das Überraschende: Obwohl Birkensamen durch den Wind verbreitet wird, ergibt sich über den viermonatigen Zeitraum des Samenfluges eine nahezu kreisrunde Samenverteilung um jeden Mutterbaum. Unterschiedliche Windrichtun-
gen und –geschwindigkeiten sorgen für diese harmonische geometri-
sche Verteilung. Sehr unterschiedlich ist jedoch das Flugvermögen hangauf- bzw. abwärts. Dies ergab eine wissenschaftliche Untersuchung der TU-Dresden auf Versuchsflächen im Staatswald der ThüringenForst-AöR, die im renommierten Fachblatt „European Journal of Forest Research“ veröffentlicht wurde.
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(Foto: Alicja, Pixabay / Pixabay Lizenz)
Die Dynamik von Waldbränden verstehen und das Risiko senken
(8.6.2020) Mit langanhaltender Trockenheit steigt die Waldbrandge-
fahr. In den vergangenen beiden Jahren entstanden in Deutschland besonders viele, mitunter großflächige Feuer. Im Umgang mit Waldbränden haben Forstwirtschaft und Feuerwehren jedoch noch viele Wissenslücken. Im Jahr 2018 verbrannte in Deutschland 2 349 Hektar Wald. Mit einer Fläche von fast 3 300 Fußballfeldern entstand nach der Waldbrandstatistik der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung der größte durch Feuer verursachte Forstschaden seit 26 Jahren. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) erforschen jetzt, wie gefährdete Flächen erkannt, das Risiko für Brände reduziert und verbrannte Wälder nachhaltig aufgeforstet werden können.
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(Foto: Pixabay / Pixabay Lizenz)
Neue Studie zeichnet düsteres Bild für die Zukunft des Waldes
(5.6.2020) Der Wald ist weltweit großen Belastungen ausgesetzt. Klimatische Extreme wie Hitze und Dürre setzen ihm zu. Eine im Fachmagazin Science erschienene Studie mit Beteiligung der Technischen Universität München (TUM) ist der Frage nachgegangen, wie der globale Wandel Wälder in Zukunft verändern könnte. Die Forscherinnen und Forscher zeigen die mögliche Entwicklung des Waldes auf und liefern damit eine wichtige Grundlage für Waldpolitik und Waldbewirtschaftung. Die beiden Hitzesommer 2018 und 2019 haben Mitteleuropas Wäldern massiv zugesetzt. Alleine in Deutschland kam es in diesen beiden Jahren zum Absterben von mehr als 200.000 Hektar Wald, was annähernd der Fläche des Saarlandes entspricht. In Australien gab es in den vergangenen Monaten Waldbrände ungeahnten Ausmaßes und auch im Amazonas standen große Waldflächen in Flammen.
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(Foto: Prof. Rupert Seidl / TUM))
Mehrere Faktoren setzen den heimischen Waldbäumen zu
(29.5.2020) Viele Wälder in Thüringen leiden unter Trockenstress. Dieser Belastungszustand für das heimische Waldgrün wird in erster Linie durch Wassermangel verursacht. Dies haben die Witterungsver-
läufe der Jahre 2018 und 2019, wie auch des Frühjahrs 2020 ein-
drucksvoll bewiesen. Aber auch andere Faktoren wirken zusätzlich belastend auf das Phänomen „Trockenstress der Bäume“ ein und zeigen, wie Komplex das Ursache-Wirkung-Prinzip im Ökosystem Wald ist. So spielen Jahreszeit, Durchschnittstemperaturen und Trocken-
heitsdauer, Vorschädigung und Alter der Wälder, selbst das Pflanzungsverfahren und natürlich die Genetik des Einzelbaumes selbst eine Rolle. Für Waldbesitzer und Förster keine leichte Aufgabe, hieraus sichere Schluss-
folgerungen für die Wälder der Zukunft zu ziehen.
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(Foto: Dr. Horst Sproßmann)
WWF-Analyse: Tropenwaldzerstörung schnellt während Corona-Pandemie um 150 Prozent in die Höhe
(23.5.2020) Mit der weltweiten Ausbreitung von COVID-19 ist der Waldverlust in den Tropen massiv angestiegen. Wie eine aktuelle Untersuchung des WWF ergibt, stieg die Waldzerstörung in 18 untersuchten Ländern im März 2020 im Vergleich zu den Vorjahren um durchschnittlich 150 Prozent an. Insgesamt seien damit allein im März dieses Jahres rund 645.000 Hektar Tropenwälder verschwunden, was etwa der siebenfachen Fläche Berlins entspricht. Den größten Verlust verzeichnen die Umweltschützer in Indonesien mit über 130.000 Hektar, gefolgt von der Demokratischen Republik Kongo (100.000 Hektar) und Brasilien (95.000 Hektar). Dafür, dass Entwaldung und die Pandemie miteinander zusammenhängen, gibt es laut WWF eindeutige Indizien. Alles weist bei der explodierenden Waldzerstörung auf einen Corona-Effekt hin. In vielen Ländern hat sich der Staat während des Lockdowns aus dem Waldschutz zurückgezogen, was illegale Holzeinschläge und die Plünderung anderer Ressourcen begünstigt.
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(Foto: Alzenir Ferreira de Souza, Wikimedia Commons, CC0 1.0)
Neue Methode ermöglicht Vorhersagen der Entwicklung artenreicher Wälder
(20.5.2020) An keinem Ort der Welt schreitet der Verlust ursprüngli-
cher Wälder, sogenannter Primärwälder, so schnell voran wie in den Tropen. Die natürlichen Urwälder müssen Flächen für Ackerbau und Viehzucht weichen. Bei ihrer Rodung gehen wichtige Lebensräume verloren. Außerdem wird der in den Bäumen gespeicherte Kohlenstoff als CO2
freigesetzt. Wenn die gerodeten Flächen nicht mehr genutzt werden, wachsen auf ihnen neue Wälder, sogenannte Sekundärwälder. Sie binden einen Teil des freigesetzten CO2
. Die Förderung solcher natürlicher Waldflächen kann daher eine preiswerte Möglichkeit darstellen, klimaschädliches CO2
aus der Atmosphäre zu binden und gleichzeitig die biologische Vielfalt zu fördern. Doch nicht alle Wälder entwickeln sich gleich. Um Erholung und Renaturierung tropischer Wälder zu steuern, muss man vorhersagen können, wie sich Wälder entwickeln. [ ...mehr ]
(Foto: Christian Ziegler)
Unscheinbar aber Wertvoll!
(14.5.2020) Eine eindrucksvolle Fichtenblüte sorgt derzeit in Nordrhein-Westfalen für sehr viel gelben Staub. Mancherorts erscheint die Luft regelrecht von gelben Wolken getrübt zu sein. Nach dem Regen sorgt der Blütenstaub dann für lästige Gelbfärbungen und gelbe Ränder auf Fensterbänken, Gartenmöbeln oder Autodächern. Doch nicht nur die Fichte blüht zurzeit. Wer aufmerksam durch den Wald geht, entdeckt an vielen Waldbäumen eher unscheinbare Blüten, die aber äußerst wertvoll sind. Neben der Fichte blühen zurzeit zum Beispiel auch Buche, Ahorn, Eiche, Esche oder die Hainbuche. Für die Försterinnen und Förster ist die üppige Blüte eine sehr gute Nachricht. Sie hoffen auf eine ertragreiche Saatguternte im Herbst. Denn das Saatgut aus dem Wald eignet sich optimal für die Entwicklung von stabilen, strukturreichen Mischwäldern, die den klimatischen Anforderungen der Zukunft gut gewachsen sind. [ ...mehr ]
(Foto: Jan Preller, Wald und Holz NRW)
Trockenheit der vergangenen Sommer erlaubt Ausblick auf die Zukunft des Waldes
(9.5.2020) Welchen Einfluss hatten die beiden Trockenjahre 2018 und 2019 auf das Wachstum der regionalen Wälder? Dieser Frage gingen Wissenschaftler der Arbeitsgruppe Landschaftsökologie und Ökosys-
temdynamik am Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Uni-
versität Greifswald nach. Grundlage ihrer Untersuchung bildeten dabei Daten des Dickenwachstums verschiedener typischer Laubbaumarten des Norddeutschen Tieflandes wie Buche, Eiche, Ahorn und Hainbu-
che. Die Studie mit dem Titel „Tree growth at the end of the 21st century – the extreme years 2018/19 as template for future growth conditions” ist im Wissenschaftsjournal „Environmental Research Letters“ erschienen. [ ...mehr ]
(Foto: Tobias Scharnweber)
Zustand und gegenwärtige Nutzung der Wacholderwälder in Zentralasien
(7.5.2020) Mit mehr als 4.000 verschiedenen Arten ist das Pamiro-Alai-System einer der Biodiversitäts-Hotspots der Welt. In diesem Zusammenhang spielen die autochthonen Wacholderarten in den Waldökosystemen der Bergregionen eine herausragende Rolle. Die Menschen, welche in den montanen Bereichen des Zeravshantals in Nordtadschikistan auf Höhen von mehr als 1000 Metern über dem Meeresspiegel leben und Weidewirtschaft betreiben, nutzen das Holz der Wacholderwälder seit Generationen. Die Universität Stuttgart und die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) arbeiten aktuell mit kirgisischen und tadschikischen Wissenschaftler*innen daran, den Zustand und die gegenwärtige Nutzung der Wacholderwälder in Zentralasien (Zeravshantal in Nordtadschikistan) exemplarisch zu erforschen und ihren dauerhaften Erhalt durch die Entwicklung wissensbasierter Managementmodelle zu unterstützen. [ ...mehr ]
(Symbolfoto: kikosev, Wikimedia Commons, CC BY 3.0)
Vergleich der Buche mit den Alternativbaumarten Douglasie, Traubeneiche und Weißtanne
(24.4.2020) Labil gegenüber Sommertrockenstress, droht der Buche in Zeiten des Klimawandels regional das Aus. Wissenschaftler der Uni Freiburg untersuchen Hinweise, ob erhöhte Stickstoffeinträge die Trockenanfälligkeit noch erhöhen. Gefördert durch den Waldklima-
fonds, vergleichen sie durch ein landesweites Monitoring und einen Anbauversuch im Forstbotanischen Garten der Uni Freiburg die Performance der Buchen mit Alternativbaumarten. Natürlicherweise wäre die Rotbuche die weitverbreitetste Baumart in Deutschland. Einst zugunsten der Fichte verdrängt, erlebte sie in den vergangenen Jahrzehnten ein waldbauliches Revival. Der Klimawandel bringt aber die Achillesferse der eigentlich so robusten Baumart zutage: Ihre Anfälligkeit gegenüber Sommertrockenheit. In den vergangenen beiden Jahren vertrockneten ganze Bestände der Buche. [ ...mehr ]
(Foto: FNR/Wildermann)
Der natürliche Abbau von Müll kann Jahrhunderte dauern
(21.4.2020) Es gibt nichts, was heutzutage nicht im Wald, am Wald und in der Nähe von Wald landet: Vom Grünschnitt über Bauschutt bis zu Hausrat und Autobatterien. Försterinnen und Förster klagen nach wie vor über gedankenloses Wegwerfen von Kleinmüll wie auch große illegale Müllablagerungen, die mit der beginnenden warmen Jahreszeit wieder Konjunktur haben. Dabei ist es doch für jeden Naturfreund selbstverständlich, nach einem Picknick im Wald seinen Verpackungs-
müll oder mitgeführte Glasflaschen wieder in seinen Rucksack zu verpacken. Speziell bei Gartenabfällen im Wald herrscht aber oft ein geringes Unrechtsbewusstsein.Gerade die illegale Entsorgung von Gartenabfällen im Grünen machen den Waldbesitzern und Förstern Sorgen. Denn die negativen Folgen für das Ökosystem sind oft unumkehrbar. [ ...mehr ]
(Foto: Felix Wolf, Pixabay)
Waldzustandserhebung 2019 : Schlechterer Kronenzustand, mehr tote Bäume
(11.4.2020) Wie geht es dem deutschen Wald? Seit den 1980er-Jahren wird diese Frage regelmäßig im Waldzustandsbericht der Bundesregierung thematisiert. Die letzten beiden Jahre 2018 und 2019 haben gezeigt, dass der Klimawandel endgültig und für alle sichtbar im deutschen Wald angekommen ist. Die anhaltende Dürre in den Vegetationszeiten hat verbreitet zum vorzeitigen Abfallen der Blätter geführt. Bei der Fichte begünstigte sie die weitere Massenvermehrung von Borkenkäfern. Der Kronenzustand hat sich 2019 gegenüber dem Vorjahr bei allen Baumarten weiter verschlechtert. Verstärkt wurde ein Absterben von Bäumen beobachtet. Dass diese Entwicklung nicht plötzlich kam, sondern sich schon seit Jahren abzeichnete, konnten die Auswertungen der Bodenzustandserhebung im Wald zeigen.
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(Foto: Yves Bernardi, Pixabay)
Totholz fördert Biodiversität im Wald, schränkt aber die Holzversorgung ein
(8.4.2020) Aufmerksamen Waldbesuchern ist es schon lange aufgefallen: Immer häufiger erscheinen heimische Wälder zunehmend unaufgeräumt. Von Sturm oder Schneelast abgebrochene Stämme werden nicht entfernt, umgebrochene Stamm- und Kronenteile bleiben am Waldboden liegen. Ja, selbst komplett abgestorbene Baumriesen belässt der Förster und die Motorsägen der Waldarbeiter bleiben in Ruhestellung. Aus der Ferne betrachtet, irritiert der Anblick solchen stehenden oder auch liegenden Totholzes. Zumal es stetig zunimmt. Schaut sich der Waldbesucher die vermeintlichen Versäumnisse einer „ordentlichen“ Waldwirtschaft aber näher an, erstaunt er bisweilen. Finden sich doch an diesen leblosen Gebilden seltene Pilzkonsolen, eine große Zahl durch Spechte gezimmerte Stammhöhlen, unter der Rinde wimmelt es geradezu von Insekten, Moose und Flechten besiedeln Äste und Zweige.
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(Foto: Dr. Horst Sproßmann)
Klimarobuste Wälder sind das Ziel, doch mit welchen Baumarten soll dies erreicht werden?
(3.4.2020) Dass der Klimawandel unaufhörlich voranschreitet, lassen eindrucksvoll auch die Trockenjahre 2018 und 2019 sowie der weitgehend schneefreie Winter 2020 vermuten. Für Waldbesitzer stellt sich immer dringender die Frage nach der Auswahl geeigneter Baumarten, stehen doch in den nächsten Jahren umfangreiche Wiederaufforstungen und Waldumbauten ungeeigneter Forsten in allen Landesteilen an. Dort sollen idealerweise Baumarten zum Zuge kommen, die die diversen Klimaszenarien im Verlauf dieses Jahrhunderts robust meistern, denn Bäume müssen für Jahrzehnte mit dem Standort auskommen. Schon heute gilt ein Anbaurisiko bei Fichtenreinbeständen auf vielen warm-trockenen Standorten. Aber auch Buchen und Eichen zeigten in solchen Gebieten Schäden, Ulmen und Eschen haben, unabhängig vom Klimawandel, seit vielen Jahren Forstschutzprobleme.
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(Foto: Dr. Horst Sproßmann)
Wie, warum, wieviel?
(28.3.2020) Erfahrene Waldbesitzer und Förster kennen es aus jahrzehntelanger Praxis: Bei Waldbegängen stoßen sie immer wieder auf erstaunlich alte, bisweilen skurril gewachsenen, von ausgebrochenen Kronenteilen gezeichneten, vom Blitz geteilte, teils rindenlose oder gar schon von Stammhöhlen durchlöcherten Baumriesen. Oft genug minutenlang bestaunt, hin und wieder auch fotografiert, freut man sich über solch ein pittoreskes Exemplar. Für den Holzverkauf völlig untauglich, lässt man den Baumriesen stehen, sollte von ihm keine offensichtliche Gefahr für Dritte ausgehen. Den gerade wirtschaftliche denkende Waldbesitzer und Förster wissen, dass derartige Bäume nur noch bedingt als Brennholzspender dienen können, dafür aber einen enormen ökologischen Wert in ihrem Wald darstellen. Im Rahmen der naturnahen Waldwirtschaft haben derartige Bäume einen Namen bekommen: Sie heißen Habitatbäume. Und ihre einzigartigen Merkmale werden als Mikrohabitate bezeichnet.
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(Foto: Stefan Keller, Pixabay)
Internationaler Tag der Wälder am 21. März 2020
(20.3.2020) In diesem Jahr steht der Internationale Tag der Wälder am 21. März unter dem Motto „Wälder und Biodiversität“. In Deutschland ist ein Drittel der Landesfläche (11,4 Millionen Hektar) mit Wald bedeckt. Dieser Wald ist Lebensraum für vielzählige Insekten, Tiere und Pflanzen. Deutschland verfügt über den größten Holzvorrat innerhalb der Europäischen Union, es wird weniger entnommen als nachwächst. Ohne die Wetterextreme in den Jahren 2018 und 2019 wäre der Wald jetzt in einem guten Zustand. „Angesichts der drastischen Auswirkungen des Klimawandels müssen die Wälder klimastabil umgebaut werden“, sagt Hans-Georg von der Marwitz, Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer. „Das ist die große Herausforderung für uns, jetzt die Entscheidungen für kommende Generationen treffen zu müssen.“ [ ...mehr ]
(Foto: Pixabay / Pixabay Lizenz)
Wertvolle Insekten-Lebensräume durch wirtschaftliche Rentabilität langfristig erhalten
(2.3.2020) Über 1.000 Insektenarten konnten an Eichen festgestellt werden. „Der Erhalt der Artenvielfalt ist eng mit dem Lebensraumschutz verknüpft – alte Eichen und Eichenwälder spielen dabei eine herausragende Rolle“, sagt Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Einige von ihnen sind jahrhundertealte Relikte historischer Waldnutzungsformen wie Mittel-, Nieder- und Hutewälder. Die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA, Göttingen) hat in einem von der DBU fachlich und finanziell geförderten Projekt Eckpunkte für ein zielgerichtetes Management von Eichenwäldern erarbeitet. Es wird aufgezeigt, wie Wälder verjüngt werden können, aber auch, dass systematische Bewirtschaftungskonzepte auf Waldlandschaftsebene notwendig sind. Demnach könnten zum Beispiel nicht standortgemäße und geschädigte Fichtenwälder gezielt in Eichenbestände überführt werden. [ ...mehr ]
(Foto: Andreas Mölder)
Studie zeigt: In nutzungsfreien Wäldern wird CO2 länger gebunden als in Holzprodukten
(27.2.2020) Kann sich Deutschland nutzungsfreie Wälder für den Biotop- und Artenschutz leisten? Diese Frage wird aktuell oft vor dem Hintergrund des Klimawandels diskutiert und muss klar mit einem „Ja“ beantwortet werden. Der Vorwurf, Wirtschaftswald speichert CO2, während Naturschutzwälder als CO2-Quelle agieren, hält einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand. Ein Wirtschaftswald liefert Holzprodukte, wie Möbel, Papier oder auch Bauholz. Im Naturschutzwald wird die Ressource Holz nicht genutzt. Sterben Bäume ab, verbleiben sie als Totholz im Wald. Sowohl Holzprodukte als auch Totholz speichern CO2 – und zwar so lange, bis die Holzprodukte nicht mehr gebraucht und entsorgt werden oder das Totholz verrottet ist. Untersuchungen in Thüringen zeigten, dass Nutzholz eine mittlere Verweildauer von 21 Jahren hat. Das heißt, dass nach 20 bis 25 Jahren 66 Prozent der Masse der Holzprodukte verbrannt sind. Die mittlere Verweildauer von Totholz im Wald liegt bei 40 bis 50 Jahren. „Totholz hält CO2 also deutlich länger zurück“, erklärt Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks. [ ...mehr ]
(Foto: Elke Ohland/Nationalpark Bayerischer Wald)
Nährstoffmangel trotz Überfluss
(18.2.2020) Zusätzlicher Stickstoff regt das Baumwachstum an. Geraten aus Luftverunreinigungen jedoch jährlich mehr als etwa 30 kg pro ha in einen Wald, dann verringert sich der Holzzuwachs, denn es fehlen andere für das Wachstum wichtige Elemente. Dies zeigt eine in 23 europäischen Ländern durchgeführte Studie unter Leitung der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Bisher wurde oft davon ausgegangen, dass aus Luftverunreinigungen stammender Stickstoff meist zu mehr Holzzuwachs führt. Dieser Nährstoff wirkt wie Dünger und ist ein wichtiger Baustein für das Wachstum von Pflanzen. Werden aber gewisse Grenzen an zusätzlichem Stickstoff überschritten, kann das Wachstum gehemmt werden. Bisher war nicht klar, inwieweit diese Wachstumshemmung in den europäischen Wäldern tatsächlich auftritt.
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(Foto: Erich Westendarp, Pixabay)
Nachhaltige Waldbewirtschaftung leistet einen größeren Beitrag zum Klimaschutz als Waldwildnis
(10.2.2020) Der Wald erfüllt viele Funktionen: Wald ist Rohstoff- und Energielieferant, Lebens- und Erholungsraum und Klimaregulator. Ein Wissenschaftlerteam unter der Leitung von Professor Ernst-Detlef Schulze untersuchte, wie sich nachhaltig bewirtschaftete und unbewirtschaftete Wälder der gemäßigten Klimazone im Hinblick auf ihre Klimabilanz unterscheiden. Die Ergebnisse der in Global Change Biology-Bioenergy veröffentlichten Studie zeigen, dass nachhaltige Wirtschaftswälder das Klima besser schützen. Ihr wichtigster Beitrag ist das Ersetzen fossiler Brennstoffe durch energetische Nutzung von Holz.
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(Foto: Ernst-Detlef Schulze)
Experiment im Ebracher Forst
(6.2.2020) Waldsterben 2.0 – dieser Begriff hat in Deutschland die Runde gemacht. Gemeint ist damit das Absterben unterschiedlichster Baumarten in Folge des Rekordsommers 2019 mit Hitze, Trockenheit und Borkenkäferbefall. Totholz spielt für die Biodiversität in Wäldern eine wichtige Rolle. Die Ökologische Station der Uni Würzburg und der Forstbetrieb Ebrach erforschen es in einer Kooperation, die jetzt mit rund 500.000 Euro gefördert wird. Von welchen Baumarten ist Totholz nötig und unter welchen Bedingungen sollte es liegen, damit die Biodiversität in Wäldern möglichst stark gefördert wird? Darüber weiß man bislang nur wenig. Damit sich das ändert, haben der Staatliche Forstbetrieb Ebrach und die Ökologische Station der JMU im Steigerwald im Jahr 2015 ein Forschungsprojekt initiiert.
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(Foto: Elisa Stengel / Universität Würzburg)
Wie ein Nationalpark-Wald zur Wildnis wird
(3.2.2020) Zurück zur Wildnis lautet das Credo in den weitläufigen Wäldern des Nationalparks Kalkalpen in Oberösterreich, die sich seit Gründung des Schutzgebietes im Jahr 1997 frei von menschlichen Eingriffen entwickeln dürfen. Dass sich diese Verwandlung vom Wirtschaftswald zur Waldwildnis in raschen Schritten vollzieht, zeigen nun die Ergebnisse einer mehrjährigen Studie, die die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) gemeinsam mit der Nationalparkverwaltung durchgeführt haben. Vier Jahre lang waren ÖBf-Forstexperten für eine umfassende Waldkartierung in teils entlegensten und schwer zugänglichen Gebieten unterwegs. Mehr als 100.000 Baumdaten zu Art, Alter oder Häufigkeit wurden erfasst, dokumentiert und analysiert. Auf Basis alter Waldbewirtschaftungspläne aus Vorzeiten des Nationalparks erstellten die Bundesforste einen forstlichen Vorher-Nachher-Vergleich der Waldgesellschaften.
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(Foto: Jack Haijes)
Nutzungsverzicht im Wald schadet Wald und Klima
(28.1.2020) Seit 23. Januar 2020 läuft der Film "Das Geheime Leben der Bäume" nach dem Buch von Peter Wohlleben im Kino. Wohlleben behauptet in dem Film, man solle die Wälder bei uns älter werden lassen, das sei besser für das Klima. Bündnis 90/die Grünen und Umweltverbände wie Nabu und Greenpeace fordern auf dieser Basis eine Waldwildnis-Offensive in Deutschland. Würde sich die Forstwirtschaft in Deutschland danach richten, wären allerdings die Pariser Klimaziele Makulatur. Diese romantische Waldvorstellung hat mit der Waldwirklichkeit wenig zu tun, ist klimapolitisch kontraproduktiv und gefährdet Wald und Klima! Waldwildnis in Deutschland zerstört Urwald anderswo. Lokal schützen – global verschmutzen, das kann nicht Inhalt deutscher Umweltpolitik sein! Deshalb: Hände weg von Urwäldern in Osteuropa! Die wissenschaftlichen ↗Forschungsergebnisse sind eindeutig. Die Bewirtschaftung des Waldes in Deutschland spart jedes Jahr mindestens 100 Millionen Tonnen Treibhausgase! Die wissenschaftliche Begründung für Klimaschutz durch Waldwirtschaft durch Prof. a.D. Roland Irslinger aktuell in:↗„das Marburger Online-Magazin“ (externer Link)
(Foto: Pixabay / Pixabay Lizenz)
Nur gesunde Waldböden ermöglichen ertragreiche Wälder
(23.1.2020) Anders als Ackerböden werden Waldböden nahezu nie bearbeitet. Darum sind sie in ihrer Substanz und ihrem Aufbau weitgehend natürlich –sozusagen „wie gewachsen“. Ursache für diese Unberührtheit, selten genug in unseren Ökosystemen, ist ihre naturnahe und nachhaltige forstwirtschaftliche Nutzung. Denn Waldbesitzer und Förster wissen um die Vorteile intakter Waldböden für die auf ihnen wachsenden Bäume. Genauso kennen sie die Gefahren, denen Waldböden heute noch ausgesetzt sind. Charakteristisch für Waldböden ist die natürliche Schichtung von Bodenhorizonten.
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(Foto: Andreas Knoll)
Wälder wachsen unter dem Einfluss des Klimawandels langsamer
(18.1.2020) Buche, Eiche und Kiefer sind wirtschaftlich bedeutende Baumarten. Die Sommertrockenheit beeinträchtigt immer mehr das Wachstum von Buche und Eiche im Ostseeraum. Dagegen wird das Wachstum der Kiefer stärker von den Winterbedingungen beeinflusst. Dabei gibt es regionale Unterschiede. In Norddeutschland, Südschweden und Westpolen vollzieht sich der Wandel schneller als im Osten Polens und in den baltischen Staaten. Ein internationales Forschungskonsortium unter Greifswalder Leitung wertete Daten von über 300 Waldstandorten aus. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift Global Change veröffentlicht.[ ...mehr ]
(Foto: Karolina Janecka)
Durchzug im Wald
(2.1.2020) Am Morgen des 26. Dezember 1999 fegte der Orkan „Lothar“ über die Schweiz und warf 12.7 Millionen Kubikmeter Holz zu Boden. Der Schaden am Wald betrug gegen eine Milliarde Franken, die Folgen der anschließenden Borkenkäferbefälle eingerechnet. 20 Jahre danach beurteilen Forschende der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL die Auswirkungen aber auch positiv. Dort wo der Wald vor 20 Jahren am Boden lag, stehen heute wieder 10 bis 15 Meter hohe Jungwälder. Die Untersuchungen der WSL zeigen, dass nach dem Sturm generell Pioniergehölze wie Weiden, Birken und Vogelbeeren sowie jene Baumarten überwiegen, die vor einem Sturm dominierten. Im Mittelland und in den Voralpen wächst vor allem die Buche nach, in höheren Lagen die Fichte. Doch die Wälder sind artenreicher als früher. So sind von Natur aus in tieferen Lagen zumeist klimarobustere, artenreiche Laubmischwälder entstanden. [ ...mehr ]
(Foto: Reinhard Lässig, WSL)
Holzfunde aus dem Mittelalter helfen unsere Wälder an den Klimawandel anzupassen
(23.12.2019) Forstwissenschaftler, Förster, Landschaftsökologen und Archäologen forschen gemeinsam für den Klimaschutz. Bis Ende 2022 werden Daten archäologischer Hölzer in einem Klima- und Vegetations-
archiv erfasst, strukturiert und ausgewertet. Die Daten werden helfen, die heutigen Wälder besser an den Klimawandel anzupassen. Das Projekt „ArchaeoForest – Mittelalterliche Waldzusammensetzung als Basis forstwirtschaftlicher Anpassungen an den Klimawandel“ wird von der Arbeitsgruppe um Prof. Martin Wilmking und Dr. Tobias Scharnweber vom Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald zusammen mit dem Landesamt für Archäologie Sachsen und dem Staatsbetrieb Sachsenforst realisiert. [ ...mehr ]
(Foto: Tobias Scharnweber)
Ein internationales Forscherteam fordert wirksamen Schutz der verbleibenden Wälder
(16.12.2019) Durch Brandstiftung entstandene Feuer haben seit Juli dieses Jahres 1,4 Millionen Hektar des tropischen Trockenwaldes Chiquitano zerstört. In einem an die Fachzeitschrift Science gerichteten Schreibens, schildern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Humboldt-Universität zu Berlin sowie anderer deutscher und boliviani-
scher Forschungsinstitute den hohen Stellenwert dieses dramatischen Ereignisses für Biodiversität und Ökosystemdienstleistung. Sie empfehlen der neuen bolivianischen Regierung eine Revidierung der Gesetze, die solche Umweltkatastrophen begünstigt haben. Der Chiquitano-Trockenwald ist der weltweit besterhaltene tropische Trockenwald und nur noch in Bolivien zu finden. Er verbindet den Amazonas-Regenwald mit dem Gran Chaco und Pantanal und zeichnet sich durch eine große biologische Vielfalt aus [ ...mehr ]
(Foto: Daniel Coimbra / FCBC)
Pro Fläche mehr Nutzen für den Menschen als große Wälder
(11.12.2019) Kleine Wälder umgeben von Ackerland haben laut einer neuen Studie pro Fläche mehr Nutzen für den Menschen als große Wälder. Die kleinen Wälder, manchmal sogar kleiner als ein Fußball-
feld, können in der Agrarlandschaft leicht unbemerkt bleiben. Doch diese kleinen Waldreste können mehr Kohlenstoff im Oberboden speichern, sind besser für die Jagd geeignet und beherbergen weniger Zecken als große Wälder, womit sie einen Beitrag zum Wohlergehen des Menschen leisten. „Der Wert sehr kleiner Wälder wurde bislang nicht untersucht, obwohl das Auftreten kleiner Wälder in Agrarlandschaften durch die Fragmentierung der Wälder zugenommen hat“, sagt Alicia Valdés, die Erstautorin der Studie. [ ...mehr ]
(Foto: Pieter De Frenne, Uni Gent)
NRW-Landesregierung setzt sich für eine bundesweite Baumprämie ein
(25.11.2019) Die nordrhein-westfälische Landesregierung setzt sich für die Einführung einer bundesweiten Baumprämie ein, mit der die wertvollen Klimaschutz- und Ökosystemleistungen des Waldes besser honoriert werden. "Nur mit einem intakten Wald werden wir unsere Klimaziele erreichen können. Der Wald ist als grüne Lunge, CO2-Senke, Lieferant nachwachsender Rohstoffe und Hort der Artenvielfalt unsere Lebensversicherung im Umgang mit dem Klimawandel. Unsere Wälder sind Kathedralen des Klimaschutzes. Ihre Leistungen müssen viel stärker als bisher anerkannt und gewürdigt werden", sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser zum Auftakt der Konferenz "Der Wald im Klimastress" am 11. November 2019 in Düsseldorf. [ ...mehr ]
(Foto: Pixabay / Pixabay Lizenz)
Mit alten Buchenwäldern in Europa regionale Entwicklung stärken
(21.11.2019) Unter den weltweit von den Vereinten Nationen als Welt-
naturerbe anerkannten Naturräumen sind 90 000 Hektar alter Buchen-
wälder - verteilt auf 78 Teile in mehr als 40 Schutzgebieten in zwölf europäischen Ländern - die komplexeste internationale Stätte im UNE-
SCO-Portfolio. Die Welterbestätte in der jetzigen gesamteuropäischen Form besteht erst seit 2017. Sie bietet ein vielfältiges Potenzial für Na-
turschutz und nachhaltige Entwicklung von Regionen und Kommunen. Dieses Potenzial muss sich allerdings noch besser entwickeln, findet das internationale Team, das im neuen EU-Projekt „BEECH POWER“ für die nächsten drei Jahre zusammen-
arbeitet. So sehen sich beispielsweise lokale Verwaltungseinheiten mit einigen Herausforderungen konfrontiert, wenn es um das Management von Pufferzonen, den angrenzenden Bereichen zum Schutzgebiet, geht. [ ...mehr ]
(Foto: HNEE)
Mittels Radar lässt sich die Artenvielfalt in Wäldern erheben
(27.10.2019) Die Menge und Vielfalt von Lebewesen, vor allem von Insekten, nimmt auch in Deutschland stetig ab. Die Wissenschaft wünscht sich darum Möglichkeiten, die Biodiversität auf der Erde möglichst großflächig und umfassend zu dokumentieren. Auf diese Weise könnte man unter anderem feststellen, ob Maßnahmen gegen das Insektensterben wirken oder nicht. Satellitendaten eignen sich gut für diesen Zweck. „Bisher hat man aber kaum darauf zurückgegriffen. Denn man war der Meinung, es gebe keine frei verfügbaren Daten, die ausreichend gute Ergebnisse liefern“, sagt Professor Jörg Müller vom Biozentrum der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. Das war ein Irrtum. Kostenlos verfügbare Radardaten können nämlich sehr gut verwendet werden, um die Biodiversität aus dem All zu erfassen.
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(Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)
Wiederaufforstung beginnt mit Luftbildern
(14.10.2019) Seit Ende April wütet der Borkenkäfer in den Wäldern. Um das ganze Ausmaß der entstandenen Schäden in den von Sturm und Borkenkäfermassenvermehrung betroffenen Wäldern zu erheben, haben die Niedersächsische Landesforsten (NLF) die Wälder in Süd-niedersachsen nun aus der Luft fotografieren lassen. Flächendeckend wurden bei klarem Wetter in den vergangenen Wochen aus ca. 3 km Höhe Fotos der Waldgebiete angefertigt, die zusammengesetzt einen guten Gesamtüberblick ermöglichen. Die Fotos werden von einer Software automatisch analysiert. Die so ausgewerteten Luftbilder werden dann mit vorliegenden Daten über den Waldzustand verschnitten. Die Försterinnen und Förster können dann anhand der Datenlage einschätzen, ob die erkannten Flächen aufgeforstet werden müssen.
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(Foto: Nemo406 auf Pixabay / Pixabay Lizenz)
Forscher sind für radikalen Wandel
(6.10.2019) Borkenkäfer, Hitze, Trockenheit, Stürme und Brände ha-
ben den Wäldern in Deutschland zugesetzt. Wer dort spazieren geht, trifft oft auf abgestorbene Fichtenbestände und vertrocknete Buchen. „Die Wälder sind in allen Regionen betroffen und benötigen schnelle Hilfe“, heißt es auf der Webseite des Bundesministeriums für Ernäh-
rung und Landwirtschaft. Aufräumen und Aufforsten, so stellt sich das Ministerium diese Hilfe vor und spricht sich für groß angelegte Auf-
räumaktionen mit anschließender Wiederaufforstung aus. Für das Programm und die anschließende Pflege seien mindestens 500 Millionen Euro nötig. Das aber sei nicht die richtige Strategie, so Waldökologen von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg im Magazin Science. Diese Politik dürfte ausgedehnte, gleichmäßige Waldbestände schaffen, die für die Auswirkungen des Klimawandels weiterhin besonders anfällig sind. Hier sei ein radikaler Wandel nötig.
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(Foto: Simon Thorn / Universität Würzburg)
Umweltorganisationen fordern ökologische Waldwende
(25.9.2019) Anlässlich des für den heutigen Mittwoch von Bundesland-
wirtschaftsministerin Julia Klöckner einberufenen „Nationalen Waldgip-
fels“ drängen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutscher Naturschutzring (DNR), Forum Umwelt und Entwicklung, Greenpeace, Naturschutzbund Deutschland (NABU), Robin Wood und WWF Deutschland auf eine ökologische Wende in der deutschen Waldpolitik. Die Umweltorganisationen fordern, die Bekämpfung der Klimakrise und den Schutz der Wälder ins Zentrum der Anstrengungen zu stellen. Es gelte, endlich konsequentere und wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen und gleichzeitig alles zu tun, um den Wald in seinen überlebenswichtigen Funktionen als Kohlenstoff-Speicher, Lebensraum oder Trinkwasserproduzenten zu erhalten.
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(Foto: Pixabay / Pixabay Lizenz)
Steuergelder nur für Entwicklung naturnaher Laubmischwälder
(19.9.2019) Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert angesichts absterbender und geschwächter Waldbestände in ganz Deutschland wirksame Maßnahmen gegen die Klimakrise und zum Schutz der Wälder. Dazu gehöre eine umwelt- und sozialverträgliche CO2-Abgabe ebenso wie ein umfassendes sektorspezifisches Maßnahmenpaket, insbesondere der überfällige Einstieg in den Ausstieg aus der Kohle. Mit Blick auf den nächste Woche von Agrarministerin Julia Klöckner einberufenen Nationalen Waldgipfel zur Waldkrise fordert der BUND eine ökologische Kehrtwende in der Forstwirtschaft und einen verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern nach dem Prinzip „öffentliches Geld nur für öffentliche Leistungen“. „Die jetzige Waldkrise ist unbestritten eine der größten Herausforderungen“, erklärt Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND. „Es ist ein Wettlauf mit der Zeit. Die Bundesregierung tut gut dran, schnelle und umfassende Maßnahmen zur Rettung des Waldes zu beschließen.“
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(Foto: Pixabay / Pixabay Lizenz)
Gute Voraussetzungen am Niederrhein
(16.9.2019) Junge Bäume sind gefragt: In deutschen Wäldern müssen viele Schäden beseitigt werden, die durch lange Trockenheit und schwere Stürme verursacht wurden. Forstbaumschulen sind hier wichtige Partner, um Lücken zu schließen und Flächen neu zu bepflanzen. Die Gärtner säen Bäume mit besten genetischen Eigenschaften aus und ziehen sie vier bis fünf Jahre auf, bis sie kräftig genug sind, um ausgepflanzt zu werden. Mit dem Ende des Sommers beginnt für Felix Klein-Bösing die turbulente Zeit. Dann gehen bei ihm in der Forstbaumschule Selders im niederrheinischen Hünxe die Bestellungen für junge Bäume von Waldbesitzern aus ganz Deutschland ein. Anders als in Gartenbaumschulen, wo Menschen in der Regel einzelne Bäume kaufen, handelt die Forstbaumschule mit größeren StückzahlenDie Bestellmengen reichen von 100 Bäumen für kleine Waldstücke bis zu 15.000 Stück für größere Aufforstungen.
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(Foto: GMH/Forstbaumschule Selders)
Wälder mit hoher Diversität sind zugleich produktiver und widerstandsfähiger
(8.9.2019) Wälder mit einer hohen Artenvielfalt sind produktiver und stabiler gegenüber Stress als solche, die gleichförmig zusammenge-
setzt sind: Diesen Befund haben Wissenschaftlerinnen und Wissen-
schaftler der Universität Freiburg anhand von Daten aus dem weltweit ältesten Freilandexperiment zur Diversität tropischer Baumarten bestätigt. Das Team um den Doktoranden Florian Schnabel hat seine Ergebnisse im Fachjournal „Global Change Biology“ veröffentlicht. Wie die Forscherinnen und Forscher ausführen, gibt es für den von ihnen beschriebenen Zusammenhang mehr und mehr wissenschaftliche Belege. Jedoch nutzten die meisten der bisherigen Studien zum Zusammenhang von Baumartenvielfalt und Ökosystemfunktionen entweder Daten aus Wäldern, in denen der Einfluss des Artenreichtums nicht von anderen Faktoren getrennt werden kann, oder aus jungen, gepflanzten Experimenten, die keine Aussagen über längere Zeiträume zulassen.
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(Foto: Florian Schnabel)
Die ThüringenForst-Experten für die Schädlingsüberwachung sind derzeit gefragt
(26.8.2019) Seit rund 25 Jahren erstellt das vierköpfige Waldschutz-
team des Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrums Gotha (FFK) Diagnosen zu schwierig zu bestimmenden Schäden und Schaderregern an Bäumen. Derart spezialisiert ist sie die einzige derartige Einrichtung im Freistaat Thüringen und eng mit weiteren wissenschaftlichen Institutionen in Thüringen wie in Deutschland verknüpft. 1905 wurde erstmals diese besondere institutionelle Form des forstlichen Pflanzenschutzes an der Kaiserlichen Biologischen Anstalt geschaffen. Aber nicht nur diagnostische Arbeiten werden durchgeführt, der Hauptstelle Waldschutz obliegen auch die Dokumentation und die Analyse langfristiger Schadentwicklungen. So etwa bei den Eichenschädlingen oder dem aktuellen Eschentriebsterben.
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(Foto: Dr. Horst Sproßmann)
Wald wird grundsätzlich auf eigene Gefahr betreten
(15.8.2019) „Regionalforstamt Ruhrgebiet“ – „Hier ist Meier (Name geändert) aus Oer-Erkenschwick, gestern bin ich noch auf dem Waldweg XY spazieren gegangen, heute liegt da ein 40 - 50 cm dicker Ast auf dem Weg, wenn der jemanden getroffen hätte…“ So oder ähnlich lauten zurzeit manche Horrormeldungen am Telefon, nicht viele, doch immer mehr. Und wenn man mit offenen Augen, manchmal auch Ohren durch den Wald geht, sieht und selten hört man sie: noch grün belaubte Äste in jeder Stärke liegen schon auf dem Boden, brechen unvermittelt ab, ohne jede Vorwarnung, ohne äußere Zeichen, dass mit dem Baum oder dem Ast etwas nicht stimmt. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn im Moment des Abbrechens jemand von diesem mehrere hundert Kilo schweren Ast getroffen worden wäre! [ ...mehr ]
(Foto:Tinten44fisch, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0)
Waldexperten fordern Ende von ‚Holzfabriken‘
(12.8.2019) Angesichts der aktuellen Waldkrise fordert eine Gruppe von Waldexperten, Forstpraktikern, Waldbesitzern und Vertretern von Verbänden in einem offenen Brief an Bundesministerin Klöckner eine Abkehr von der konventionellen Forstwirtschaft. Es heißt: „Wir fordern die staatliche Forstwirtschaft auf, anstelle teurem Aktionismus endlich eine sachkundige Fehleranalyse des eigenen Wirkens vorzunehmen und dabei alle Akteure mit einzubeziehen. Gefordert werden eine konsequente Abkehr von der Plantagenwirtschaft und eine radikale Hinwendung zu einem Management, das den Wald als Ökosystem und nicht mehr länger als Holzfabrik behan-
delt“. Die von allen Bürgerinnen und Bürgern über ihre Steuern zu bezahlenden Hilfen für die Waldbesitzenden seien gerechtfertigt – aber nur, wenn sie genutzt würden, einen zukunftsfähigen Wald aufzubauen. [ ...mehr ]
(Foto: Horst Schunk, Coburg)
Die Folgen preußischer Erziehung
(1.8.2019) Drohnen fliegen über die deutschen Wälder, und die Forst-
wirtschaft proklamiert den Klimanotstand für den Wald. Bevor weitere Kahlschlagflächen durch Notfällungen entstehen oder Buchenwälder von Douglasien durchmischt werden, ruft die BundesBürgerInitiative Waldschutz (BBIWS) die deutsche Forstwirtschaft dazu auf, ihre Metho-
den zu hinterfragen und sie als ursächlich für die tragische Reaktion der Buchen auf den Klimawandel zu sehen. Gerade die Drohnenfilme der Forstämter zeigen eine wesentliche Ursache des Sterbens: die jahrzehntelange Tortur forstlicher "Erziehung" der Buchen-Reinbestände deutscher Wirtschaftswälder. Solch preußisch anmutende Erziehung beinhaltet etwa Freistellung der Kronen und Schirmschlag, also eine Öffnung nach dem Samenabfall und die Entnahme schattenspendender Mutterbäume.
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(Foto: Petra Ludwig-Sidow)
Waldumbau hin zu Laubmischwäldern muss endlich vorrangig werden
(25.7.2019) Angesichts absterbender Waldbestände in ganz Deutsch-
land fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), endlich wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Klimakrise zu stop-
pen und ein „Waldsterben 2.0“ abzuwenden. Dazu gehöre eine umwelt- und sozialverträgliche CO2-Abgabe ebenso wie ein umfassendes sek-
torspezifisches Maßnahmenpaket, insbesondere der überfällige Ein-
stieg in den Ausstieg aus der Kohle. Der BUND mahnt zudem, Nadel-
holz-Monokulturen endlich in Laubmischwälder umzubauen und die Wälder schonender zu bewirtschaften, um diese besser gegen den Klimastress zu wappnen. Der BUND stellt hierzu 10 Forderungen an die Entscheiderinnen und Entscheider in Politik, Forstwirtschaft und Jagd.
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(Foto: Yves Bernardi, Pixabay / Pixabay Lizenz)
In deutschen Wäldern wächst mehr Holz nach als genutzt wird
(20.7.2019) Die Wälder in Deutschland sind ein wichtiger Faktor im Klimageschehen, denn sie binden große Mengen Kohlenstoff, der ursprünglich als CO2 (Kohlendioxid) in der Atmosphäre war. Dass die Bedeutung der Wälder als Kohlenstoffsenke und damit Bremser des Klimawandels weiter ansteigt, belegt die Kohlenstoffinventur 2017, die jetzt ausgewertet ist. Danach sind in deutschen Wäldern rund 1,23 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in der lebenden Biomasse gespeichert, fünf Prozent mehr als vor fünf Jahren. Hinzu kommen 33,6 Millionen Tonnen Kohlenstoff im Totholz. Die Kohlenstoffvorräte haben mit 113,7 Tonnen pro Hektar ein neues Rekordhoch erreicht. Diese und weitere Ergebnisse haben Wissenschaftler des Thünen-Instituts für Waldökosysteme jetzt in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „AFZ-Der Wald“ veröffentlicht.
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(Foto: Marvin-Haselbach, Pixabay / Pixabay Lizenz)
FSC-Siegel hat in Nordwestrussland keine positiven ökologischen Effekte
(3.7.2019) Das Siegel des „Forest Stewardship Council“ (FSC) gilt unter Umweltorganisationen als das anspruchsvollste internationale Zertifikat für eine verantwortungsvollere Waldbewirtschaftung. Dass ein positiver ökologischer Effekt nicht überall gegeben ist, zeigt nun eine vom WWF in Auftrag gegebene Studie zur Situation in Russland: Bei den im Nordwesten des Landes untersuchten Flächen konnte kein wesentlicher Unterschied zwischen FSC-zertifizierten Wäldern und solchen ohne Zertifikat festgestellt werden. „In den untersuchten Wäldern haben wir es unabhängig von der Zertifizierung mit großflächigen Kahlschlägen zu tun, von denen sich die Natur nur schwer erholt. Das ist ein besorgniserregender Befund“, kritisiert Dr. Susanne Winter, Programmleiterin Wald beim WWF Deutschland.
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(Foto: HNEE/ Pierre Ibisch)
Warnung vor Aktionismus und Panikmache
(1.7.2019) „Die außergewöhnliche Trockenheit des Sommers 2018 leitet kein neues Waldsterben ein“, erklärte Prof. Dr. Hermann Spellmann, Direktor der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt, auf der 69. Tagung des Deutschen Forstvereins e. V. in Dresden. Zugleich warnte der Wissenschaftler angesichts des Klimawandels vor „Aktionismus und Panikmache“. „Der Klimawandel führt zu veränderten Produktionsgrundlagen, Produktionsrisiken und Erfolgsaussichten“, sagte er. Allerdings verfüge die Forstwirtschaft mit der Stabilisierung der vorhandenen Wälder, der Senkung bzw. Verteilung der Risiken und dem standortgemäßen Waldumbau über geeignete Instrumente für die Klimaanpassung.
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(Foto: Pixabay / Pixabay Lizenz)
Internationales Forscherteam analysiert Baumnachwuchs in Lateinamerika
(19.6.2019) Tropenwälder werden in alarmierender Geschwindigkeit abgeholzt, um Platz für Landwirtschaft und Weideland zu schaffen. Die gute Nachricht ist, dass sie auf natürliche Weise nachwachsen können, wenn die Felder verlassen werden. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Universität Göttingen hat herausgefunden, dass verschiedene Regenwaldtypen sich auf unterschiedliche Art regenerieren. Dies hat Folgen für die Wiederherstellung der Wälder, die Artenvielfalt und die Ökologie. 85 Forscherinnen und Forscher aus 16 verschiedenen Ländern sammelten Originaldaten von 50 Standorten, 1400 Parzellen und mehr als 16000 Bäumen in tropischen Wäldern in ganz Lateinamerika. Die Wissenschaftler verfolgten die Erholung der tropischen Wälder, um zu verstehen, wie der Prozess des Nachwachsens funktioniert.
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(Foto: Dylan Craven)
Wälder wandern mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 Metern pro Jahr
(3.6.2019) Es mag für den Laien überraschend klingen, aber Wälder können wandern und damit ihr angestammtes Verbreitungsgebiet ve-
rlassen. Die Wanderung erfolgt durch die Verbreitung ihrer Früchte und Samen – gleichsam ihr „Geh-Werkzeug“. Vor rund 11.500 Jahren, mit dem Ende der Eiszeit, war Deutschland noch weitgehend eis- und schneebedeckt sowie baumfrei. Mit den milderen Jahreszeiten, als Folge eines natürlichen Klimawandels, wanderte z. B. Birke, Kiefer oder Eiche und auch später die Rotbuche aus eiszeitlichen Rückzugsräumen im Süden langsam immer weiter gen Norden. Diese natürliche Klimaveränderung hat weitere Baumarten erfasst, so entstanden völlig neue Lebensräume und eine nahezu flächendeckende Waldbestockung. Bäume, die am Ende der Eiszeit nur im Mittelmeerraum heimisch waren, sind es heute auch 1.000 Kilometer weiter nördlich. Andere erklommen höhere Lagen im Gebirge. Aber auch der Mensch griff verstärkt in diese natürlichen Entwick-
lungen ein: Etwa die Römer, die vor ungefähr 2.000 Jahren begannen, die Esskastanie und die Walnuss nach Deutschland zu verbringen. [ ...mehr ]
(Foto:Bernhard Renner, Pixabay / Pixabay Lizenz)
Urbane Wälder Rhein/Ruhr sind Deutschlands Waldgebiet des Jahres 2019
(24.5.2019) Am Dienstag dem, 21.05.2019, wurde der Titel „Waldge-
biet des Jahres“ für das Jahr 2019 an „Urbane Wälder Rhein/Ruhr verliehen. Für den Bund Deutscher Forstleute (BDF), der diese Auszeichnung alljährlich vergibt, ist es vorbildlich, wie die Forstleute es dort schaffen, nachhaltig und ökologisch zu wirtschaften und es in besonderer Weise gelingt, den starken Erholungsdruck mit dem Naturschutz und der forstlichen Nutzung in Einklang zu bringen. Im letzten Jahr wurde bereits zum achten Mal ein Waldgebiet des Jahres gekürt und vom BDF ausgerufen. Der Meulenwald als Waldgebiet 2012, der Solling in 2013, der Schönbuch in 2014, der Grunewald 2015, der Küstenwald Usedom 2016, der Frankenwald 2017 und der Wermsdorfer Wald in 2018 wurden medial mit großer Resonanz aufgenommen und stoßen besonders in der Region auf großes Interesse. BürgerInnen, Forstleute, Politik und zahlreiche Partner des Waldes feiern die Auszeichnung eines vorbildlichen und in allen Bereichen nachhaltig bewirtschafteten Ökosystems.
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(Foto: Pixabay / Pixabay Lizenz)
Landbesitzer in Mittelamerika von nachhaltiger Wiederaufforstung überzeugen
(12.5.2019) Im tropischen Mittelamerika lassen große Investmentfirmen unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten Monokulturen mit nichtheimi-
schen Baumarten wie Teak entstehen, die möglichst schnell wachsen, großflächig durch Kahlschläge abgeholzt und flott vermarktet werden: Mit ökologischen Folgen wie Bodenerosion, Verlust der Artenvielfalt, Schadstoffeintrag durch Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Eine Alter-
native stellen Mischwälder mit heimischen Baumarten dar, die umwelt-
schonender bewirtschaftet werden können. Damit ein Umdenken erfolgt und ansässige Landbesitzer überzeugt werden können, dass sich das Aufforsten nachhaltiger tropischer Misch-
wälder langfristig auch finanziell auszahlt, will die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zusammen mit der Firma PuroVerde in Costa Rica ein datenbasiertes Entscheidungshilfesystem entwickeln. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das neue Projekt fachlich und finanziell mit rund 400.000 Euro. [ ...mehr ]
(Foto: Stiftung FuturoVerde)
...letzter Rückzugsraum für Bienen
(29.4.2019) Während die Honigbiene in Thüringen nicht gefährdet ist, sieht es um die 560 Wildbienen- und Hummelarten weniger rosig aus. Oft sind Waldbesitzer und Förster der einzige Rettungsanker. Naturna-
he Forstwirtschaft ist ein Garant stabiler Honig- wie auch Wildbienenpo-
pulationen im Freistaat. Umfangreiche und vielfältige Mischungen hei-
mischer Laub- und Nadelbäume, die Pflege sowohl früh- wie spätblü-
hender Bäume und Sträucher mit hohem Nektar- und Pollenangebot und die insektenfreundliche Gestaltung von Waldsäumen und –rändern etwa an Forstwegen und Rückegassen wie auch Waldwiesen, Forstkulturen oder Dickungen sind wichtige Grün-
de. Rund 100 Gestattungen nutzen allein die insgesamt etwa 2.250 organisierten Thüringer Imker, um im Staats-
wald eine reiche Honigernte einzufahren.
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(Foto: Brigitte Witt aiuf Pixabay / Pixabay Lizenz)
Frühjahr ist die waldbrandgefährdetste Jahreszeit
(19.4.2019) Das angesagte warme Wetter zu Ostern wird die Wald-
brandgefahr deutschlandweit deutlich steigern. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) weist deshalb eindringlich auf diese Gefahr hin, zumal das Frühjahr mit den Monaten April und Mai ohnehin die wald-
brandgefährdetste Jahreszeit ist. Rund zwei Drittel aller Waldbrände entfallen auf diese besonders kritische Zeit. Durch die oft noch nicht vollbelaubten Bäume gelangen die Sonnenstrahlen fast ungehindert auf dem Waldboden mit den trockenen Gräsern und dem Laub vom Vorjahr. Diese sind leicht entflammbar. Diese Umstände haben bereits in der Nähe von Oberhausen zu einem ersten Brand geführt. Bei der Waldbrandbekämpfung spielt der Zeitfaktor die entscheidende Rolle. Daher sind auch kleinste Brände umgehend der Feuerwehr (Notruf 112) zu melden.
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(Foto: Christophe Jacobs aiuf Pixabay / Pixabay Lizenz)
Mischwald-Konzept der Bayerischen Staatsforsten trotzt Trockenheit
(15.4.2019) Wälder sind die "grüne Lunge" unseres Planeten. Um ihre Beduetung für uns zu unterstreichen, hat die Ernährungs- und Land-
wirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO bereits in den 1970er Jahren den „Tag des Waldes“ ins Leben gerufen, der seither immer am 21. März gefeiert wird. In den 1980er Jahren waren „Saurer Regen“ und „Waldsterben“ Begriffe, die jedes Schulkind kannte. Doch wie gehen die Bäume mit der Herausforderung des Klimawandels und der damit einhergehenden Trockenheit um? Diese Frage wird von Waldwissenschaftlern und Biologen der TU München sowie des Helmholtz-Zentrums München im Kranzberger Walddachexperiment KROOF (Kranzberg Forest Roof Experiment) seit 2013 untersucht. 1000 Bäume umfasst das Versuchsfeld, 50 davon werden unter einer Art Zelt künstlich trocken gehalten.
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Wälder schützen Pflanzen und Tiere vor Klimaerwärmung
(8.4.2019) Das Blätterdach der Wälder funktioniert wie eine Isolations-
schicht. Dies schützt die darunter lebenden Organismen vor den Aus-
wirkungen der Klimaerwärmung, wies eine internationale Studie mit Beteiligung der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Land-
schaft WSL nach. Die kühle Frische an heißen Sommertagen beim Spazieren im Wald ist nicht nur ein subjektiver Eindruck. Forschende aus Europa und den USA haben erstmals den Temperaturunterschied innerhalb und außerhalb von Wäldern mit handfesten Messungen belegt. Die Daten zeigen, dass die maximale Temperatur in Wäldern weltweit im Durchschnitt 4 Grad tiefer liegt als außerhalb der Wälder. Die Messungen stammen von 98 Standorten auf fünf Kontinenten – in den Tropen, in der gemäßigten Zone und in den nördlichen borealen Wäldern.
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Chance zur Anpassung und Erhöhung der Vielfalt im Wald
(3.4.2019) Bedingt durch den Klimawandel werden Störungen im Wald immer häufiger. Schäden durch Wind, Borkenkäfer und Feuer haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen und für die Zukunft ist ein weiterer Anstieg zu erwarten. Dies stellt WaldbewirtschafterInnen vor die große Herausforderung, wie angesichts der zunehmenden Extrem-
ereignisse die Nachhaltigkeit vieler Waldleistungen sichergestellt wer-
den kann. Allerdings sind Windwurf, Borkenkäfer und Waldbrand seit jeher Teil des Ökosystems Wald – genauso wie Buche, Pfifferling und Rothirsch. Ein Team von Wissenschaftern der Universität für Bodenkultur Wien unter der Leitung von Prof. Rupert Seidl hat daher untersucht, ob Störungen im Wald nicht auch positive Seiten haben können.
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Sommertrockenheit und Konkurrenz um Grundwasser
(21.3.2019) Ein Team vom Institut für Forstwissenschaften der Universität Freiburg zeigt, dass die Entnahme von Grundwasser für Industrie und Haushalte den Auenwäldern in Europa angesichts intensiverer und längerer Trockenphasen im Sommer zunehmend schadet. Die von Eichen dominierten Auenwälder gehören in Europa zu den gefährdetsten Wäldern. Durch Umwandlung zu Acker- und Grünland sowie Siedlungsfläche haben sie einen Großteil ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets eingebüßt. Flussbegradigungen und Entwässerung haben zudem den natürlichen Wasserhaushalt verändert. Eingeschleppte Schädlinge und Krankheiten dezimieren natürliche Baumarten wie Ulmen und Esche. Gleichzeitig erfüllen diese Wälder für die Regulation von Hochwassern und den Schutz der Biodiversität eine wichtige Funktion.
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(Foto: Albert Reif)
Warum der Sommer 2018 die Witterungswünsche der Förster auf den Kopf stellt
(9.3.2019) Förster und Waldbesitzer haben in den Wintermonaten alle Hände voll zu tun. Es ist Haupterntezeit für den Roh-, Bau- und Werk-
stoff sowie Energieträger Holz in den heimischen Wäldern. Um den Einsatz der schweren Forstmaschinen bodenpfleglich durchzuführen, freuen sich die Grünröcke in dieser Phase über durchgefrorene Wald-
böden, bevor der erste Schnee kommt. Nur wenn der Boden mehrtägi-
gen Frost ertragen hat, zeigt sich der Grund tragfähig, der aufliegende Schnee isoliert gleichsam die Bodenfrostschicht. Seit mehreren Tagen ist die Witterung alles andere als winterlich – der Vorfrühling ist seit Mitte Februar da. Trotzdem sind die Förster-
innen und Förster nicht unglücklich.
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(Foto: Pixabay / Pixabay Lizenz)
Bedeutende Kohlenstoffsenken bilden sich in Wäldern die jünger als 140 Jahre sind
(3.3.2019) Wälder gelten als wichtige Kohlenstoffsenken. Als solche bezeichnet man Ökosysteme, die große Mengen Kohlenstoff binden und so die CO2-Ansammlung in der Atmosphäre – und damit den Klimawandel – verlangsamen. Diese Senken sind dynamisch, ihre Kapazität kann regional wachsen, aber auch schrumpfen. Bisher ging man davon aus, dass der hauptsächliche Prozess dafür ein Verstärken der Photosynthese ist, das sich durch den Anstieg von Kohlendioxid in der Atmosphäre begründet. Dichte tropische Wälder in der Nähe des Äquators beispielsweise nehmen große Mengen CO2 auf. Ein internationales Forschungsteam hat nun mit einer Kombination aus Daten- und Computermodellen die globalen Wälder neu analysiert.
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(Foto: Gabi Zachmann, KIT)
Käferholzmenge hat sich 2018 mehr als verdoppelt
(14.2.2019) Der Borkenkäfer setzt seinen Vormarsch fort. Mit 735.000 m3 vom Buchdrucker (Ips typographus) befallenem Fichtenholz war die Holzmenge 2018 in der Schweiz landesweit mehr als doppelt so groß wie im Vorjahr und erreichte damit den höchsten Stand seit 2006. Dies ergab eine Umfrage der Eidg. Forschungsanstalt WSL in allen Forst-revieren der Schweiz. In allen Kantonen auf der Alpennordseite nahm die Menge des Käferholzes bis Ende 2018 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. Im Winter 2017/18 hatten mehrere Stürme auf der Alpen-nordseite zehntausende von Bäumen umgeworfen oder gebrochen, im Frühling stieg die Temperatur markant an und im Sommer sorgten schließlich die anhaltende Regenarmut und Hitze für extrem trockene Verhältnisse. Die-se Kombination machte zahlreiche Fichten anfällig für Borkenkäfer.
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(Foto: Beat Wermelinger/WSL)
Jeder Organismus im Ökosystem Wald hat seine eigene Froststrategie
(6.2.2019) Mittels raffinierter Strategien trotzen Fichte, Buche & Co. den teils zweistelligen Minusgraden. Und auch der gefürchtete Borken-
käfer weiß, wie er den Frostwinter übersteht Die aktuell teils sehr fros-
tigen Temperaturen, insbesondere in der Nacht, lassen manchen Na-
turfreund mit Sorge an die heimischen Wälder denken. Die Experten von „ThüringenForst“ können hier beruhigen: Waldbäume sind relativ frostunempfindlich, da sie im Herbst entsprechende Vorsorge betrei-
ben. Mit der Einlagerung von „Frostschutzmittel“, ähnlich wie bei einem Kraftfahrzeug, senken Bäume den Gefrierpunkt der Zellen, so dass diese keinen Frostschaden nehmen. Gefähr-
licher sind hingegen Früh- und Spätfröste im Frühherbst oder späten Frühjahr, hier können insbesondere aus-
getriebene Blüten wie auch frische Triebe erheblichen Schaden erleiden. [ ...mehr ]
(Foto: Pixabay / Pixabay Lizenz)
Eingeschleppte Baumschädlinge gefährden die Wälder Europas
(3.2.2019) Immer mehr Arten werden durch den Menschen in neue Gebiete eingeschleppt. Darunter sind vermehrt Schadorganismen wie Insekten und Pilze, die Baumarten befallen und bei ungehinderter Ausbreitung zum Absterben großer Waldflächen führen können. Eine Studie österreichischer Wissenschaftler hat die Folgen der möglichen Ausbreitung solcher Schadorganismen auf den europäischen Wald und seinen Kohlenstoffhaushalt untersucht. Das Forscherteam um Rupert Seidl von der Universität für Bodenkultur Wien und Stefan Dullinger von der Universität Wien zeigte, dass sich der im europäischen Wald gespeicherte Kohlenstoff durch fünf der gefährlichsten eingeschleppten Baumschädlinge bis zur Mitte des Jahrhunderts um knapp 400 Mill. Tonnen verringern könnte. Die Forschungsergebnisse wurden in dem renommierten Wissenschaftsjournal „Nature Communications“ veröffentlicht. [ ...mehr ]
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Internationale Konferenz in St. Georgen, Österreich - Rückschau
(20.1.2019) Wald ist ein großes Forschungsfeld. Nicht nur Forstwirte analysieren und bewirtschaften ihn hinsichtlich seiner Leistungen Nutzen, Schützen, Erholung und Wohlfahrt, es sind auch andere Aspekte für die sich Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen weltweit begeistern. So sind im sehr malerischen Benediktiner-Stift St. Georgen am Längsee (Österreich) etwa 40 zusammengekommen, um vom 4. bis 7. Dezember 2018 im Rahmen der Konferenz „European Forests – Our Cultural Heritage“ über ihre Forschungsgebiete zu berichten. Einen großen Schwerpunkt bildete etwa die Methoden, die am Institut für Holztechnologie und nachwachsende Rohstoffe an der Universität für Bodenkultur Wien erforscht und angewendet werden. [ ...mehr ]
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Bruch- und Sturmholz sicher aufarbeiten
(16.1.2019) Bäume brechen unter Schneelasten zusammen und ent-
wurzelte, abgebrochene sowie ineinander verkeilte Bäume müssen nach den Sturmschäden aufgearbeitet werden. Das Unfallrisiko ist immens. Die Aufarbeitung der Schäden erfordert hohe Fachkenntnis und Erfahrung, sie gehört unbedingt in die Hände von Forstprofis, so die SVLFG. Nur Profis mit Erfahrung und leistungsfähigen Forstmaschi-
nen können diese Aufgabe sicher bewältigen. Waldbesitzer, die nicht über das notwendige Wissen und die erforderliche Erfahrung mit der Aufarbeitung von Sturmholz und Schneebruch verfügen, sind überfordert. Sie können die Gefahren einer solchen Extremsituation kaum einschätzen. Selbst dann nicht, wenn sie im Umgang mit der Motorsäge geübt sind. Für Forstprofis, die sich jetzt an die Arbeit machen müssen, um die Schäden zu beheben, hat die SVLFG einige Tipps zusammengestellt. [ ...mehr ]
(Foto: Pixabay / Pixabay Lizenz)
Waldarbeiter retteten heutige Allee
(2.1.2019) Von der 1891 angelegten 2400 Meter langen Douglasien-Allee ist heute noch gut ein Fünftel erhalten. 100 Bäume stehen dort noch und dies nur aus dem Grund, weil sich die Waldarbeiter weigerten Bäume dieser Allee weiterhin zu fällen. Wie in einem Kirchenschiff aus Bäumen steht man in der 130 Jahre alte Douglasien-Allee im Upjever-
schen Forst bei Schortens. Der älteste Teil des Upjeverschen Forstes, der zu den Niedersächsischen Landesforsten gehört, wurde bereits Mitte des 16. Jahrhunderts durch Saat von Eicheln und Bucheckern angelegt. Erst 300 Jahre später wird das sogenannte Streitfeld, eine Heidefläche, mit Kiefern, aber auch mit anderen Nadelbäumen wieder bewaldet. So wird dort im Jahr 1891 auf einer Länge von 2.400 Metern eine Douglasien-Allee angelegt. [ ...mehr ]
(Foto: Rainer Städing / Niedersächsische Landesforsten)
...aber die Belastung der Wälder bleibt hoch
(19.12.2018) Noch immer ist die Ozonbelastung der Wälder in Europa zu hoch. Ozon kann sich auch in abgelegenen Regionen bilden, weil die für seine Bildung verantwortlichen Luftschadstoffe über lange Stre-
cken transportiert werden. Die gute Nachricht ist, dass die Ozonwerte europaweit langsam, aber stetig abnehmen. Waldforschende der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL berichten über die neusten Trends. ICP Forests ist ein europaweites Netzwerk von Waldstandorten, auf dem die Einflüsse von Luftschadstoffen auf Bäume untersucht werden. Wissenschaftler messen die Ozonwerte seit dem Jahr 2000 auf 233 Forschungsflä-
chen in 18 Ländern und haben eine geringe, aber statistisch zuverlässige Abnahme der Durchschnittswerte im Sommer beobachtet. Die Südschweiz gehört hierbei allerdings weiterhin zu den Regionen mit den höchsten Ozonwerten Europas; Gebiete in Nordeuropa sind weniger stark betroffen. [ ...mehr ]
(Foto: Marcus Schaub, WSL)
Deutsche wollen mehr staatlichen Schutz für den Wald
(9.12.2018) 82 Prozent der Deutschen fordern laut einer Forsa-Umfrage, dass Bund, Länder und Kommunen sich entschiedener für den Wald als natürlichen Lebensraum einsetzen. Die Deutschen empfinden den Wald als besonders schützenswert. Für 91 Prozent der Befragten ist der Wald als Lebensraum für Pflanzen und Tiere sehr wichtig. Den Schutz von Wasser, Klima und Böden durch den Wald bewerten fast ebenso viele der Deutschen (89 Prozent) als sehr bedeutend. Mehr Waldnaturschutz, weniger Forstwirtschaft, sagt die Mehrheit der Befragten: 55 Prozent finden es wichtiger, den Wald als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu bewahren, als mit Holzverkauf Geld zu verdienen. [ ...mehr ]
(Foto: Naturwald Akademie)
Borkenkäferbefall frühzeitig mittels Drohnen ermitteln
(23.11.2018) Das Projekt PROTECTFOREST (Drohnengestützte Detektion phytophager Forstschädlinge mitteln Electronic Nose) stellt sich einer aktuellen Herausforderung, die Teil eines globalen Problems ist: Die zunehmende Erderwärmung erzeugt nicht nur Klimaturbulenzen oder Trockenheit, sondern spielt auch einem alten Erzfeind des Waldes zu, nämlich dem Borkenkäfer. In besonders heißen und trockenen Sommern können diese kleinen Forstschädlinge hektarweise Wald zerstören. Dieser große Effekt des kleinen Käfers wird nur dadurch ermöglicht, dass sein Schaden erst sichtbar wird, wenn seine Population schon so stark zugenommen hat, dass er fast nicht mehr aufzuhalten ist. Denn wenn die Käfer vor allem schwache durch die Trockenheit gestresste Bäume angreifen, sieht der Förster erstmal gar nichts. Erst wenn die Tiere sich erfolgreich vermehrt haben und ihre Nachkommen schon längst viele weitere Bäume befallen haben, fangen die Nadeln an zu welken und ihre rostrote Farbe ist weithin sichtbar. [ ...mehr ]
(Symbolfoto: Pixabay / Pixabay Lizenz)
Förster empfehlen jetzt das „Waldbaden“
(1.11.2018) Die ersten Frostnächte haben die heimischen Wälder hinter sich. Die Herbstfärbung des Blätterkleides hat eingesetzt. Dem Waldwanderer und Naturfreund offenbaren sich Buchen, Eichen, Eschen, Ahorne und Linden mit herrlichen Blattfärbungen von Grün, Gelb, Orange, Rot und Braun, oft verbunden mit einem immer wieder strahlend blauen Himmel. Diese jahreszeitliche Phase, die mit dem Blattfall allzu schnell ihr Ende findet, wird im angloamerikanischen Sprachraum als „Indian Summer“ bezeichnet. Oder wie der französi-
sche Künstler Henri de Toulouse-Lautrec treffend formulierte: Der Herbst ist der Frühling des Winters. [ ...mehr ]
(Foto: Pixabay / Pixabay Lizenz)
Messstation Zöbelboden im Nationalpark Kalkalpen
(19.10.2018) Sensoren, Filter, Schläuche und Röhren – Hightech im Wald soweit das Auge reicht: Mitten in den ausgedehnten Wäldern der Kalkalpen betreiben das Umweltbundesamt Österreichs, die Österreich-
ischen Bundesforste (ÖBf) und der Nationalpark Kalkalpen mit der Messstation Zöbelboden eine der größten Forschungsstationen Öster-
reichs. In den nächsten vier Jahren werden dieser und fünf weitere Standorte um knapp zwei Millionen Euro aus dem Österreichischen Forschungsförderungsfonds zu hochmodernen Messstationen für öko-
logische Forschung ausgebaut. Die Forschungsfläche erstreckt sich auf rund 90 Hektar Wald mitten im Karst des Reichraminger Hintergebirges. [ ...mehr ]
(Foto: ÖBf-Archiv/W. Simlinger)
Aufforstung mit unterschiedlichen Baumarten würde Biodiversität und Klima helfen
(7.10.2018) Artenreiche subtropische Wälder können doppelt so viel Kohlenstoff aufnehmen wie Monokulturen. Dies berichtet ein internationales Forscherteam in SCIENCE. Die Studie wurde im Rahmen eines einmaligen Feldexperiments durchgeführt, das unter Federführung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Chinese Academy of Sciences betrieben wird. Es besteht aus eigens angelegten Wäldern in China mit insgesamt über 150.000 Bäumen. Die Ergebnisse sprechen aus Sicht der Forscher dafür, bei Wiederaufforstungen viele verschiedene Baumarten zu verwenden. Damit könne sowohl Arten- als auch Klimaschutz betrieben werden. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay / CC0 1.0)
Der Konflikt in Hambach ist mittlerweile weit mehr als ein Streit um den Wald
(30.9.2018) Der Hambacher Wald, auch Bürgewald oder Die Bürge genannt, ist uralt. Er konnte sich seit der Wiederbewaldung nach der letzten Eiszeit ununterbrochen entwickeln. Der Wald ist von unschätzbarer Bedeutung für viele seltene Tiere wie den Mittelspecht, den Springfrosch, die Bechsteinfledermaus oder die Haselmaus. Von dem in den 1970er Jahren noch mehr als 4.000 Hektar großen Wald sind durch den Braunkohletagebau jedoch heute nur noch etwa 550 Hektar vorhanden. Nach Einschätzung des BUND Nordrhein-Westfalen könnte RWE im Tagebau Hambach noch mindestens zwei bis drei Jahre Kohle fördern, ohne neue Waldflächen zu roden. Das heißt, die Kraftwerke stehen ohne die Rodungen keineswegs still. [ ...mehr ]
(Foto: Nicola / Wikimedia Commons / CC BY-SA 4.0)
Geplante Neufassung der Erneuerbaren-Energie-Richtlinie der EU
(18.9.2018) Ende Juni 2018 haben sich die Mitgliedsstaaten im Rat der Europäischen Union auf eine Neufassung der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie verständigt. Die EU verfolgt damit grundsätzlich das Ziel, die Pariser Klimaziele einzuhalten und erhöht daher das Ambitionsniveau für erneuerbare Energien. In Bezug auf die Nutzung von Biomasse werden dabei allerdings falsche Signale gesetzt, zu diesem Schluss kommen zwei Wissenschaftler der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) in einem kürzlich erschienenen Kommentar in der Fachzeitschrift Nature Communications, den sie gemeinsam mit Kollegen der Princeton University publiziert haben. [ ...mehr ]
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Biodiversität muss ganzheitlich betrachtet werden
(14.9.2018) Eine neue Studie zeigt, dass neben der Vielfalt der Baumarten auch jene der Tier- und Pilzarten entscheidenden Einfluss hat auf die Leistungen von Wäldern. Zu diesen gehören unter anderem Holzproduktion, CO2-Speicherung und Klimaregulation. Die Studie basiert auf zehn Jahren Forschung in artenreichen Wäldern der Subtropen. Ein Forscherteam unter Federführung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat die Ergebnisse in der neuen Ausgabe der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht. Sie verdeutlichen, dass Biodiversität ganzheitlich betrachtet werden muss, um die Leistungsfähigkeit von Wäldern zu erhalten. [ ...mehr ]
(Foto: Sabine Both)
Heimische Bäume konnen besser als erwartet mit der Trockenheit umgehen
(30.8.2018) Zwischen April und August haben die Schweiz und große Teile Mitteleuropas die regenärmsten Sommermonate seit Messbeginn 1864 erlebt. Besonders der Wald scheint unter der Trockenheit zu leiden: Bereits im August haben die Bäume begonnen, sich braun zu verfärben. Eine Studie der Universität Basel deutet nun darauf hin, dass die heimischen Bäume besser als erwartet mit der Trockenheit umgehen können. Doch für eine Entwarnung ist es noch zu früh. Trotz der erstaunlichen Fähigkeit der Bäume, eine Dürreperiode zu überdauern, geben die Forscher keine Entwarnung. Zwar können unsere Bäume mit Einzelereignissen wie den Hitzesommern 2015 oder 2018 offensichtlich gut umgehen. Es ist jedoch unklar, ob ihre Sicherheitsmechanismen ausreichen, um auch einer starken Zunahme von Trockenheitsereignissen widerstehen zu können. [ ...mehr ]
(Foto: Dr. Urs Weber, Universität Basel, Departement Umweltwissenschaften)
Der Klimawandel ist für die Forstleute die größte Herausforderung
(21.8.2018) Schon ein erster Blick auf die Zahlen zeigt, dass dieser Sommer alles andere als normal ist. Durchschnittlich 31 Mal brennt es in den Wäldern Nordrhein-Westfalens pro Jahr - so die offizielle Waldbrandstatistik der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. In diesem Jahr hat es bereits über 130 Mal gebrannt. Das ergab eine aktuelle Abfrage bei den Regionalforstämtern von Wald und Holz NRW. Und der Sommer ist noch nicht vorbei! Waldbrände betreffen immer nur einzelne Wälder; unter der Trockenheit leiden aber alle Wälder in NRW. Besonders extrem war der Juli. Statt der sonst für den Monat üblichen 82mm hat es nur 25mm geregnet. Seit Februar fehlen den Wäldern in NRW 43% der Niederschläge. [ ...mehr ]
(Foto:pixabay.com / CC0 1.0)
Ungewohnte Hitzewelle steigert Brandgefahr
(26.7.2018) Seit Anfang Mai diesen Jahres gibt es in den meisten Regionen im Nordwesten kaum Niederschläge und anhaltenden Sonnenschein mit hohen Temperaturen. Vielerorts sind die Wasserreserven aus dem Frühjahr aufgebraucht, so dass die Bodenvegetation im Wald, aber auch an Straßenböschungen und Wegerändern trocken wird und damit für die Entstehung eines Feuers aus Unachtsamkeit höchste Gefahr besteht. „Uns rufen zunehmend besorgte Bürger an, die in dieser Situation noch rauchende Mitbürger im Wald antreffen“, so Eckhart Janßen vom Forstamt Neuenburg (Niedersachsen). Örtliche Schauer oder gelegentliche Regenfälle reichen für eine Entspannung der Situation nicht mehr aus. [ ...mehr ]
(Foto:pixabay.com / CC0 1.0)
Drohnen ermöglichen neues Diagnose-Verfahren
(19.6.2018) Gesunde Bäume nutzen Sonnenlicht, um Photosynthese zu betreiben und zu wachsen. Sie bauen Holz auf, das wirtschaftlich genutzt werden kann. Erhält ein Baum jedoch im heißen Sommer nicht genügend Wasser aus der Erde, stellt er die Photosynthese und sein Wachstum ein – obwohl viel Sonnenlicht zur Verfügung steht. Ein Team des Forschungsschwerpunkts Kulturlandschaft der Hochschule Ostwestfalen-Lippe erarbeitet ein Diagnose-Verfahren, das aufspüren soll, ob Bäume sich optimal entwickeln können. Hierzu lassen die Wissenschaftler über Wäldern Drohnen steigen, die mit zwei Kameras ausgestattet sind: einer Wärmebildkamera und einer NDVI-Kamera, die die Aktivität von Vegetation abbilden kann. Ergänzt werden diese Untersuchungen mit stationären Messgeräten und durch die Auswertung von Satellitenbildern. [ ...mehr ]
(Foto:pixabay.com / CC0 1.0
Es klingt kurios, ist aber durchaus ernst zu nehmende ökologische Forschung
(6.6.2018) Wissenschaftler aus aller Welt haben Tausende von Teebeuteln vergraben, um den Prozess des Streuabbaus und folglich den Kohlenstoffkreislauf im Wald besser zu verstehen. Auch die Eidg. Forschungsanstalt WSL macht mit. Erster Trend: Die Abbaurate hängt von der chemischen Zusammensetzung der Teesorte ab. Die Idee klingt kurios, sie ist aber durchaus ernst zu nehmende ökologische Forschung: Mit Teebeuteln von zweierlei Teesorten, wie man sie standardmäßig in Lebensmittelläden kaufen kann, wollen Bodenforscher in aller Welt den Prozess des Streuabbaus im Wald besser verstehen. Der Abbau abgestorbener Pflanzenteile ist nämlich als Teil des Kohlenstoffkreislaufes eine entscheidende Größe in Bezug auf den Klimawandel: Der in der Biomasse von Pflanzen gebundene Kohlenstoff wird bei der Zersetzung durch Bodenlebewesen wieder als Treibhausgas (CO2) in die Atmosphäre freigesetzt. [ ...mehr ]
(Foto:Flurin Sutter, WSL)
Landkarte zum Schutz unberührter Wälder erarbeitet
(29.5.2018) Wissenschaftler des Geografischen Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) haben die erste Karte der letzten Urwälder Europas erarbeitet. Sie zeigt, wo mehr als 1,4 Millionen Hektar solcher Wälder in 34 Ländern noch zu finden sind. „Dass diese Wälder noch niemals von Menschen betreten wurden, ist in Europa wohl kaum vorstellbar“, erklärt Dr. Francesco Maria Sabatini, Koordinator die Studie, die in der Zeitschrift Diversity & Distributions veröffentlicht wurde. „Es handelt sich vielmehr um Wälder, in denen der menschliche Einflusses sehr gering ist, in denen ökologische Prozesse also noch weitestgehend natürlich ablaufen.“ Die neu entwickelte Karte kann nun zum Schutz der letzten Urwälder beitragen, da sie zum ersten Mal die Verteilung solche Wälder über ganz Europa hinweg zeigt. Zudem liefert sie wertvolle Hinweise darauf, wo bisher noch nicht entdeckte Urwaldreste zu finden sein könnten. [ ...mehr ]
(Foto:pixabay.com / CC0 1.0)
Mischbestände werden angesichts des Klimawandels an Bedeutung zunehmen
(21.5.2018) Mischwälder sind produktiver als Monokulturen. Das gilt auf allen fünf Kontinenten und besonders in niederschlagsreichen Regionen. Dieses Ergebnis einer internationalen Überblicksstudie, an der auch die Technische Universität München (TUM) beteiligt war, hat eine hohe Relevanz für die Forstwissenschaft und -wirtschaft weltweit. Mischwälder sind als vielfältiger Lebensraum ökologisch wertvoller. Sie mildern den Klimawandel, da sie länger und besser Kohlendioxid speichern. Durch ihre sich ergänzenden Kronen- und Wurzelsysteme sind Bäume in Mischwäldern oft besser mit Licht, Wasser und Bodennährstoffen versorgt. Das macht Mischbestände resilienter in Trockenjahren. Doch diese Argumente allein ließen die Forstwirtschaft bisher nicht von den weit verbreiteten Monokulturen abkehren.
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(Foto:L. Steinacker/TUM)
Ökologisch wertvoller Joker im Klimawandel
(3.5.2018) Die Edelkastanie (Castanea sativa), bekannter unter dem Namen Esskastanie ist vor allem wegen ihrer stärkereichen und glutenfreien Früchte (Maronen) beliebt. Sie ist nicht verwandt mit der Rosskastanie, sondern gehört zu den Buchengewächsen und wurde mindestens seit der Römerzeit in Deutschland kultiviert. Dank ihrer mediterranen Herkunft kommt sie gut mit warmen Temperaturen zurecht und kann zudem auf trockenen Standorten wachsen. Der Klimawandel wird unsere Wälder in den nächsten hundert Jahren verändern. Die wärmeliebende Edelkastanie wird sich voraussichtlich in heimischen Wäldern immer wohler fühlen und kann eventuell Baumarten ersetzen, die mit dem veränderten Klima nicht mehr zurechtkommen.
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(Foto:pixabay.com / CC0 1.0)
Deutschlands Wäldern geht es schlecht
(27.4.2018) Zum Tag des Baumes 2018 am 25.04. veröffentlichte die Naturwald Akademie den alternativen Waldzustandsbericht. Dieser belegt, dass fast 90% der Waldfläche Deutschlands in einem naturschutzfachlich schlechten Zustand sind. Die letzten verbliebenen naturnahen Wälder sind kaum geschützt oder bereits vernichtet. Die Analyse der Wälder zeigt auch, dass sie für ein ökologisches Gleichgewicht zu jung sind. Zahlreiche heimische Waldökosysteme drohen auszusterben. Denn auf den meisten deutschen Waldflächen wachsen nur wenige unterschiedliche Baumarten. Zudem sind es oft Baumarten, die dort natürlich nicht vorkommen würden. Besonders alarmierend ist der schlechte naturschutzfachliche Zustand bei drei für Deutschland typischen Waldtypen, die von Eichen und Buchen dominiert sind.
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(Foto:pixabay.com / CC0 1.0)
Europäischer Gerichtshof (EuGH) verurteilt Polen wegen illegaler Abholzung
(18.4.2018) Die im polnischen Urwald Bialowieza genehmigten Abholzungen sind illegal. Das hat der Europäische Gerichtshof am gestrigen Dienstag entschieden und damit vorherige Entscheidungen und Stellungnahmen des Gerichtshofs sowie der Europäischen Kommission bestätigt. Der Holzeinschlag könne mit der Ausbreitung des Borkenkäfers nicht gerechtfertigt werden. Der EuGH ist mit seinem Urteil dem Schlussantrag des Generalanwalts gefolgt, der klar darstellte, dass die Argumente der polnischen Regierung nicht nachvollziehbar sind. Das Urteil ist letztinstanzlich. Die Waldbewirtschaftung muss sofort gestoppt werden, ansonsten drohen hohe Strafzahlungen von mindestens 4,3 Millionen Euro.
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(Foto: Ludwig Schneider / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0)
Farbenprächtiges Naturschauspiel im Wald
(10.4.2018) Jedes Jahr im Frühling wachsen Frühjahrsblüher in unglaublicher Geschwindigkeit mit üppigen Blüten heran. Eine Grundregel für Waldbesucherinnen und -besucher lautet: Nur gucken, nicht anfassen! Denn viele Frühjahrsblüher im Wald stehen unter Naturschutz und dürfen weder gepflückt noch ausgegraben werden. Andere sind hochgiftig und können durch den Verzehr teilweise schwere Vergiftungen verursachen. Die Pflanzen haben nur ein sehr enges natürliches Zeitfenster, in dem sie blühen und sich vermehren können. Nicht wenige Vorkommen sind verschwunden, weil die hübschen Pflanzen verbotenerweise ausgegraben wurden, um sie im eigenen Garten anzusiedeln.
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(Foto:pixabay.com / CC0 1.0)+
Oft vorgeschobener Grund für Holzernte
(28.3.2018) Umfangreiche Holzeinschläge in geschützten Wäldern nehmen weltweit zu. Als „Sanitärhiebe“ sollen sie etwa sturmgeschädigte Waldflächen vor Borkenkäferbefall schützen. Jedoch wird dieses Instrument laut einer Würzburger Studie viel zu häufig angewendet. Im ostpolnischen Bialowieza befindet sich der letzte natürliche Urwald Europas. Noch. Die polnische Regierung ließ im Jahr 2017 100.000 Bäume mehr fällen als zuvor, obwohl weite Teile dieses Weltnaturerbes unter klaren Schutzauflagen stehen. Sie berief sich auf eine mögliche Ausbreitung des Borkenkäfers. Dieser Fall ist jedoch keine Ausnahme. Dass sich die Kritik von Politik und Medien auf Polen beschränkt, kann Professor Jörg Müller nur bedingt verstehen: „Solche Sanitärhiebe finden leider weltweit immer häufiger in geschützten Waldgebieten statt.“ Er hat mit seinen Kollegen von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) erstmals herausgearbeitet, dass dieses Vorgehen auch in Deutschland, dem Rest von Europa und in Asien weit verbreitet und damit ein globales Problem ist.
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(Foto:Reinhold Weinberger, Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald)
BMU bringt Wiederaufbau von Wäldern weltweit voran
(21.3.2018) Kurz vor dem heutigen Internationalen Tag des Waldes hat vergangene Woche eine 3. Bonn Challenge-Konferenz in Brasilien stattgefunden. Bis heute gibt es insgesamt 47 Zusagen von Ländern, Provinzen oder Unternehmen, bis 2020 mehr als 160 Millionen Hektar Wald wiederaufzubauen. Bei dieser 3. Bonn Challenge-Konferenz stand Brasilien im Fokus. Das südamerikanische Land hat es als besonders waldreiches Land geschafft, seine Entwaldungsraten seit 2004 dauerhaft zu reduzieren. Zugleich verfolgt es den Plan, 12 Millionen Hektar natürliche Vegetation bis 2030 wiederherzustellen.
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(Foto:pixabay.com / CC0 1.0)
Die Situation in der Schweiz spitzt sich zu
(9.3.2018) Die durch den Borkenkäfer befallene Menge Fichtenholz ist 2017 wieder angestiegen und betrug insgesamt 320 000 Kubikmeter. Das ist drei- bis viermal mehr als das Niveau der Jahre 2008 – 2012. Dies ergab die jährliche Umfrage von Waldschutz Schweiz an der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Schäden durch Stürme, Schneedruck sowie Sommerhitze und Trockenperioden schwächten, vor allem auf der Alpensüdseite, in Teilen Graubündens und in den Tieflagen des Schweizerischen Mittellandes, viele Fichtenbestände. Durch Umwelteinflüsse oder Krankheiten geschwächte oder frisch abgestorbene Fichten sind Brutherde für Borkenkäfer. Die Fichte ist die bedeutendste Wirtschaftsbaumart der Schweiz.
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(Foto:Beat Wermelinger, WSL)
Forstliche Versuchsanstalt sichert hochwertiges Gen-Material
(5.3.2018) In ganz Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Hessen sind aktuell Kletterteams des durch die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) koordinierten Verbundprojekts „FitForClim“ unterwegs. Ziel des Projekts ist die Auswahl und langfristige genetische Sicherung besonders vitaler, leistungsstarker und qualitativ hochwertiger Bäume der Baumarten: Kiefer, Lärche, Fichte, Eiche, Berg-Ahorn und Douglasie. Dr. Katharina Volmer ist in der Forschungseinrichtung in Hann. Münden für das Projekt zuständig. „Hochwertiges und leistungsfähiges Forstvermehrungsgut ist enorm wichtig für die Schaffung stabiler und ertragreicher Wälder“ erklärt sie die Bedeutung des Projekts für das Ziel, den Wald auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten.
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(Foto:NLF)
Aktuelle Konflikte um Baumfällungen in Polen
(23.2.2018) Trotz nationaler und internationaler Proteste, ließ die polnische Regierung Bialowieza-Urwald massiv Holz einzschlagen. Damit gefährdet sie die natürliche Entwicklung des Waldes und den Status als UNESCO Weltnaturerbe. Aufgrund dessen hatte die EU-Kommission eine Klage gegen die polnische Regierung vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) eingereicht. Vor wenigen Tagen hat der Generalanwalt des EuGH seine Stellungnahme abgegeben: Seiner Rechtsmeinung zufolge war die Erhöhung der Holzeinschlagsquoten durch die polnische Regierung illegal. Zwar ist die Stellungnahme für den EuGH nicht bindend, dennoch folgt dieser in seiner Entscheidungsfindung in den meisten Fällen der Einschätzung des Generalanwalts. Eine Entscheidung des EuGH wird in den kommenden Wochen erwartet.
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(Foto:pixabay.com / CC0 1.0)
Ein physikalisches Gesetz erklärt die Fragmentierung tropischer Wälder
(19.2.2018) Die Tropenwälder rund um den Globus beherbergen eine große Artenvielfalt und sind ein wichtiger Kohlenstoffspeicher. Doch nach wie vor werden sie durch Abholzungen weiter zerschnitten und damit gefährdet. Wissenschaftler des UFZ haben nun aus der Physik eine Methode abgeleitet, mit der sich die Fragmentierung erstmals auf globaler Ebene erklären und mathematisch beschreiben lässt. Dabei zeigte sich u.a., dass sich die Tropenwälder aller drei Kontinente nahe an einem kritischen Punkt befinden, ab dem die Anzahl der Fragmente stark ansteigen wird. Dies wird schwerwiegende Folgen für die Biodiversität und die Kohlenstoffspeicherung haben, schreiben die Forscher im Wissenschaftsjournal Nature.
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(Foto:Mateus Dantas de Paula)
Mini-Eule profitiert vom Habitatbaum-Konzept von HessenForst
(12.2.2018) Was haben der Frankfurter Wohnungsmarkt und der Wald gemeinsam? Wenn ein Platz frei wird, stehen die nächsten Bewohner schon Schlange. Um den Bau neuer Wohnungen im Wald kümmern sich die Spechte: sie zimmern jedes Jahr eine neue Baumhöhle. Die verlassenen Höhlen dienen einer Vielzahl von Arten als Schlaf- und Brutplatz. Eine davon ist der Sperlingskauz – Hessens kleinste Eule. Aufmerksame Waldbesucher können den kleinen Raubvogel im Herbst rufen hören. Um Baumhöhlen als Lebensraum für im Wald lebende Tierarten zu erhalten, bedarf es eines aufmerksamen Auges und eines durchdachten Konzeptes: Bei der Waldpflege nehmen die hessischen Försterinnen und Förster besonders Rücksicht auf die Schonung der Höhlenbäume. So finden auch seltene Arten wie der Sperlingskauz ein Zuhause im hessischen Wald.
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(Foto:pixabay.com / CC0 1.0)
Maßnahmen zur Eindämmung der Nadelbräune gestartet
(5.2.2018) Auf Grund des Klimawandels nehmen Pilzerkrankungen an Bäumen zu. Im Sommer 2017 wurde erstmalig das Auftreten eines pilzlichen Quarantäneschaderregers auf Waldflächen in Südbranden-
burg festgestellt. Von einer feucht-warmen Witterung wie im letzten Jahr profitieren vor allem pilzliche Schaderreger. In der Folge wurde erst-
mals das großflächige Auftreten der auch Nadelbräune genannten Rotbänderkrankheit in Spree-Neiße festgestellt. Der dafür verantwort-
liche Pilz steht wegen seiner Gefährlichkeit auf dem Index der Quaran-
täne-Schadorganismen der EU. Auf der Südhalbkugel verursacht der Pilz vor allem an Kiefern erhebliche Schä-
den. Die Nadeln werden braun und die Bäume können nach mehrjährigem Befall absterben.
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(Foto: A. Steven Munson, USDA Forest Service, Bugwood.org / CC BY 3.0 US.)
Zuckerwatte, komischer Pilz oder was?
(29.1.2018) Wer im Winter an kalten, schneelosen Tagen einen Waldspaziergang unternimmt, hat gute Chancen, auf eine merkwürdige Erscheinung zu treffen. An morschen Ästen am dunklen Waldboden hängen schneeweiße, wattebauschartige Büschel. Man denkt sofort an Zuckerwatte, Schafwolle, oder ist es vielleicht doch ein Pilz? Die Wahrheit ist weit faszinierender und ein biopysikalisches Phänomen: Haareis! Die überaus feinen Eiskunstwerke formt keine Menschenhand, sie bilden sich unter den richtigen Bedingungen ganz natürlich. Auch wenn es nicht die Fruchtkörper eines seltenen Pilzes sind: ein unscheinbarer Pilz ist dennoch eine wichtige Voraussetzung für das Entstehen von Haareis. Das Phänomen entsteht nur auf abgestorbenen, feuchten Ästen von Laubbäumen, die von den Pilzfäden der Rosagetönten Gallertkruste (Exidiopsis effuso) durchwachsen sind - und das nur unter ganz speziellen Witterungsverhältnissen.
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(Foto: Des Colhoun / Wikimedia Commons / CC BY-SA 2.0)
Klimawandel und Ökosystemfunktionen in den Bergregenwäldern Ecuadors
(18.1.2018) Die tropischen Bergregenwälder in Ecuador gehören zu den am stärksten gefährdeten Ökosystemen unseres Planeten – vor allem Klima- und Landnutzungswandel sind dafür verantwortlich. Forschende der Bio- und Geowissenschaften gehen deshalb in einer neuen Forschergruppe der Frage nach, welche Arten der Landnutzung das Ökosystem vor Ort stabilisieren und welche es bedrohen. Das Kon-
sortium „Umweltveränderungen in Biodiversitäts-Hotspot-Ökosystemen Süd-Ecuadors: Systemantwort und Rückkopplungseffekte“ (RESPECT) wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in der ersten Förderphase mit rund 3,5 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert. [ ...mehr ]
(Foto:Jörg Bendix)
Urwaldkarte von der rumänischen Regierung anerkannt
(11.12.2017) Üppiges Grün, hohe, massive Bäume, Vogelgezwitscher – wie ein Wald aussieht, weiß jedes Kind, doch in der Tat gibt es nicht mehr viel Bestände, die diesen Vorstellungen noch entsprechen. In Rumänien, besonders in den Karpaten, gibt es die größte Fläche von ursprünglichen Wäldern außerhalb Russlands, die alle Klischees eines Waldes erfüllen. Sie dienen Europas größter Population an bedrohten Braunbären sowie Luchsen und Wölfen als Lebensraum – doch wie lange noch? Dieser Frage ist ein Forscherteam der HNEE zusammen mit Greenpeace Rumänien und der Alexandru-Ioan-Cuza Universität aus Iași (Rumänien) auf den Grund gegangen und hat erstmals wichtige Daten gesammelt, die in einer gemeinsamen Studie und Kartierung die aktuelle Bedrohung der letzten unberührten Natur Europas sichtbar machen. [ ...mehr ]
(Foto:pixabay.com / CC0 1.0)
Forstliche Forschung im Klimawandel
(20.11.2017) Die Edelkastanie ist in Bayern und ganz Deutschland derzeit nur punktuell zu finden. Aber das könnte sich ändern. Denn die Baumart ist anpassungsfähig und wärmeresistent und kommt mit trockenen, ärmeren Böden gut zurecht. Eigenschaften, die sie für den Waldumbau hin zu klimaresistenten Wäldern wertvoll machen könnte. Die Edel- oder Esskastanie – wissenschaftlich Castanea sativa – stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und wurde von den Römern über die Alpen gebracht. Heute findet man Esskastanien in Deutschland überall dort, wo es warm ist. Oft sind das Weinbaugebiete, z. B. in der Pfalz, an der Mosel oder auch in den bayerischen Weinbaugebieten am Untermain. [ ...mehr ]
(Foto: Hansueli Krapf / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0)
...spielerisch die Natur kennenlernen
(26.10.2017) Morsche Äste, kahle Baumstümpfe, nackte Wurzelteller oder zersplitterte Baumstämme: Was viele Menschen Anfang November an die „Vergänglichkeit des Lebens“ erinnert, ist vielmehr wertvoller Lebensraum für rund 4.500 teils stark bedrohte Pflanzen-, Pilz- und Tierarten. Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) räumen sogenan-
ntem Totholz, auch Biotopholz genannt, nicht nur in ihren Wäldern einen besonderen Stellenwert ein. In einem neu gestalteten Kreativheft vermitteln die Bundesforste jungen Schülerinnen und Schülern auf kindgerechte Weise die Bedeutung von lebensspendendem Totholz. [ ...mehr ]
(Foto: ÖBf / N. Pühringer)
Europäische Weltraumbehörde veröffentlicht globalen Waldbiomasse-Atlas
(16.10.2017) Mit Hilfe von Satelliten-Radardaten haben Wissenschaft-
ler eine globale Karte erstellt, mit der sich die Holzmenge in unseren Wäldern ermitteln lässt - ein Schlüssel zum Verständnis des Kohlen-
stoffkreislaufs der Erde und letztlich des Klimawandels. Die Biomasse der Wälder der Erde hat einen immensen Einfluss auf das Klima, weil Wälder zugleich Kohlenstoffspeicher und -quelle sind. Die Karte zeigt die Waldbiomasse im Jahr 2010, sie wurde auf einem Meeting der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen in Rom vorgestellt. [ ...mehr ]
(Symbolfoto: pixabay.com / CC0 1.0)
Xylobius - Die Biotopholzstrategie von Wald und Holz NRW
(28.9.2017) Wald und Holz NRW will mehr Artenvielfalt im Staatswald und hat dafür die Biotopholzstrategie Xylobius auf den Weg gebracht. In dem Projekt werden im bewirtschafteten Wald einzelne Biotopbäume oder kleinere Baumgruppen markiert, um sie dauerhaft nicht zu nutzen. Diese Bäume sollen alt und morsch werden und ökologisch besonders wertvolle Kleinstlebensräume bilden. Gefragt als Baumaterial. Verwertet als Brennholz. Oder dem puren Ordnungssinn folgend. Jahrhunderte-
lang wurde Alt- und Totholz geschäftig aus den Wäldern gekarrt. Moose, Pilzkonsolen und rottender Bestand schufen zwar damals schon Skulpturen, die die Fantasie beflügeln. Das alltägliche Verständnis von Wald und Holz beschränkte sich aber auf den Faktor Wirtschaftsgut. Die ökologische Bedeutung von Biotopbäumen erfährt mit Xylobius eine Neubewertung. [ ...mehr ]
(Foto: Stefan Befeld - Wald und Holz NRW)
Ideale Bedingungen für Massenvermehrung
(15.9.2017) Seit einiger Zeit haben die Borkenkäfer ideale Lebensbe-
dingungen und haben sich stark vermehrt. Bereits der Herbst 2016 war sehr warm und nach dem milden Winter mit geringen Sterberaten schlüpften die ersten Käfer in diesem Jahr bereits im April. Bis zu drei Generationen konnten sich entwickeln. Zur Veranschaulichung: Ein Weibchen legt im Verlauf der Vegetationsperiode 100 bis 150 Eier ab. Rechnet man Verluste mit ein, so kann ein Käferweibchen in idealen Jahren mehr als 100.000 Nachkommen erzeugen. Stark betroffen sind aktuell die Wälder in Bayern, Niedersachsen, Hessen, Sachsen-Anhalt und in Baden-Württemberg. [ ...mehr ]
(Foto: Beentree / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0)
Vor 30 Jahren bewegte das Waldsterben die Gesellschaft
(10.9.2017) Die Harzwälder wurden in den 1980er Jahren durch Luftschadstoffe aus Industrie, Verkehr und Landwirtschaft stark belastet. Der „saure Regen“ gelangt über Nadeln und Blätter in den Waldboden. Dort beeinflusste der Säureeintrag die Stoffkreisläufe – mit tiefgreifenden Folgen für die Bäume und den gesamten Wald: die Baumwurzeln konnten sich nur noch eingeschränkt entwickeln, die Bäume wurden schwach und anfällig. Auch das im Harz gewonnene Trinkwasser drohte durch die Folgen des sauren Regens und des Absterbens der Bäume belastet zu werden. Mehr als zwei Drittel der Bäume im Harz wiesen damals Schäden an Nadeln und Blättern auf. Ein flächiges Absterben der Fichtenbestände galt als unabwendbar. Die Umweltpolitik reagierte in vielfältiger Weise auf das Phänomen des einsetzenden „Waldsterbens“. [ ...mehr ]
(Foto: Archiv Landesforsten/Fritz Griese)
Niederschläge lassen Pilze in diesem Jahr deutlich früher sprießen
(1.9.2017) Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo mehrere Bundesländer als „pilzfreie Gebiete“ galten, hat in diesem Jahr die Pilzsaison aufgrund des warmen und feuchten Wetters besonders früh begonnen. Erst nach dem ersten Frost muss nach Expertenmeinung wieder auf das Sammeln verzichtet werden. Gefriert das Wasser in den Pilzen, beginnen sich die Pilze zu zersetzen, werden von Bakterien befallen und werden ungenießbar. Pfifferlinge, Steinpilze, Perlpilze und Hexenröhrlinge sind jetzt schon im Wald zu finden und versprechen eine gute Pilzsaison. Die Forstleute freuen sich über interessierte Waldbesucherinnen und -besucher, weisen aber auch darauf hin, dass beim Pilzesammeln einige Regeln zu beachten sind. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Schweizer Forschungsteam führt einzigartigen Vergleich durch
(21.8.2017) Fichten und Buchen können mit dem sich rasch verändernden Klima kaum Schritt halten. Für die auf Fichtenholz ausgerichtete Waldwirtschaft birgt dies Risiken. Diese ließen sich verringern, wenn man vermehrt auf Weißtannen setzen und Fichten von wärmeren Wuchsorten verwenden würde, wie eine Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL zeigt. Durch den Klimawandel wird es im Schweizer Wald wärmer und trockener. Um an ihrem jetzigen Wuchsort weiterhin zu gedeihen, müssten die Bäume ihr Erbgut an das sich schnell verändernde Klima anpassen. Dazu sind sie aber in so kurzer Zeit kaum imstande – eine einzige Baumgeneration dauert ja schon rund 100 Jahre oder länger. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Prägendes Landschaftselement im südlichen Niederösterreich durch Pilz bedroht
(24.7.2017) Die Schwarzkiefer ist in der Region Steinfeld (Niederösterreich) verwurzelt wie kein anderer Baum. Seit vielen Jahrhunderten prägen die Föhren, wie sie im südlichen Niederösterreich genannt werden, mit ihren schlanken Stämmen und den ausladenden Kronen die Landschaft. Umso mehr trüben die vielen braunen Nadeln und absterbenden Triebe, verursacht durch den Pilz Diplodia sapinea, das Bild. Diplodia sapinea kann in vitalen Bäumen leben, ohne Schäden zu verursachen. Wenn der Baum Stress ausgesetzt ist, wie zum Beispiel bei lang anhaltender Trockenheit, wechselt der Pilz zur aggressiven, krankheitsverursachenden Phase. Dann bringt er zunächst Triebe und Zweige, schließlich ganze Äste und Kronenpartien zum Absterben, und es kommt zu einer massiven Ausbreitung der Krankheit.
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(Foto: BFW)
Weißtannen und Douglasien könnten langfristig die Fichte ersetzen
(17.7.2017) Mit Voranschreiten des Klimawandels werden die Trockenzeiten auch in Europa voraussichtlich häufiger und intensiver. Viele Pflanzen sind einem solchen Klima nicht gewachsen. So auch die Fichte, Deutschlands wichtigste Wirtschaftsbaumart, die einen Großteil der Waldfläche des Schwarzwalds ausmacht. Deshalb erforschen Valentia Vitali und Prof. Dr. Jürgen Bauhus von der Professur für Waldbau der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, welche anderen Nadelbäume eine mögliche Alternative darstellen könnten. Denn für die Wirtschaftlichkeit der Forstwirtschaft und ihren Beitrag zum Klimaschutz spielt Nadelholz eine viel bedeutendere Rolle als Laubholz. Sie kommen zu dem Schluss, dass sowohl die einheimische Weißtanne als auch die aus Nordamerika eingeführte Douglasie auf lange Sicht geeignete Ersatzbaumarten für die Fichte sind.
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(Foto: Jürgen Bauhus)
Pflanzen und Tiere beeinflussen Anstieg der Baumgrenze
(5.7.2017) Steigende Temperaturen zwingen viele Pflanzen- und Tierarten der Bergregionen zur Flucht nach oben. Doch die Ausbreitung in größere Höhen hängt nicht allein vom Klima ab, wie Senckenberg-Wissenschaftler und Forscher der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL herausgefunden haben. Am Beispiel der Arve zeigen sie, dass vielmehr die ökologischen Wechselbeziehungen bestimmen, wo der Nachwuchs eines Baumes wächst und somit die Baumgrenze in Zukunft zu liegen kommt. Um in höhere Lagen zu gelangen, brauchen die flugunfähigen und schwer zugänglichen Arvensamen nämlich einen Transporteur, den Tannenhäher. Doch dieser bleibt der bisherigen Baumgrenze treu und verschleppt in der Regel nur wenige Samen in höhere Gefilde.
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(Foto: Sabine Brodbeck)
Studien belegen gesundheitsfördernde Wirkung des Waldes
(3.7.2017) Deutschland zählt zu den waldreichen Ländern der Europäischen Union. Mit 11,4 Millionen Hektar ist knapp ein Drittel der Gesamtfläche mit Wald bedeckt. Sogar im industriell geprägten Bundesland Nordrhein-Westfalen sind mit 27 Prozent immerhin deutlich mehr als ein Viertel der Fläche Waldgebiet. „Der Wald liefert den nachhaltigen Rohstoff Holz und ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum. Gleichzeitig erfüllt er wertvolle Erholungs- und Schutzfunktionen und ist auch für die biologische Vielfalt unersetzlich“, sagt Ranger Jörg Pahl vom Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen. Fast 60.000 Kilometer Waldwirtschaftswege in NRW bieten als Wanderwege Zugang zu diesem kostenlosen Erholungsraum.
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(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Wichtig: Kein Müll in die Natur, Rauchverbot und Zeckenschutz
(18.6.2017) Demnächst beginnen in den ersten Bundesländern die Sommerferien. Bei der Auswahl des Urlaubszieles spielt der Wald eine große Rolle. Nach Spazierengehen und Wandern lieben die Waldbesucher das Beobachten der Natur und das Sammeln von Pilzen und Beeren. Die beliebtesten Ziele sind weiterhin der Harz, der Bayerische Wald und die Buchenwälder des Hainich in Thüringen. Damit der Wald nicht darunter leidet, hat die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ein paar Tipps unter sdw.de unter Waldwissen/Verhalten im Wald einen → Waldknigge von A – Z zusammengestellt.
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(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Weißrussischer Beitrag zur Rettung des UNESCO Weltnaturerbes Bialowieza
(10.6.2017) Im weißrussischen Nationalpark Belovezhskaya Pushcha bekommt der Wald sein Wasser zurück. Nur Wiedervernässung und Renaturierung kann UNESCO Weltnaturerbe Bialowieza retten – nicht die Motorsäge! Mit einem großen Bagger setzte Alexander Bury, der Direktor des weißrussischen Nationalparks Belovezhskaya Pushcha, im Dezember des letzten Jahres zum symbolischen Spatenstich an. Damit begann nach einer einjährigen Vorbereitungsphase die Wiedervernäs-
sung von 1.100 Hektar Niedermoorflächen in Belovezhskaya Pushcha. Der Nationalpark ist der Teil des polnisch-weißrussischen Bialowieza-Waldkomplexes, der auf der Seite Weiß-
russlands liegt. Auf polnischer Seite grenzt der Bialowieza Nationalpark an. [ ...mehr ]
(Foto: Ralf Lotys / Wikimedia Commons / CC BY 3.0)
Großangelegtes Projekt zur Förderung der Artenvielfalt in Österreichs Wäldern
(22.5.2017) Schneebirne, Flaumeiche oder Blasenstrauch – klingende Namen von heimischen Bäumen und Sträuchern, die in Österreichs Wäldern jedoch schon selten geworden sind. Sie alle stehen auf der Roten Liste für gefährdete Arten Österreichs oder sind regional vom Aussterben bedroht. Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) haben daher ein außergewöhnliches Naturschutzprojekt ins Leben gerufen: Bis 2020 werden insgesamt rund 100.000 seltene Bäume und Sträucher in allen 121 Bundesforste-Revieren in ganz Österreich gepflanzt. Insgesamt 35 verschiedene Pflanzenarten, Nadel-, Laub- und Wildobstbäume sowie Blühsträucher, bringen die Bundesforste wieder in die österreichischen Wälder zurück. Die ersten 20.000 Setzlinge wurden bereits 2016 ausgepflanzt. Tausende weitere werden in den nächsten Wochen folgen. [ ...mehr ]
(Foto: ÖBf-Archiv/F. Pritz)
Gefährdete Waldinsekten profitieren von Windwürfen
(7.5.2017) Auf Waldflächen, die durch Stürme verwüstet wurden, gibt es rund doppelt so viele Insektenarten wie in unversehrten Wäldern, wie eine Studie der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL aufzeigt. Denn viele gefährdete Waldinsekten profitieren von den offenen Waldflächen, welche die Stürme hinterlassen. Stürme sind der häufigste natürliche Störungsfaktor in europäischen Wäldern und eine treibende Kraft der Walddynamik. Windwürfe verändern Lebensräume, indem sie zuvor schattige Standorte öffnen und sich dadurch das lokale Klima sowie die Vegetation verändert. Außerdem erzeugen Stürme viel Totholz, auf das etwa ein Viertel aller im Wald lebenden Organismen angewiesen ist.
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(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Fortschreitender Klimawandel erzwingt eine zügige Baumartenanpassung
(30.4.2017) TüringenForst setzt bei den Aufforstungen 2017 verstärkt auf die Saat von Weißtanne und Eiche. Fortschreitender Klimawandel erzwingt eine zügige Baumartenanpassung mit Laub- und Nadelholz. Der mit 200.000 Hektar flächengrößter Waldbesitzer im Freistaat gibt seine Aufforstungsplanung für 2017 bekannt. Mehrere Hunderttausend Waldbäume werden in diesem Jahr mit dem Schwerpunkt Weißtanne, in den landesweit 24 Forstämtern auf insgesamt 850 Hektar gepflanzt. Auf zusätzlichen 31 Hektar (2016: 18 Hektar) ist die Einbringung von 410 Kilogramm Saatgut, ebenfalls Weißtanne, aber auch Eiche und Birke vorgesehen.
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(Symbolfoto: FDV / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0)
Lebensraum für Insekten, Pilze und Mikroorganismen
(23.4.2017) Totholz ist Lebensraum für Mikroorganismen, Pilze und Insekten und bestimmt damit die Biodiversität des Waldes. Aber auch die Forst- und die Landwirtschaft beeinflussen das Leben im Ökosystem Wald. Prof. Dr. Matthias Noll von der Hochschule Coburg erforscht im Projekt FunWood IV die Biodiversität von Totholz unter dem Einfluss der Waldbewirtschaftung. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Professor Noll arbeitet in dem Projekt eng mit Dr. Nico Jehmlich vom Helmholtz-Institut für Umweltforschung in Leipzig zusammen. Seit kurzem hat er darüber hinaus mit der Molekular-Ökologin Sarah Muszynski und dem Biologen Florian Maurer zwei wissenschaftliche Mitarbeiter, die an dem Thema forschen. Gemeinsam analysieren sie Totholz aus drei Waldgebieten in Deutschland. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Neue Software liefert umfangreiche Informationen zum Baumbestand
(19.4.2017) Die im Firmeninkubator Polo della Meccatronica di Rovererto untergebrachte Firma Trilogis hat ein innovatives System zur Überwachung von Waldgebieten entwickelt. Mittels einer speziellen Software lassen sich Veränderungen von Bestandsfaktoren wie Baumhöhe, Pflanzenarten und Holzmasse bestimmen. „Mithilfe von Algorithmen und multispektralen Luftaufnahmen liefert die von uns entwickelte Software ein genaues Bild über den aktuellen Zustand von Bäumen und Wäldern“, erklärt Trilogis-Hauptgeschäftsführer Massimo Barozzi. Hinzu kommt die Arbeit am Boden, bei der mit Tablets und Smartphones ausgestattete Forstleute regelmäßig Meldungen über Bruchschäden und die Lagerung von Schnittholz machen. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Waldbesucherinnen und -besucher sollten im Wald besonders aufmerksam sein
(8.4.2017) Mit dem anhaltend frühlingshaften Wetter steigt auch die Waldbrandgefahr. Da die Bäume jetzt erst langsam mit dem Blattaus-
trieb beginnen, kann die Sonne ungehindert bis auf den Waldboden scheinen. Gerade im Frühling finden sich am Waldboden trockene Pflanzenteile, wie Gräser, abgestorbene Äste oder Laub aus dem Vorjahr, die schon nach kurzer Trockenzeit und bei einfallendem Sonnenlicht leicht entflammen. Bei der Waldbrandbekämpfung spielt der Zeitfaktor die entscheidende Rolle. Deshalb müssen auch kleinste Brände umgehend der Feuerwehr (Notruf 112) gemeldet werden. [ ...mehr ]
(Foto: Wald und Holz NRW)
Ein Drittel mehr Treibhausgase durch zerteilte Regenwälder
(4.4.2017) Wenn es um die wichtigsten Klimaschützer des Planeten geht, stehen die Tropenwälder ganz oben auf der Liste. Immerhin die Hälfte des in der gesamten Vegetation der Erde gespeicherten Kohlenstoffs steckt in diesen Ökosystemen. Entsprechend fatal wirkt sich ihre Abholzung aus. Wissenschaftler schätzen, dass dadurch jedes Jahr 1.000 Millionen Tonnen Kohlenstoff freigesetzt werden, die in Form von Treibhausgasen die globalen Temperaturen in die Höhe treiben. Das dies aber noch nicht alles ist, zeigt eine neue Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der University of Maryland. [ ...mehr ]
(Foto: Usina Trapiche S/A)
Antrodiella citrinella wächst nur, wo Natur ursprünglich sein darf
(23.3.2017) Antrodiella citrinella wird auch als „Urwaldindikator“ beschrieben, denn der knallgelbe Pilz wächst nur, wo Natur ursprünglich sein darf, wo Totholz liegen gelassen wird. Im Sihlwald findet er Letzteres vielerorts. „Der Fund der Zitronengelben Tramete zeigt, dass der Sihlwald auf dem richtigen Weg ist“, erklärt Stefan Blaser, der an der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL für das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Pilze SwissFungi verantwortlich ist. Er spricht damit an, dass sich der Sihlwald seit 2000 langsam in einen ursprünglichen Naturwald entwickelt. [ ...mehr ]
(Foto: Stefan Blaser )
Vielfältige Aktionen am 21. März
(21.3.2017) Der Tag des Waldes ist für die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Anlass, vielfältige Aktionen durchzuführen. Dieser Tag für den Wald am 21. März wurde von der FAO in den 1970er Jahren als Reaktion auf die globale Waldvernichtung ins Leben gerufen und wird bis heute jährlich von vielen Waldfreunden gefeiert. Mit dem Tag des Waldes beginnt auch für die SDW die Hochzeit für Baumpflanzungen und Veranstaltungen rund um den Baum. Einige Beispiele wollen wir Ihnen vorstellen: Die SDW Sachsen-Anhalt lädt zu einer großen Baumpflanzung anlässlich des Reformationsjubiläums nach Zerbst/Anhalt ein. Auch der Regional-
verband Leipzig in Sachsen pflanzt mit SchülerInnen aus Pegau über 330 Bäume. Der SDW-Kreisverband Lüneburg pflanzt mit einem Waldkindergarten mehrere Bäume und der SDW-KV Heidekreis veranstaltet ein Event für die Familie auf dem Schäferhof in Neuenkirchen. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Kein Schutz für staatlich geschützte Mangrovenwälder
(12.3.2017) Oh, wie schön ist Panama? Naturliebhaber könnten das anders sehen. In einer Nachricht, die kürzlich im Science Magazin publiziert wurde, berichtet ein Team von Wissenschaftlern des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung (ZMT) von seinen Beobachtungen in der Bucht von Panama. Staatlich geschützte Mangrovenwälder fallen dort immer häufiger den Baggern zum Opfer, um Luxuswohngebiete und Golfplätze zu bauen. Panama ist weltweit eines der 20 Länder mit dem größten Mangrovenbestand. Die Mangrovenwälder der Bucht von Panama gelten als der wichtigste Sammelpunkt von Zugvögeln auf dem amerikanischen Kontinent. Als Kinderstube von Garnelen und etlichen Fischarten spielen sie auch für die Fischerei des Landes eine essentielle Rolle. [ ...mehr ]
(Foto: Lotta Kluger, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung)
Effiziente Vermehrung von Mehrklonsorten Hybridlärche, Douglasie und Aspe
(1.3.2017) „Wenn wir den Klimawandel ernst nehmen, müssen wir jetzt anfangen, Optionen zu schaffen“ erklärt Koordinator Dr. Heino Wolf vom Staatsbetrieb Sachsenforst das Vorhaben energisch. „Unsere Bäume besitzen eine extrem hohe Leistungsfähigkeit, verfügen über eine gute Stammqualität und eine hohe Trockenhärte. Mit der hohen Leistungsfähigkeit reduziert sich die Umtriebszeit und damit das Kalamitätsrisiko. Gleichzeitig erhöht sich der Spielraum, um aufgrund der Klimaänderung in kürzeren Zeitabständen von einer Baumart auf eine andere wechseln zu können. Am wichtigsten im Hinblick auf den Klimawandel ist allerdings die hohe Trockenhärte der Bäume.“ [ ...mehr ]
(Foto: Staatsbetrieb Sachsenforst)
Naturnahe Mischwälder bilden neue Waldgeneration
(26.1.2017) Vor zehn Jahren, am 18. Januar 2007, erreichte der Sturm Mitteleuropa. Der Deutsche Wetterdienst bezeichnete den Orkan als den Stärksten seit „Lothar“ im Dezember 1999. Die Sturmböen erreichten damals Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h. In der Nacht auf den 19. Januar wurden im niedersächsischen Landeswald über 1,4 Millionen Kubikmeter Sturmholz geworfen. Der Orkan Kyrill veränderte ganze Landschaften und zerstörte vielerorts die gewohnten Silhouetten der Wälder. Es entstanden rund 4 000 Hektar schwer geschädigte Waldflächen, hiervon mussten 2 000 Hektar in den folgenden Jahren neu aufgeforstet werden. Die Schwerpunkte lagen vor allem im Süden und Westen Niedersachsens. [ ...mehr ]
(Foto: Niedersächsische Landesforsten)
Bodenzustandsbericht macht auf weiterhin zu hohe Stickstoffeinträge im Wald aufmerksam
(16.1.2017) Wälder liefern nicht nur Holz oder sind beliebte Erholungs-
räume für Menschen. Sie erfüllen auch wichtige ökologische Leistungen; ihre Böden binden neben Stickstoff und Schwermetallen auch das Treibhausgas CO2. Wie sich die Belastungen der Wälder in den letzten 20 Jahren verändert haben und in welchem Zustand die Waldböden heute sind, ist in der zweiten Bodenzustandserhebung im Wald flächendeckend untersucht worden. Die Ergebnisse haben Wissenschaftler des Thünen-Instituts in einem rund 500 Seiten starken Bericht zusammengetragen. Die Bodenzustandserhebung ist ein Gemeinschaftswerk von Bund und Ländern. Basis für die Erhebung waren 1.900 Untersuchungspunkte in ganz Deutschland. Es zeigte sich, dass sich die Umweltbedingungen seit der ersten Inventur in den 1990er Jahren deutlich geändert haben. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Interview mit Matthias Baumann, Post-Doc an der Humboldt-Universität zu Berlin
(8.1.2017) Bisher wurde in der globalen Klimadiskussion hauptsächlich auf die Abholzung von tropischen Feuchtwäldern geschaut. Dass die Vernichtung von tropischen Trockenwäldern ebenso klimawirksam ist, ist bisher nur wenig bekannt. Am Beispiel des südamerikanischen Gran Chaco zeigt Matthias Baumann, Post-Doc an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), wie die Abholzung des Waldes und der Ersatz durch Weide- und Sojaflächen die CO2-Emmissionen beeinflussen. Seine Studie „Carbon Emissions from Agricultural Expansion and Intensification in the Chaco“ (2016) wurde im Fachmagazin Global Change Biology veröffentlicht. Im Interview mit der HU-Pressestelle erläutert Matthias Baumann die Ergebnisse [ ...mehr ]
(Foto: Peer V / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0)
Wohnungsmangel im Wald macht Rote-Liste-Tiere obdachlos
(28.12.2016) In Deutschland wird zu wenig gebaut. Da sind sich die Experten der Immobilienbranche einig. Auch 2017 wird die niedrige Neubauquote zu einem verstärkten Mangel an Wohnraum führen; so die Prognose. Auch für Wildtiere ist das Wohnungsangebot nicht gerade üppig. Es gibt zwar keine Mieten, doch immer weniger geeignete Lebensräume machen den tierischen Wohnungssuchenden das Überleben schwer. Auch kostenloser Wohnraum muss von jemandem gebaut und zur Verfügung gestellt werden. Der Schwarzspecht ist der perfekte Wohnungsbauer im Wald. Er legt Baumhöhlen an, die von vielen Tieren ohne Kaution und Abstandszahlung als Nachmieter genutzt werden. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Wie Wälder mit dem Klimawandel zurechtkommen
(22.12.2016) Im Klimawandel wird der Wald seine Leistungen wie Holzproduktion, Schutz vor Naturgefahren und Erholungsraum für die Bevölkerung nicht von allein aufrecht erhalten können, wie Ergebnisse aus dem Forschungsprogramm „Wald und Klimawandel“ des Schweizer Bundesamts für Umwelt (BAFU) und der Eidg. Forschungsanstalt WSL zeigen. Dies stellt die Pflege und Bewirtschaftung der Wälder auf die Probe. Anlässlich des von der WSL organisierten „Forum für Wissen“ am 29. November in Uitikon (Kanton Zürich) stellten Wissenschaftler ihre Resultate mehr als 240 am Wald interessierten Fachleuten vor. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Die Stadt Brilon ist deutschlandweit der größte kommunale Waldbesitzer
(14.12.2016) Brilon ist PEFC-Waldhauptstadt 2017. Mit dem Gewinn der Wahl konnte sich die Stadt im Sauerland (NRW) gegen acht weitere hochkarätige Mitbewerber durchsetzen und wird den Titel „PEFC-Waldhauptstadt“ ein Jahr lang zur Bekanntmachung der zahlreichen Aktivitäten rund um das Thema nachhaltige Waldbewirtschaftung aktiv einsetzen. Den zweiten Platz im Wettbewerb sicherte sich Heidelberg in Baden-Württemberg, auf Platz Drei folgte Immenstadt im Allgäu. Die Stadt Brilon ist mit 7.750 Hektar der größte kommunale Waldbesitzer in ganz Deutschland und bereits seit 2001 PEFC-zertifiziert. [ ...mehr ]
(Foto: Stadt Brilon)
Gefährliche Trendwende gefährdet Artenvielfalt und Klimaziele
(4.12.2016) Die Entwaldung im Amazonasgebiet hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Wie die brasilianische Regierung mitteilte, gingen zwischen August 2015 und Juli 2016 insgesamt 7.989 Quadrat-kilometer Regenwald verloren, was mehr als der dreifachen Fläche des Saarlandes entspricht. Das bedeutet einen Anstieg von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der größte gemeldete Waldverlust seit 2008. Der WWF wertet die Zahlen als gefährliche Trendwende, denn die Abholzung nimmt seit dem historischen Tiefstand in 2012 wieder zu, wobei dieses und letztes Jahr besonders starke Entwaldungen zu verzeichnen sind. [ ...mehr ]
(Foto: Ibama, Brasilien / Wikimedia Commons / CC BY 2.0)
Überlebens- und Anpassungsstrategien von Schädlingspopulationen im Wald
(22.11.2016) Welche Überlebensstrategien Schädlinge im Wald nutzen, was der Klimawandel bewirkt und wie die aktuelle Situation in den nordwestdeutschen Wäldern aussieht, diese Fragen wurden in der aktuellen Ausgabe des IVA-Magazins „Profil Online“ von Dr. Michael Habermann, Leiter der Abteilung Waldschutz der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen beantwortet. Die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) ist eine gemeinsame Forschungseinrichtung und Dienststelle der Länder Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. [ ...mehr ]
(Foto: Gyorgy Csoka, Hungary Forest Research Institute, Bugwood.org / CC BY 3.0 US)
Winzig, schmackhaft und schwer bewaffnet
(10.11.2016) Eine 100-jährige Buche lässt jährlich etwa eine halbe Million Blätter fallen. Unter ihrer Krone häufen sich die fallenden Blätter zu einer Laubschicht von 5 bis 10 Zentimetern Höhe an. Hornmilben gehören zu den ersten Zersetzern vor Ort. Sie sorgen dafür, dass unsere Wälder nicht im eigenen Laub ersticken. Hornmilben sind mit dem bloßen Auge kaum zu erkennende Spinnentiere, die zu Hunderttausenden auf jedem Quadratmeter unserer heimischen Waldböden leben. Sie übernehmen hier eine wichtige ökologische Funktion und sind maßgeblich am Abbau der herbstlichen Laubstreu beteiligt. [ ...mehr ]
(Abbildung: kes)
Große Herausforderung für den Wald
(2.11.2016) Bäume, die heute keimen, werden aufgrund des Klimawandels bereits im mittleren Alter in einem stark veränderten Klima leben. Das dürfte ihnen stark zusetzen und in den kommenden Jahrzehnten wichtige Waldleistungen gefährden. Dies zeigen die Ergebnisse des Forschungsprogramms Wald und Klimawandel, welches das Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) und die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) seit 2009 durchführen. Mit entsprechender Bewirtschaftung soll die Anpassungsfähigkeit des Lebensraums Wald erhöht werden. [ ...mehr ]
(Foto: Peter Brang, WSL)
Bewerbungsschluss ist der 30. November 2016
(25.10.2016) Auch 2017 vergibt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) den begehrten Deutschen Waldpädagogikpreis mit einem Preisgeld von 5.000 Euro. Jeder, der ein waldpädagogisches Projekt zum Thema Wald und Klima durchführt, kann sich dafür bewerben. Wie kann man Kindern und Jugendlichen auf anschauliche Weise erklären, wie wichtig der Wald für unser Leben und unser Klima ist? Wie kann der globale Zusammenhang zwischen Wäldern und dem Klimawandel begreifbar werden? Der diesjährige Waldpädagogikpreis stellt die umweltpädagogische Auseinandersetzung mit dem Zukunftsthema „Wald und Klima“ in den Mittelpunkt. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Eine neue Studie zeigt, dass Mischwälder produktiver sind als Monokulturen
(18.10.2016) Zum ersten Mal haben Wissenschaftler die Biodiversität und ihren Einfluss auf die Produktivität von Wäldern weltweit untersucht. Dafür sind Daten von mehr als 770.000 Probeflächen aus 44 Ländern ausgewertet worden. Die Studie erfasst rund 30 Millionen Bäume, darunter 8700 Baumarten von Mangroven über Bäume in tropischen Feuchtwäldern, Mitteleuropa, Tundren und Trockensavannen bis hin zum Bestand in mediterranen Wäldern. Die Autoren schlussfolgern, dass ein Artenrückgang zu massiven Einschnitten bei der Produktivität der Wälder führt, während in Mischbestände umgewandelte Monokulturen signifikant höhere Holzzuwächse erbringen können. [ ...mehr ]
(Foto: Leonhard Steinacker/ TUM)
Stärkerer Wind, höhere Temperaturen, mehr Niederschlag
(29.9.2016) Winterstürme haben in den letzten 150 Jahren schwere Schäden am Schweizer Wald verursacht. Eine Dissertation, die in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL verfasst und am 21.9. an der Universität von Neuenburg (Schweiz) verteidigt wurde, bestätigt, dass der Orkan Lothar, der 1999 tobte, in dieser Zeit alle anderen Schadenereignisse deutlich übertroffen hat. Für die Zukunft ist es schwierig, Voraussagen darüber zu machen, wo und mit welcher Stärke Stürme auftreten werden. Einzige Gewissheit: Es wird weitere Stürme geben, und es dürften noch schwerere Schäden entstehen. [ ...mehr ]
(Foto: Reinhard Lässig / WSL)
Bäume erkennen Rehe am Speichel und wehren sich so gegen Verbiss
(14.9.2016) Hell und maigrün leuchten im Frühjahr die jungen, zarten Knospen und Triebe aus dem Wald. Sie sind die Zukunft der Wälder, lassen sie doch vor allem junge Baumzöglinge groß werden. Doch sie haben ein Problem: Rehe mögen sie zum Fressen gern. Und leider schmecken ihnen eben gerade die Knospen, die für die kleinen Bäume und ihr Wachstum so wichtig sind. Mit Glück braucht das angefressene Bäumchen nur ein paar Jahre länger zum Wachsen als seine nicht verbissenen Artgenossen, hat es Pech, wird aus ihm ein Krüppelbaum, oder es muss nach mehreren Jahren den Überlebenskampf aufgeben. So können Rehe schnell viel Schaden anrichten und die Verjüngung von Beständen vieler Laubbaumarten erschweren. [ ...mehr ]
(Foto:Bettina Ohse/Universität Leipzig)
Das Gutachten der Beiräte des BMEL verkennt den Wert von Naturwäldern
(5.9.2016) Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt viele der Empfehlungen im Gutachten „Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft sowie den nachgelagerten Bereichen Ernährung und Holzverwendung“ der Wissenschaftlichen Beiräte beim Bundeslandwirtschaftsministerium, das am 2. September an Minister Christian Schmidt übergeben wurde. Jedoch sieht der BUND auch zahlreiche Empfehlungen der Gutachter kritisch. Eine Erhöhung des Nadelbaumanteils ist nicht nur aus Naturschutzperspektive abzulehnen, sondern auch aus forstökonomischer Sicht riskant. Bereits heute kommen viele Fichten und Kiefern nicht mit den zunehmenden Extremwetterereignissen zurecht. Ganze Bestände brechen zusammen, vor allem dort, wo sie von Natur aus nicht hingehören. Als „Nadelbaum der Zukunft“ wird auf die heimische Weißtanne verwiesen. Mit ihren tiefer reichenden Wurzeln sei sie geeigneter, den Klimawandel zu verkraften und berge – anders als eingeführte Baumarten wie Douglasie oder Küstentanne – kein ökologisches Risiko. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Hohe Gefährdung durch Waldbrände und Insekten
(21.8.2016) Brandenburgs Waldbestände werden kontinuierlich auf Schaderreger und abiotische Schäden überwacht. Ursache ist die im Land ausgesprochen hohe Gefährdung durch Waldbrände und Insekten. Mit der Zunahme von Witterungsextremen werden Dürre- und Frostschäden auffälliger, aber auch Komplexkrankheiten, wenn mehrere Faktoren wie Wassermangel, zu warme Winter, Insekten oder Pilze die Gesundheit der Bäume beeinflussen. Das Waldmonitoring hat die Erhaltung des Waldes und damit aller seiner Funktionen als Erholungsort, CO2-Speicher, Holzlieferant, Lebensraum für Tiere und Pflanzen zum Ziel. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Eine der stärksten Buchenmasten der letzten 30 Jahre
(11.8.2016) Im Schweizer Mittelland biegen sich dieses Jahr die Äste der Buchen vor Samen: 2016 ist ein sogenanntes Mastjahr, berichten Experten der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Ein auffälliges Phänomen – und doch ist erstaunlich unklar, weshalb und wie oft es zur Samenmast bei Waldbäumen kommt. Einige Förster haben diesen Sommer schon Anrufe von besorgten Waldbesuchern bekommen: Was denn mit den Buchen los sei, die seien ganz braun verfärbt. Es handelt sich aber weder um vertrocknetes Laub noch um Frostschäden aus dem Frühjahr, sondern um eine enorme Fracht von Bucheckern – in der Deutschschweiz als Buechenüssli bekannt – in den Baumkronen.
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(Foto: Gerhard Elsner, CC BY-SA 3.0)
Menschliche Nutzung bedroht Bestäubung und Samenausbreitung von Waldbäumen weltweit
(8.8.2016) Abholzung, Umwandlung in Ackerland und Wilderei – weltweit gibt es kaum noch naturbelassene Wälder. Der Eingriff des Menschen belastet nicht nur den Wald von heute, sondern auch den von morgen. Vor allem Prozesse der Bestäubung und Samenausbreitung, die den Nachwuchs von Wäldern maßgeblich bestimmen sind beeinträchtigt, berichten Forschende der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Goethe-Universität Frankfurt in der ersten globalen Meta-Analyse über Waldregeneration heute im Fachjournal „Scientific Reports“ der Nature-Gruppe. Verantwortlich machen sie den Rückgang der daran beteiligten Insekten, Vögel und Säugetiere. Sie müssten besser geschützt werden.
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(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Ergebnisse der Waldklimaforschung zum Trockensommer 2015
(2.8.2016) Der trocken-heiße Sommer 2015 beeinträchtigte Vitalität und Leistungsfähigkeit der Wälder in Bayern. Um die Auswirkungen solcher Umwelteinflüsse auf die Wälder quantifizieren zu können, wurde das Messnetz der Waldklimastationen eingerichtet. Erste Auswertungen der Daten zum Trockensommer liegen jetzt vor. Im Sommer 2015 gab es so viele heiße Tage wie noch nie. Die Anzahl sogenannter „heißer Tage“ mit über 30 °C war 2015 sogar nochmal größer als im Trockensommer 2003.Seit Jahren werden an 19 Waldklimastationen (WKS) nicht nur Witterung und Wasserhaushalt, sondern auch die Reaktionen der Waldbäume gemessen. Dadurch ist es möglich, die Folgen solcher Extremereignisse wie des Rekordsommers 2015 für die Wälder in Bayern abzuschätzen. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Landesbetrieb schützt wertvolle Biotopbäume und Totholz in den Wäldern
(19.7.2016) Mit dem Methusalemprojekt wurden in Brandenburgs Landesforsten in den letzten 15 Jahren bereits mehr als 200.000 alte Bäume dauerhaft geschützt. Diese Baumveteranen bieten wertvolle Lebensräume für Insekten, Pilze, Vögel und Säugetiere, sind wunderschön anzusehen, können uralt werden und verbleiben auch danach im Naturkreislauf. Das Projekt tritt nun durch die zusätzliche Ausweisung von Biotopbaum-Arealen in seine zweite Phase. Mit Methusalem 2.0 soll die Förderung der Biotopbäume und des Totholzes im Landeswald in den nächsten zehn Jahren durch die Einbeziehung von Baumgruppen und Arealen alter, absterbender und toter Bäume erweitert werden. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Was Baumkronen über den Wald verraten
(14.7.2016) Wie geht es dem deutschen Wald? Um diese Frage zu beantworten, unterziehen geschulte Teams der Bundesländer die Baumkronen jedes Jahr im Juli und August einer genauen Betrachtung. Auf einem systematischen Stichprobennetz von 16 x 16 Kilometern erheben die Inventurtrupps derzeit noch bis Mitte August Daten zum Waldzustand. Das Thünen-Institut für Waldökosysteme prüft die bereitgestellten Rohdaten und berechnet daraus die bundesweiten Ergebnisse. Entsprechende Ergebnisse liegen für das heutige Bundesgebiet seit 1990 vor, für die alten Bundesländer sogar seit 1984. So können Veränderungen dargestellt und Risiken bewertet werden. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Vielfalt und Menge der Bodentiere machen den Unterschied
(6.6.2016) In Wäldern bilden Kleintiere, die das herabfallende Laub zersetzen, komplexe Nahrungsnetze und sind maßgeblich für das Funktionieren des Ökosystems. Eine Studie in über 80 Wäldern in Deutschland und auf Sumatra (Indonesien) hat nun gezeigt, dass über größere Landschaften gesehen vor allem zwei Faktoren diese Funktion beeinflussen: die Menge an Tieren sowie deren Artenvielfalt. In bisherigen Untersuchungen war der Zusammenhang zwischen Biodiversität und Ökosystem-Funktionen meist nur auf kleinen Versuchsflächen getestet worden.
[ ...mehr ] (Foto: Ilka Mai, Biodiversitäts-Exploratorien
)
Österreichische Bundesforste gehen auf Borkenkäfer-Fang
(21.5.2016) Warme Witterungsverhältnisse und milde Winter in Kombination mit Schadereignissen wie Windwurf oder Schneebrüche lassen den Wald zum Borkenkäfer-Paradies werden. Mit Beginn der warmen Jahreszeit startet auch die Borkenkäfer-Saison, da die Insekten nun zu schwärmen beginnen. Der Buchdrucker aus der Familie der Borkenkäfer gilt als wichtigster Waldschädling in Österreich, da er Österreichs Hauptbaumart, die Fichte, befällt. Umfassende Vorsorge und rasches Handeln sind ein Gebot der Stunde. Hat sich der Käfer einmal in die Rinde eingebohrt und seine Larven dort abgelegt, hilft nur mehr ein rascher Abtransport der befallenen Bäume aus dem Wald. [ ...mehr ] (Foto: ÖBf-Archiv/J. Markovsky)
Sieger: Biologische Station Oberberg
(17.5.2016) Die Biologische Station Oberberg (BSO) in Nümbrecht hat in diesem Jahr den Deutschen Waldpädagogikpreis 2016 gewonnen. Dieser Preis wird von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) gemeinsam mit dem Stifter des Preises Evonik Industries AG jedes Jahr vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert. Nach Ansicht der Jury wurde das diesjährige Schwerpunktthema „Inklusion“ von der Biologischen Station Oberberg gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner, den Behinderten Werkstätten Oberberg (BWO) am besten umgesetzt. Menschen mit Behinderung sind in diesem Projekt nicht nur eine Zielgruppe, sondern arbeiten aktiv mit – und zwar als qualifizierte Multiplikatoren in Form von sogenannten Umweltassistenten. Dieser wirklich innovative Ansatz hebt die Preisträger aus den anderen Bewerbern heraus. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Kritische Ausgangslage in Österreich
(15.5.2016) Sie sind nur zwei bis acht Millimeter klein und können aber der Forstwirtschaft einen beträchtlichen Schaden zufügen. Nicht ihre Größe, sondern ihre Anzahl macht die Fichtenborkenkäfer zu einer ernstzunehmenden Bedrohung. Schäden durch Schneebruch vor wenigen Wochen haben die Lage in einigen Gebieten verschärft. Der Achtzähnige Fichtenborkenkäfer ist einer der gefährlichsten Schädlinge für die Forstwirtschaft. Jedes Jahr im April bis Mai verlassen die auch unter dem Namen Buchdrucker bekannten Insekten ihr Winterquartier, das sich unter der Rinde der namensgebenden Baumart oder im Waldboden befindet.
[ ...mehr ]
(Foto: BFW/Hannes Krehant)
Mykorrhizapilze sind wahre Multitalente
(4.5.2016) Waldpilze können nicht nur schmackhaftes Nahrungsmittel sein, sie stabilisieren auch den Boden, helfen Bäumen beim Wachsen und treiben Handel mit deren Wurzeln. Sie sind wahre Multitalente in Deutschlands Waldböden, trotzdem verstecken sie sich vor den Waldbesuchern und haben auch noch einen fast unaussprechlichen Namen: Mykorrhizapilze. Ihr Erfolgsrezept ist die enge Lebensgemeinschaft mit Bäumen, dessen Wirkungsweise bis heute der Wissenschaft viele Rätsel aufgibt. Mykorrhizapilze sind faszinierende Lebewesen, weder Tier noch Pflanze, auf dessen Förderung aber vor allem der Förster hinwirkt. Denn er weiß: geht es den Mykorrhizapilzen gut, geht es auch dem Wald gut.
[ ...mehr ] (Foto: ThüringenForst)
Welche Baumarten sind bei Trockenheit und Hitze gefährdet?
(20.4.2016) Weltweit leiden Bäume unter Trockenheit und extremer Hitze. Aktuell macht die Dürre in Südostasien Schlagzeilen und auch Südeuropa ist immer wieder stark betroffen. Forscher um Prof. Steven Jansen haben untersucht, welche Eigenschaften einen Baum in einer Trockenperiode besonders gefährden. Tatsächlich erlauben ausschließlich Parameter, die die Wasserversorgung betreffen, Vorhersagen über die Sterblichkeit bei extremen klimatischen Ereignissen. Nun sollen die Erkenntnisse der Wissenschaftler in Klimamodelle integriert werden. Außerdem helfen die Parameter Förstern vorherzusehen, welche Baumarten bei Trockenheit besonders gefährdet sind.
[ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Laubwälder garantieren gutes Trinkwasser
(20.3.2016) Wälder sichern unser Trinkwasser. Waldböden wirken als natürlicher Filter für Schadstoffe und sorgen so für reines Trinkwasser. Als Reaktion auf die globale Waldvernichtung hat die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) bereits in den 1970er Jahren den „Internationalen Tag des Waldes“ ins Leben gerufen. Dieser wird traditionell am 21. März begangen. Laut einem Report von UNICEF und WHO hatten 2012 weltweit rund 783 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. In Deutschland verbrauchte im Jahr 2014 eine Person durchschnittlich 121 Liter Wasser täglich, wobei nur etwa 5 Liter für Trinken und Kochen verbraucht wurden. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Bergwaldprojekt und DBU Naturerbe kooperieren am Hainberg
(14.3.2016) Im Mittelalter trieben Bauern ihre Nutztiere zur winterlichen Mast auf sogenannte „Waldweiden“. In diesen lichtdurchfluteten Hutewäldern wuchsen vorzugsweise großkronige Eichen, die im Herbst ihre nährstoffreichen Früchte zu Boden warfen – ein ideales Futter beispielsweise für Schweine. Heute sind Waldweiden sehr selten geworden. 40 freiwillige Helfer aus ganz Deutschland nutzten ihre Freizeit, um sich im praktischen Naturschutz zu engagieren: Vom 7. bis zum 20. Februar war der Verein Bergwaldprojekt zum zweiten Mal zu Gast auf der DBU-Naturerbefläche Hainberg in der Nähe von Fürth. Zwei Wochen lang leisteten die Teilnehmer einen persönlichen Beitrag, um dort unter anderem alten Waldweiden zu neuem Glanz zu verhelfen. [ ...mehr ] (Foto: DBU)
Nahezu alle Wälder der USA befinden sich in einem Veränderungsprozess
(28.2.2016) Wälder in allen Regionen der USA leiden unter der Hitze, einer Folge der zunehmenden Trockenheit und des Klimawandels, wie ein internationales Forschungsteam in der Fachzeitschrift Global Change Biology (online) berichtet. Trockenheitsbedingte Waldschäden, Massenvermehrungen von Borkenkäfern und natürlich entstehende Waldbrände gibt es schon heute auf großen Flächen im Westen Amerikas. Viele Modelle sagen aber für den Großteil der USA voraus, dass Trockenphasen in Zukunft stärker und häufiger auftreten und länger andauern dürften. Es gibt deutliche Hinweise, dass sich die Bäume in den Wäldern nicht schnell genug auf den raschen Klimawandel einstellen. [ ...mehr ] (Foto: USGS)
EU-Bericht zu illegalem Holzhandel in Europa
(23.2.2016) Der WWF kritisiert, dass die EU-Holzhandelsverordnung auch drei Jahre nach Inkrafttreten ein weitgehend zahnloser Papiertiger geblieben ist. Dies gehe, laut WWF aus einem am 18. Februar 2016 in Brüssel präsentierten Bericht hervor. Der EU-Report zeige, dass die EU-Verordnung meist zu spät und noch immer nicht in das Recht aller Nationalstaaten implementiert und entsprechend umgesetzt wurde. Zudem würden viele Holzproduktgruppen nicht von Verordnung erfasst, darunter etwa Druckprodukte, Sitzmöbel, Musikinstrumente oder Holzkohle. Die Verordnung muss, so der WWF, künftig alle Holzprodukte erfassen und alle 28 EU-Staaten müssen die Vorgaben effektiv umsetzen, sonst bleibt das Risiko für Konsumenten bestehen, dass sie Produkte aus illegalen Quellen kaufen. [ ...mehr ] (Symbolfoto: 111 Emergency / Wikimedia Commons / CC BY 2.0)
BMEL veröffentlicht Zahlen zum Zustand des Waldes in Deutschland
(14.2.2016) Gute Nachricht aus Deutschlands Wäldern: Der Kronenzu-
stand der Buche hat sich 2015 gegenüber dem Vorjahr erheblich verbessert. Wie die Erhebung 2015 des Bundeslandwirtschaftministe-
rium zeigt, sank der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen um 15 Prozentpunkte auf 33 Prozent. Zugleich stieg der Anteil der Buchen ohne Verlichtung um acht Prozentpunkte auf 22 Prozent. Im Durch-
schnitt aller Baumarten sank der Anteil der deutlichen Kronenverlich-
tungen (Schadstufen 2 bis 4) von 26 Prozent in 2014 auf 24 Prozent. Ohne Verlichtung waren wie schon im Vorjahr 33 Prozent. [ ...mehr ] (Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Historischer Erfolg nach fast 20 Jahren Kampagne für Great-Bear-Regenwald
(2.2.2016) Ab sofort sind 85 Prozent des Great-Bear-Regenwaldes und damit eine Waldfläche in etwa so groß wie Belgien vor Abholzung sicher. Dieses einzigartige Schutzabkommen folgt jahrelangen Verhandlungen und Protesten, die in den neunziger Jahren unter anderem von Deutschland ausgingen. Auch Zeitschriftenverleger aus Deutschland schlossen sich damals an und drohten, Verträge mit kanadischen Lieferanten zu kündigen. „Das ist ein riesiger Erfolg für den Great-Bear-Regenwald und für den internationalen Waldschutz. Unser langer Atem in Verhandlungen und bei weltweiten Protesten gegen die Zerstörung dieser einzigartigen Waldlandschaft hat sich gelohnt“, freut sich Sandra Hieke, Waldexpertin von Greenpeace. Bereits 2006 und 2009 konnte durch die weltweiten Proteste erste Schutzmaßnahmen erwirkt werden. [ ...mehr ] (Symbolfoto: pixabay.com / CC0 1.0)
NABU-Negativ-Preis geht an Philipp zu Guttenberg
(30.12.2015) Der NABU hat Philipp Freiherr zu Guttenberg mit dem „Dinosaurier des Jahres 2015“ ausgezeichnet. Der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) erhält den Negativpreis für seinen erbitterten Widerstand gegen eine natürliche Waldentwicklung und die Lobbyarbeit gegen das EU-Naturschutzrecht. Philipp zu Guttenberg vertritt und verbreitet eine anachronistische Sicht des Waldes, die sich alleine auf die wirtschaftliche Nutzbarkeit von Holzressourcen beschränkt. Der NABU kritisiert zudem, dass der Chef der Waldeigentümer immer noch die Ziele der bereits 2007 vom Bundeskabinett beschlossenen Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt angreift.
[ ...mehr ] (Foto: NABU/K. Karkowr)
Interview mit Bestseller-Autor Peter Wohlleben auf den „Nachdenkseiten“
(17.12.2015) Mensch und Natur geht es gut? Bio schützt den Menschen und steht im Einklang mit der Natur? Und den Rest besorgen Bürger und Politik durch „Konsumentensouveränität“ und „Nachhaltigkeit“? Eigentlich ist alles gut? Ganz sicher nicht, findet der Förster und Bestseller-Autor Peter Wohlleben.
Dem Wald etwa gehe es alles andere als gut. Er sei durch die „Energiewende“ bedroht wie selten zuvor. Und bei der Rede von Nachhaltigkeit handele es sich vor allem um PR, die dazu diene, Waldzerstörung als Naturschutz auszugeben... [ weiter auf → nachdenkseiten.de ] (Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Saatgut für rund drei Millionen Jungbäume
(3.12.2015) Mit einem außergewöhnlichen Ernte-Einsatz sorgten die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) dieser Tage in ihren Wäldern für die nächste Wald-Generation vor: In Handarbeit sammeln ÖBf-MitarbeiterInnen österreichweit mehr als 15 Tonnen Fichten-, Tannen- und Zirbenzapfen sowie Samen von Bergahorn oder der seltenen Elsbeere. Eigens ausgebildete Baumsteiger erklimmen dabei Bäume in luftige Höhen bis zu 30 Meter und pflücken in den Wipfeln der Samenbäume die reifen Zapfen. 2015 gilt als so genanntes Mastjahr für Fichte, Tanne und Zirbe. Nur alle fünf bis zehn Jahre bilden die Bäume mit hohem Energieeinsatz besonders viele Baumfrüchte und Baumsamen aus. Von den Anstrengungen müssen sie sich in den kommenden „Normaljahren“ wieder erholen. [ ...mehr ] (Foto: ÖBf-Archiv/W. Simlinger)
Die Wälder können ohne uns überleben, wir aber nicht ohne die Wälder
(16.11.2015) Ein Drittel unserer Erdoberfläche ist von Wäldern bedeckt. Sie versorgen uns mit dem Rohstoff Holz, liefern sauberes Trinkwasser, produzieren Sauerstoff und speichern Kohlenstoff. Wälder sind zudem wichtige Regulatoren des globalen Klimas, denn sie führen das Wasser zurück in die Atmosphäre. In einem Review-Artikel im renommierten Fachjournal Science fassen Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena und vom Woods Hole Research Center, USA, die internationalen Forschungsergebnisse zum Zustand der Wälder im Zusammenhang mit dem Klimawandel zusammen.
[ ...mehr ] (Foto: Antranias / pixabay.com / CC0 1.0)
Ein neuer Klimawald bindet in Schleswig-Holstein über 11.000 Tonnen CO2
(9.11.2015) Herbstzeit ist Pflanzzeit. Die gemeinnützige Stiftung Klimawald hat am letzten Wochenende im Oktober mit etlichen Bürgern und tatkräftiger Unterstützung der Deutschen Waldjugend, LV Nord e.V. besonders viele Bäume in Mucheln, In der Nähe von Plön, in den Boden gebracht. Dort ist ein weiterer Klimawald mit einer Gesamtfläche von fast 11,5 Hektar entstanden.
Damit hat Schleswig-Holstein als das waldärmste Bundesland (Schleswig-Holstein hat nur einen Waldanteil von aktuell gut 11%, der Bundesdurchschnitt liegt bei 32%) einen neuen Forst mit über 50.000 Bäumen erhalten. [ ...mehr ] (Foto: Stiftung Klimawald)
Sie pflanzten in den Nachkriegsjahren dort Bäume, wo vorher nur Kahlflächen waren
(26.10.2015) Die Niedersächsischen Landesforsten nehmen das 70. Jahr nach Beendigung des 2. Weltkriegs zum Anlass, um auf die eindrucksvolle Leistung der Kulturfrauen und Förster bei der Wiederaufforstung des niedersächsischen Waldes hinzuweisen.
„In Folge der starken Übernutzung der Wälder seit den 1930er-Jahren bis etwa 1950 entstanden in Niedersachsen unvorstellbare 140.000 Hektar Kahlflächen im Wald, in den Landesforsten allein 60.000 Hektar. Ohne die beeindruckende Arbeit der Kulturfrauen und Förster wäre eine Aufforstung in den Nachkriegsjahren nicht möglich gewesen“, hebt Dr. Klaus Merker, Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, die historische Leistung hervor. [ ...mehr ] (Foto: NLF)
Rettungsplan für Weltnaturerbe Steigerwald
(11.10.2015) Die drei großen Naturschutzverbände BUND Naturschutz in Bayern (BN), Landesbund für Vogelschutz (LBV) und WWF Deutschland sowie der Bürgerverein Nationalpark Nordsteigerwald haben am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in München einen Fünf-Punkte-Rettungsplan für eine glaubwürdige und aussichtsreiche Weltnaturerbe-Bewerbung für den Steigerwald vorgelegt. Damit soll kurzfristig sichergestellt werden, dass eine derartige Bewerbung überhaupt noch möglich bleibt. Gleichzeitig bekräftigen die Organisationen ihre Forderung nach einem Nationalpark Steigerwald. In einer gemeinsamen Erklärung kritisiert das Bündnis die Staatsregierung für ihre Blockadehaltung beim Waldschutz im Steigerwald scharf. [ ...mehr ]
(Foto: Janericloebe / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0)
Niedersächsische Landesforsten ernten Eicheln als hochwertiges Waldsaatgut
(6.10.2015) Herbstzeit ist Erntezeit, das gilt auch für die Früchte der Eichen in den Niedersächsischen Wäldern. Wenn der Wind durch die mächtigen Kronen weht, prasseln im Oktober die reifen Eicheln auf den Waldboden. Um daraus hochwertiges Eichensaatgut für die Forstbaumschulen gewinnen zu können, ist Handarbeit und ausgeklügelte Technik gefragt. Eifrige Helfer sammeln die braunen Früchte einzeln aus der Laubstreu. Von groben Verunreinigungen befreit, reisen alle Saateicheln in versiegelten Säcken mit speziellen Begleiturkunden in die Lüneburger Heide. Ziel ist die Forstsaatgut-Beratungsstelle (FSB) der Niedersächsischen Landesforsten in Oerrel, eine der europaweit modernsten Anlagen zur Aufbereitung und Bereitstellung von hochwertigem Forstsaatgut [ ...mehr ] (Foto: Thomas Böhl)
Umweltpolitisches Instrument zeigt Wirkung
(5.10.2015) Die Behörden Brasiliens veröffentlichen regelmäßig „Schwarze Listen“ mit Kommunen, die an der Spitze der illegalen Abholzung stehen. Dieses umweltpolitische Instrument zeigt Wirkung: Wissenschaftler vom Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) und dem Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik (ILR) der Universität Bonn haben nun erstmals berechnet, dass durch diese Form des Anprangerns jährlich 26 Prozent weniger vom brasilianischen Regenwald abgeholzt wurden. Die Ergebnisse sind kürzlich im Fachjournal „PLOS ONE“ veröffentlicht. [ ...mehr ] (Foto: Archiv kes)
Detaillierte Biodiversitätsanalyse für gemäßigte Wälder in Europa vorgelegt
(24.8.2015) Der Klimawandel, Umweltverschmutzung oder unkontrollierter Holzeinschlag – es gibt zahlreiche Einflüsse, die die Artenvielfalt in den Wäldern rund um den Globus bedrohen. Dass die Biodiversität in der Folge immer weiter zurückgeht, darüber herrscht unter Wissenschaftlern und auch in der öffentlichen Wahrnehmung heute weitgehend Einigkeit. Doch diese Sicht sei zu einfach, sagt Dr. Markus Bernhardt-Römermann von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. „Zumindest lässt sich ein solcher Trend nicht pauschal auf alle Wälder übertragen.“ Zu diesem Ergebnis kommt der Jenaer Ökologe in einer aktuellen Studie, die in der Fachzeitschrift „Global Change Biology“ veröffentlicht wurde. [ ...mehr ]
(Foto: Markus Bernhardt-Römermann/FSU)
Anpassung von Bilanzierungs- und Landnutzungsrichtlinien gefordert
(29.7.2015) Bei der Abholzung von natürlichen Tropenwäldern und der Umwandlung des Landes in Palmöl-, Kautschuk- oder Kakaoplantagen werden große Mengen von Kohlenstoff in die Atmosphäre freigesetzt. Wissenschaftler der Universität Göttingen haben nachgewiesen, dass die Kohlenstoffvorräte im Boden bei einer derart veränderten Landnutzung um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Sie fordern deshalb eine Anpassung der Kohlenstoff-Bilanzierungsrichtlinien des Weltklimarates sowie der Landnutzungsrichtlinien in den betroffenen tropischen Ländern. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift PNAS erschienen. [ ...mehr ]
(Foto: Universität Göttingen)
Aussterben seltener Arten befürchtet - Erhalt von Biodiversität wichtig
(22.7.15) Windkraftanlagen im Wald werden von der Mehrheit der Befragten abgelehnt. Das ist das Ergebnis der neuesten repräsentativen Emnid-Umfrage, die von der Deutschen Wildtier Stiftung in Auftrag gegeben wurde. Auf die Frage: „Für den Ausbau der Windenergie sollten generell keine Waldgebiete verschwinden oder zerschnitten werden“, antworteten 79 % der Befragten: „Dem stimme ich zu!“ Lediglich 11 Prozent akzeptieren, dass für „zusätzliche Windkraftanlagen auch Waldgebiete verschwinden oder zerschnitten werden.“ Die Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Emnid hat auch ermittelt, dass das Interesse an dem Thema Windenergie im Wald sehr groß ist. [ ...mehr ] (Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Die grüne Lunge der Stadt
(12.7.2015) Wälder haben eine unschätzbare, lebenswichtige Bedeutung für das Leben auf der Erde: Sie speichern das klimaschädliche Kohlendioxid und produzieren Sauerstoff. Sie sind jedoch nicht nur beliebte Freizeitorte und wirksame Klimapuffer, sondern leiden selbst unter Veränderungen des Klimas und der Umweltbedingungen. Diese Erkenntnis hat die aufgeregte Debatte in den 1980-er Jahren geprägt, als Schlagworte wie „Saurer Regen" und „Waldsterben" in aller Munde waren. Mit dem Verbot ozonschädlicher Stoffe, erheblich verschärften Auflagen bezüglich der Abgaswerte von Industrie, Haushalten und Fahrzeugen und einer insgesamt verstärkten Sensibilisierung der Bevölkerung auf Umweltschutz wurde damals gegenge-
steuert. Aber auch heute noch sind die Wälder bedroht, vor allem infolge des Klimawandels. [ ...mehr ]
(Foto: Horst Jürgen Schunk)
Der Druck wächst: Onlineprotest für Schwedens Wälder verlängert
(10.7.15) ROBIN WOOD hat Mitte April eine Protestbrief-Aktion gestartet, um die wenigen noch vorhandenen naturnahen Waldgebiete vor dem Einschlag zu bewahren. Danach erhob sich auch internationaler Protest gegen die schwedische Forstpraxis: Über 40 VertreterInnen europäischer und anderer internationaler Umwelt- und Naturschutzorganisationen haben sich an die schwedische Regierung gewandt und mehr Ökologie und wirkungsvollere Gesetze im Forstbereich gefordert. Der Druck nimmt also zu!
Daher hat ROBIN WOOD die Unterschriftenaktion verlängert. Die Chancen stehen gut, dass sich jetzt etwas für den Erhalt der schwedischen Waldnatur erreichen lässt. [ ...mehr ] (Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Waldbrandgefahr steigt rasant!
(1.7.2015) Auch wenn der Sommer gerade erst in Deutschland angekommen ist, die Meteorologen rechnen bereits schon jetzt mit hoher Waldbrandgefahr. Dies gilt für alle Bundesländer, aber besonders natürlich für die weitläufigen Kiefernwälder. Diese Wälder gibt es in Deutschland vor allem in Brandenburg, im südlichen Mecklenburg-Vorpommern, Nordsachsen, Sachsen-Anhalt und im nördlichen Niedersachsen Außerhalb dieses Gürtels liegen weitere kleinere stark brandgefährdete Gebiete in der Schleswig-Holsteinischen Geest, der Oberpfalz, dem Nürnberger Reichswald und in der Oberrheinebene. Bereits ein Funke oder eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe können Brände auslösen. [ ...mehr ] (Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Lehren aus den Stürmen Vivian (1990) und Lothar (1999)
(6.5.2015) Die Orkangeschwister Vivian (1990) und Lothar (1999) zwangen in der Schweiz Millionen Bäume zu Boden. Heute wächst auf allen Sturmflächen wieder junger Wald. In höheren Lagen ist dieser aber oft noch zu lückig, um ausreichend vor Naturgefahren zu schützen. Dies zeigen Untersuchungen der Eidg. Forschungsanstalt WSL, die soeben in der Schweizerischen Zeitschrift für Forstwesen veröffentlicht wurden. In den letzten 150 Jahren verwüsteten immer wieder schwere Winterstürme Wälder in der Schweiz. 26 von ihnen hinterließen mindestens 70‘000 Kubikmeter Holz von gebrochenen oder umgeworfenen Baumstämmen. Drei sogar mehr als zwei Millionen Kubikmeter Holz, der Wintersturm von 1967, Vivian/Wiebke (1990) und Lothar (1999). [ ...mehr ] (Foto:Ulrich Wasem/WSL)
Es drohen bis zu 170 Millionen Hektar Waldverlust
(2.5.2015) Der Erde droht in den nächsten 15 Jahren ein erheblicher Waldverlust: Bis zu 170 Millionen Hektar – die nahezu fünffache Fläche Deutschlands – werden laut WWF bis 2030 verloren gehen, wenn die aktuellen Entwicklungen nicht aufgehalten werden. In einer aktuellen Studie identifizieren die Umweltschützer elf „Entwaldungsfronten“, an denen weltweit mit den größten Verlusten zu rechnen ist. Die überwiegende Zahl dieser Brennpunkte liegt in den Tropen, zu den wichtigsten zählen der Amazonas, die MekongRegion sowie Borneo. „Wenn wir nicht handeln, werden die letzten großen intakten Waldgebiete einem gigantischen Raubbau zum Opfer fallen“, sagt Jörg-Andreas Krüger, Leiter Biodiversität beim WWF Deutschland. [ ...mehr ]
(Foto:Pedro Biondi/ABr/CC BY 3.0 BR)
Moratorium des Windkraftausbaus im Wald gefordert
(18.4.2015) Ohne Rücksicht auf den Natur- und Artenschutz findet in Deutschland derzeit ein Rekordneubau von Windenergieanlagen statt. „Wertvolle Waldflächen werden gerodet, bevor Widersprüche oder anhängige Klagen gegen Baugenehmigungsverfahren geklärt sind. So werden Fakten für die Anlagen geschaffen und Lebensräume gefährdeter Vogel- und Fledermausarten zerstört“, kritisiert Dr. Jochen Bellebaum von der Deutschen Wildtier Stiftung. Die Dimensionen sind historisch: Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 4.750 Megawatt wurden im vergangenen Jahr zusätzlich zu den schon stehenden gebaut. [ ...mehr ] (Foto:Horst Jürgen Schunk)
BUND Bayern und WWF Deutschland kritisieren Bayerische Staatsforsten
(22.3.2015) Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz kritisierten der BUND Naturschutz in Bayern (BN) und der WWF Deutschland, dass die Staatsregierung und die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) das Waldschutzgebiet bei Ebrach zu Fall bringen wollen, um gezielt an alte Baumriesen die Kettensäge zu legen. Die aktuellen Ergebnisse eines Kartierprojektes belegen die nationale Bedeutung des Geschützten Landschaftsbestandteils. Seit etwa einem Jahr wurden in diesem Schutzgebiet dicke, alte Bäume mit GPS-Geräten erfasst. Dabei konnten bislang auf etwa einem Drittel des Schutzgebietes knapp 3.000 Starkbäume festgestellt werden, überwiegend dicke Buchen. [ ...mehr ] (Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Kein sauberes Trinkwasser und keine Artenvielfalt ohne gesunden Waldboden
(20.3.2015) Der Boden gehört zu der Grundlage unseres Lebens und benötigt daher besonderen Schutz. In Deutschland gehen täglich 74 Hektar Boden für Siedlungs- und Verkehrsflächen verloren, Schadstoffeinträge und Nährstoffentzüge bringen zusätzlich das Stoffgefüge aus dem Gleichgewicht. Weltweit setzen sich unzählige Menschen aktiv für den Schutz der Böden ein. Einer dieser Aktiven, Prof. Dr. Klaus Töpfer, wurde nun von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald für seinen Einsatz für gesunde Böden geehrt. „Der Schutz unserer Böden ist lebensnotwendig“, erläutert Dr. Wolfgang von Geldern, Präsident der SDW, das Engagement anlässlich des Tag des Waldes (21.3.), „denn er ist eine der wichtigsten Ressourcen der Erde und nicht beliebig vermehrbar.“ [ ...mehr ] (Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Studie kritisiert Schwarze Liste des Bundesamts für Naturschutz
(20.3.2015) Einst gebietsfremde Tier- und Pflanzenarten kommen mit dem Klimawandel und auf globalisierten Handelswegen nach Mitteleuropa und verursachen teilweise ökologische und ökonomische Schäden. Bestimmte Spezies können aber auch eine Bereicherung unserer Flora und Fauna darstellen. Eine Experten-Studie des Deutschen Verbands Forstlicher Forschungsanstalten (DVFFA) zeichnet nun ein differenziertes Bild. Sie widerspricht dabei einer „Schwarzen Liste“ des Bundesamts für Naturschutz (BfN). Baumarten wie die Douglasie und die Roteiche seien vielmehr Nützlinge als Schädlinge. [ ...mehr ] (Foto: Wikimedia Commons CC0 1.0)
Spätfolgen von Kyrill bringen junge Bäume in Gefahr
(7.2.2015) In einigen Forstämtern der Niedersächsischen Landesfors-
ten (NLF) sind die Försterinnen und Förster in Sorge um ihren Wald-
nachwuchs. Anfang 2007 fielen in den Landesforsten rund 2000 Hektar Wald dem Orkan Kyrill zum Opfer, hierdurch entstanden große Frei-
flächen. Die Förster haben mit Eichen, Buchen, Fichten, Douglasien und Ahornen diese Flächen in den vergangenen Jahren wiederaufge-
forstet. Auf einigen hundert Hektar haben sich hier große Mäusepopu-
lationen entwickelt, die nun an den Wurzeln und der Rinde der jungen Bäume nagen. Oft mit tödlichem Ausgang für die Bäume. [ ...mehr ] (Foto: Niedersächsische Landesforsten )
Interview mit dem Tropen-Botaniker Prof. Steven Jansen
(22.1.2015) Vom globalen Klimawandel sind weltweit auch die Wälder bedroht. Nicht nur in den Tropen, in Kanada oder Sibirien, sondern auch bei uns sind steigende Temperaturen und ausbleibende Niederschläge für die Baumbestände ein Problem. Anlässlich der Weltklimakonferenz in Lima führte Andrea Weber-Tuckermann von der Universität Ulm ein Interview mit dem Ulmer Tropen-Botaniker Professor Steven Jansen. Er forscht zum klimabedingten Waldsterben und befasst sich speziell mit pflanzlichen Wassertransportsystemen, Trockenstress und entsprechende Anpassungsstrategien. [ ...mehr ] (Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
500.000 Jungbäume in Schutzwäldern neu gepflanzt
(9.1.2015) Die Wetterverhältnisse der letzten Tage haben das Lawinenrisiko vielerorts wieder kritisch steigen lassen. Intakte Schutzwälder bieten einen natürlichen Schutz vor Lawinen und bewahren Siedlungen und Infrastruktur wie Straßen, Bahntrassen oder Leitungen vor der Wucht der Schneemassen. Intakte Schutzwälder können das Risiko von Lawinen deutlich verringern. Sie beugen der Bildung geschlossener Schneedecken vor, die dann als Lawinen zu Tal donnern können. Für die Besiedelung und Erschließung alpiner Regionen ist diese Funktion unerlässlich. Auch wären viele Skigebiete ohne Schutzwälder undenkbar. Das größte Schutzwaldprojekt der Bundesforste läuft derzeit im Salzburger Kaprunertal. [ ...mehr ] (Foto: ÖBf/ S. Gamsjäger)
NABU: Staatswald ist zu jung, zu dünn und zu nackig
(8.1.2015) „Bäume sind keine Supermodels“ fasst Mark Harthun die Kritik des NABU Hessen am Hessischen Staatswald zusammen. Anlässlich der in diesem Jahr anstehenden Öko-Zertifizierung von neun staatlichen Forstämtern nach FSC-Standard hat der NABU in einer Stellungnahme Korrekturen der Wald-Bewirtschaftung eingefordert. Der Wald sei insgesamt „zu jung, zu dünn und zu nackig“. Die Bäume würden zu früh gefällt und ganze Bestände viel zu schnell abgeräumt. Buchen würden schon mit 140 Jahren geschlagen, könnten aber eigentlich 300 Jahre alt werden. „Die zweite Lebenshälfte fehlt in unseren Wäldern fast völlig und mit ihr all die Arten, die in und auf alten Bäumen leben“, so Harthun. [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Bereits heute verändert der menschliche Einfluss Wälder auf der ganzen Welt
(28.12.2014) Für die Zukunft kann auch ein Rückgang von Wäldern durch den von Menschen verursachten Klimawandel nicht ausgeschlossen werden — das zeigt eine Sonderausgabe des Journals of Ecology, koordiniert von einem Team des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Um die Widerstandsfähigkeit der Wälder besser zu verstehen und zu erhöhen, ist eine Kombination von Ansätzen von örtlichen Feldversuchen bis hin zu globalen Computersimulationen nötig, erklären die Wissenschaftler. Mit Blick auf die Risiken warnen sie, dass die globale Erwärmung zusätzlichen Druck auf einige der wertvollsten Ökosysteme der Erde ausübt. [ ...mehr ] (Foto: morguefile.com)
In Schutzgebieten tummeln sich zu viele Paarhufer, die die jungen Baumtriebe fressen
(2.12.2014) Schutzgebiete im Wald können kaum zum Artenschutz beitragen, solange das Wild die artenreiche Baumverjüngung der geschützten Waldfluren auffrisst. Nicht überall wo Artenschutz erreicht werden soll, kommt es auch zum Schutz von Arten. Forscher vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena haben zusammen mit rumänischen Kollegen auf fast 7000 Untersuchungsflächen in Thüringen und in Rumänien den Zustand der Waldverjüngung untersucht. In den geschützten Gebieten der Laubwälder kommt es zu einer so großen Vermehrung von Reh und Hirsch, dass die erwünschte Biodiversität, in diesem Falle die Baumverjüngung, aufgefressen wird. Die Forscher folgern, dass das ambitionierte politische Ziel der Biodiversitätsstrategie, fünf Prozent des Waldes zu schützen und aus der Nutzung zu nehmen, eher zu einem Artenverlust führen wird. [ ...mehr ] (Foto: Wikimedia Commons / CC0 1.0)
Niedersachsens Förster haben den aus Nordamerika eingeführten Baum schätzen gelernt
(23.11.2014) Sie wächst zügig, ist unempfindlich gegen Schädlinge, resistent gegen Trockenheit und fest verwurzelt – die Douglasie ist für die Folgen des Klimawandels bestens gerüstet. Niedersachsens Förster haben den vor 125 Jahre aus Nordamerika eingeführten Baum schätzen gelernt. Neben den ökologischen Vorteilen lohnt sich der Anbau für die Förster auch ökonomisch. Im Vergleich zu Buchenholz zahlt die Industrie mit 100 bis 120 Euro fast den doppelten Betrag je Festmeter. Laut Bundeswaldinventur wächst der robuste Baum auf rund zwei Prozent der niedersächsischen Waldfläche. „Wie man einer anbau- und förderungswürdigen Baumart, einen solchen „Platzverweis“ erteilen kann, ist für uns nicht nachvollziehbar“, reagiert Waldbesitzerpräsident Norbert Leben auf eine gemeinsame Pressemitteilung des BUND und des NABU, die einen Wegfall der Förderung des Anbaus begrüßen würden [ ...mehr ]
(Foto: Wikimedia Commons / CC0 1.0)
Nur noch 23 Prozent der Bäume in NRW gelten als gesund
(17.11.2014) Nach dem aktuellen Waldzustandsbericht 2014 der Landesregierung weisen 36 Prozent der Bäume zwischen Rhein und Weser deutliche Schädigungen auf. Es ist der höchste Wert seit dem Beginn der Erhebungen vor 30 Jahren. Nur noch 23 Prozent der Bäume in NRW weisen keinerlei Kronenverlichtungen auf und gelten daher als gesund. "Unsere Wälder sind Alleskönner: Sie sind wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen und damit Teil des wilden Nordrhein-Westfalens. Sie dienen den Menschen zur Erholung und sind Produktionsstätten für den nachwachsenden Rohstoff Holz", sagte Umweltminister Johannes Remmel bei der Vorstellung des Waldzustandsberichtes für NRW. "Wir müssen dieses Naturerbe schützen. Heute bedroht zwar nicht mehr in erster Linie der saure Regen unsere Wälder, wie noch in den 80er und 90er Jahren. Es sind vielmehr die sich abzeichnen Wetterextreme als Folge des Klimawandels, die den Wald zu schaffen machen." [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
Erste Inseln rechtzeitig zur Herbstbalz von Raufußkauz & Co „bezugsfertig“
(8.11.2014) Herbstzeit ist Balzzeit: Ein langanhaltendes „buhu… buhu …“ schallt gespenstisch durch die nächtlichen Wälder, wenn der Uhu dieser Tage potenzielle Partnerinnen lockt. Auch Sperlingskauz und Raufußkauz stecken mit stimmgewaltigem Herbstgesang ihre Wald-Reviere ab. Einige Eulenarten sind „Early Birds“ und bereiten sich mit ihrer Herbstbalz bereits auf die kommende Brutsaison im Frühjahr vor. Sie buhlen um die wenigen verbleibenden Nisthöhlen in Österreichs Wäldern. Von den zehn heimischen Eulenarten gelten sieben bereits als gefährdet, da ihre natürlichen Lebensräume zunehmend schwinden. Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) starten in Zusammenarbeit mit BirdLife Österreich ein weitreichendes Naturschutzprojekt, das den Waldvögeln in ÖBf-Wäldern zukünftig wieder mehr Lebensraum bieten soll. Bis zum Jahr 2020 werden insgesamt 484 Waldgebiete als Vogelschutz-Inseln ausgewiesen. [ ...mehr ] (Foto:BirdLife/W. Trimmel )
Die Vermessung des Waldes - Deutschland ist zu einem Drittel mit Wald bedeckt
(14.10.2014) Die dritte Bundeswaldinventur liefert erfreuliche Nachrich-
ten: Die Waldfläche in Deutschland ist konstant geblieben – rund 11,4 Millionen Hektar umfasst der deutsche Wald. Bei der Vorstellung der Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur in der Bundespressekon-
ferenz betonte Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, der Wald sei für unseren Alltag unverzichtbar: „Wald ist Erholungsraum, Rückzugsort und er liefert Rohstoffe für viele Dinge, die aus unserem Leben nicht wegzudenken sind.“ Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung müsse sowohl Rücksicht auf die Natur nehmen als auch ökonomische Erfordernisse erfüllen, sagte Schmidt: „Ertragreiche Wälder sind keineswegs monotone Baumplantagen. Auch in Deutschland bilden die Wälder artenreiche Ökosysteme mit vielen verschiedenen – auch seltenen – Tier- und Pflanzenarten.“ [ ...mehr ]
(Foto: pixabay.com / CC0 1.0)
BLE - Bericht über genetische Vielfalt im Wald veröffentlicht
(14.10.2014) Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) veröffentlicht zum dritten Mal den Bericht der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Forstliche Genressourcen und Forstsaatgutrecht“ (BLAG-FGR). Der jetzt erschienene Tätigkeitsbericht zeigt zahlreiche Möglichkeiten auf, wie die genetische Vielfalt von Baum- und Straucharten in den Wäldern erhalten werden kann. Der Bericht dokumentiert die Maßnahmen der Länder und des Bundes zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der forstlichen Genressourcen von Baum- und Straucharten. Er fasst den Sachstand zur Erhaltung forstlicher Genressourcen in den Ländern zum 31. Dezember 2012 zusammen und gibt einen Überblick zu den durchgeführten und geplanten Aktivitäten der BLAG-FGR. [ ...mehr ] (Foto: BLE)
Baumartenvielfalt trägt nicht unbedingt zur besseren Widerstandsfähigkeit der Wälder gegen Dürren bei
(14.10.2014) Angesichts des Klimawandels werden einige Regionen der Welt Dürreperioden ausgesetzt sein, welche die Gesundheit der Wälder beeinträchtigen werden. Forscher des Inra (Institut national de la recherche agronomique) haben in Zusammenarbeit mit der Eidge-
nössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und anderen europäischen Wissenschaftlern den Einfluss der Artenvielfalt von Bäumen auf die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber Dürren untersucht. Doch anders, als bisher angenommen wurde, verbessert die Artenvielfalt nicht zwingend die Widerstandsfäh-igkeit der Wälder gegenüber Trockenperioden. Diese Ergebnisse wurden am 29. September 2014 in den PNAS veröffentlicht. [ ...mehr ] (Foto: Reinhard Lässig / WSL )
Studie untersucht Trends im Waldwachstum von 1870 bis heute
(18.9.2014) Die Bäume wachsen zwar nicht in den Himmel, aber seit den 1960er-Jahren deutlich schneller. Dem Wald sieht man diese Veränderung nicht an: Die typischen Entwicklungsphasen von Bäumen und ganzen Beständen haben sich kaum verändert, laufen aber beschleunigt ab - um bis zu 70 Prozent. Dies zeigt eine Studie von Wissenschaftlern der Technischen Universität München (TUM). Sie basiert auf Langzeit-Daten von Versuchsflächen, die seit 1870 kontinuierlich beobachtet werden. Vor drei Jahrzehnten war das „Waldsterben“ in aller Munde: Das Überleben großflächiger Waldökosysteme schien auf dem Spiel zu stehen. Aktuelle Untersuchungen weisen allerdings eher auf ein beschleunigtes Wachstum als auf einen Kollaps der Wälder hin. [ ...mehr ]
(Foto: Horst Jürgen Schunk)
..Ohne seine Wälder würde Deutschland deutlich mehr zum Klimawandel beitragen
(16.9.2014) Ohne seine Wälder würde Deutschland deutlich mehr zum Klimawandel beitragen, als es derzeit der Fall ist. Das geht aus Erhebungen des Thünen-Instituts hervor, die im aktuellen, vom Umweltbundesamt herausgegebenen nationalen Inventarbericht enthalten sind. Mit einer jährlichen Senkenleistung von rund 52 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten sind die deutschen Wälder ein erheblicher Kohlenstoffspeicher. Die Berechnungen des Thünen-Instituts zeigen, dass die deutschen Wälder in ihrer oberirdischen Biomasse eine Kohlenstoffmenge von rund 993 Mio. Tonnen bevorraten, hinzu kommen 156 Mio. Tonnen in unterirdischer Biomasse, vor allem den Wurzeln, und 20 Mio. Tonnen im Totholz. In der Humusauflage und den oberen 30 cm des Mineralbodens sind noch einmal 850 Mio. Tonnen Kohlenstoff festgelegt. Aktuell speichern die Wälder damit rund 300 Mio. Tonnen mehr als noch 1990 [ ...mehr ]
(Foto: Thünen-Institut, Michael Welling)
......ein Notfallplan für Österreich
(4.9.2014) Der Kiefernholznematode ist weltweit einer der gefährlichs-
ten invasiven Schadorganismen. Entsprechend der EU-Richtlinie 2012/535/EU ist jedes Mitgliedsland verpflichtet, bis Ende 2013 einen Notfallplan zu erstellen. Im Notfallplan für Österreich sind die Maßnahm-
en angeführt, die bei Auftreten des Vorkommens des Kiefernfaden-
wurms getroffen werden müssen.
Vor 100 Jahren wurde der Kiefernholznematode von Nordamerika nach Japan eingeschleppt. Kiefernwälder in Asien (China, Korea, Taiwan) fallen ihm seit den 1980er Jahren zum Opfer. Europas Kiefern droht ein ähnliches Schicksal. 1999 wurde der Nematode erstmals in Portugal entdeckt [ ...mehr / externer Link ]
( Foto: Wikimedia Commons / CC0 1.0 )
...auf dem Weg zurück zum Naturwald
(17.8.2014) Der Aletschwald auf rund 2000 m. ü. M. zählt zu den eindrücklichsten Wäldern der Schweiz. Mächtige Arven und Lärchen trotzen oberhalb des Aletschgletschers dem rauen Klima des Hochgebirges. Dazwischen recken winzige Sämlinge ihre Köpfe dem Licht entgegen. Totholz modert vor sich hin. Vögel und Insekten finden in den zahlreichen Höhlen und Rissen der zum Teil mehrere hundert Jahre alten Stämme Unterschlupf und Nistmöglichkeiten. Auf der nahe gelegenen Jungmoräne, die der Aletschgletscher vor rund 150 Jahren freigegeben hat, hat sich ein Lärchen-Pionierwald etabliert, in dem unzählige kleine Lärchen um ihren Platz kämpfen [ ...mehr ] (Foto: Peer Appelfelder)
Forstexperten mahnen Waldbesitzer zur Wachsamkeit
(28.7.2014) Rund 100.000 Festmeter vom Borkenkäfer befallender Holzmengen im Käferjahr 2013 – dreimal soviel wie im Jahr zuvor, sorgten für eine hohe überwinternde Buchdruckerpopulation. Ein deutlich ungünstiger Start für Thüringens Waldbesitzer in das Käferjahr 2014. Die überwinternden Buchdrucker schwärmten um Ostern ca. drei Wochen früher aus als gewöhnlich und legten ihre Bruten in wassergestresste Fichten an. Aktuell zeigen die Zahlen der Hauptstelle für Waldschutz der Thüringer Landesforstanstalt wiederrum eine kritische Entwicklung für Thüringens Wälder: 7.500 fm vom Käfer neu befallenes Holz allein im Monat Juni, was fast eine Verdoppelung der letztjährigen Junimenge bedeutet. [ ...mehr ]
(Foto: James Lindsey at Ecology of Commanster / CC BY-SA 3.0)
30-30-Regel kann Leben retten - Blitzopfer oft mit Langzeitschäden
(23.6.2014) Gerade der diesjährige ungewöhnlich frühe und heiße Sommer überrascht Waldbesucher und Naturfreunde immer wieder mit schweren Sommergewittern. Rund 200.000 Volt und mehrere 10.000 Ampere stark sowie rund 30.000° Celsius heiß sind Gewitterblitze, die Jahr für Jahr in Deutschland zwischen 50 und 150 Opfer fordern. Der Volksmund empfiehlt, bei „Eichen weichen“ und die „Buchen suchen“. Dies sind aber keine guten Tipps. Dagegen können speziell im Wald wenige, aber richtige Verhaltensmaßnahmen die Gefahr vom Blitz getroffen zu werden deutlich senken.[ ...mehr ]
(Foto: Twinz / wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0)
Wiederaufgeforstete Wälder unterscheiden sich noch nach 100 Jahren deutlich von alten Waldbeständen
(14.4.2014) Der menschliche Eingriff in die Natur hat ungeahnt lang-
fristige Konsequenzen, möglicherweise sind sie sogar unumkehrbar. Das zeigt eine neue Studie der Universität Kiel, der Leuphana Univer-
sität Lüneburg, des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Halle sowie der Universität von Minnesota. Die Wissenschaftler haben in der Lüneburger Heide wiederaufgeforstete Wälder auf ehemaligen Acker-
flächen mit historisch alten Waldbeständen verglichen, die seit mehr-
eren hundert Jahren am gleichen Standort existieren. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass sich die Zusammensetzung der Mikroorganismen im Boden zwischen historischen und neueren Standorten erheblich unterscheidet – selbst wenn seit der Auffors-
tung mehr als 110 Jahre vergangen sind. [ ...mehr ] (Foto: Horst Jürgen Schunk)
Im Vergleich zum Vorjahr leichte Verbesserung eingetreten
(12.3.2014) Der Waldzustand wird seit 1984 jährlich in den Monaten Juli und August von den Bundesländern erhoben. Als Indikator dient den Förstern dabei die Bewertung der Baumkrone. Die Abweichung von einem voll benadelten oder voll belaubten gesunden Baum wird als 'Kronenverlichtung' bezeichnet und in mehreren Stufen ermittelt. Die Länder leiten die erhobenen Daten an das Thünen-Institut für Waldökosysteme weiter, das die Ergebnisse zusammenführt und im Auftrag des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auswertet. [ ...mehr ] (Foto: Susanne Schmich / pixelio.de)
In schneefreien Gebieten schon jetzt unterweg
(13.02.2014) Die Winterruhe der Zecken wird immer kürzer. Wer in schneefreien Gebieten unterwegs ist, kann jetzt schon auf die Plage-
geister treffen, denn die Parasiten fallen erst bei Temperaturen unter acht Grad Celsius in Kältestarre. Bevorzugte Lebensräume sind feuchte Jungwälder, Gebiete um Seen und Flüsse, Waldlichtungen und Waldränder aber auch Freibäder, Spiel- und Sportplätze sowie der Garten. Dort haften sie an Gräsern, Farnen oder Unterseiten von Pflanzenblättern und warten auf einen neuen Wirt, den Menschen oder ein Tier. [ ...mehr ] (Foto: Matthias Apsel CC0 1.0)
Besonders Buchen und Eichen leiden
(18.11.2013) Zu hohe Stickstoffeinträge, Frostschäden, Trockenheit und Insekten setzen den niedersächsischen Wäldern weiter zu. Besonders Buchen und Eichen leiden, Böden und Grundwasser sind belastet. Dies dokumentiert der diesjährige Waldzustandsbericht.
Die Untersuchung hat die rund 1,16 Millionen Hektar Staats-, Privat- und Kommunalwald Niedersachsens unter die Lupe genommen, darunter etwa 335.000 Hektar Landeswald. Jahr für Jahr regnet eine Stickstoffmenge von bis zu 27 Kilogramm pro Hektar auf die Bäume herab oder wird von den Kronen ausgefiltert. [ ...mehr ] (Foto: Horst Schunk)
Göttinger Forstwissenschaftlerinnen untersuchen die Nährstoffversorgung von Bäumen durch Pilze
(25.10.2013) Im Herbst sprießen die Pilze aus dem Waldboden, aber das ganze Jahr über leben viele Speisepilze unsichtbar, unterirdisch in enger Symbiose mit den Wurzeln der Bäume. Dieser Zusammenschluss von Pilz und Wurzel wird als Mykorrhiza bezeichnet. Wissenschaftler-
innen der Abteilung Forstbotanik und Baumphysiologie der Universität Göttingen haben herausgefunden, dass verschiedene Mykorrhizapilze für die Nährstoffversorgung der Bäume besonders bei Trockenheit oder fehlender Sonneneinstrahlung wichtig sind. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift ISME Journal (International Society for Microbial Ecology) erschienen. [ ...mehr ] (Foto: Universität Göttingen)
Schädling soll in Europa an Verbreitung gehindert werden
(20.10.2013) Vom 15. - 18. Oktober trafen sich Waldschutzexperten aus 22 Ländern erstmalig in Braunschweig, um sich über einen der gefährlichsten Kiefernschädlinge auszutauschen. Lokaler Ausrichter der Tagung war das Julius Kühn-Institut (JKI) in Braunschweig. Der Kiefernholznematode, ein Fadenwurm, ist nur ein Millimeter lang und gilt als Quarantäneschadorganismus. Er ist ein Beispiel dafür, wie Schadorganismen weltweit verschleppt werden, fern ihrer Heimat Fuß fassen und beträchtlichen ökonomischen und ökologischen Schaden anrichten. [ ...mehr ] (Foto: Schröder/Julius Kühn-Institut)
Forschungsvorhaben liefert Bilanz über den Umfang und die Qualität der nutzungsfreien Wälder in Deutschland
(14.10.2013) Heute wurden die Ergebnisse des Forschungs-und Entwicklungsvorhabens „Natürliche Waldentwicklung als Ziel der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ vorgestellt. Als Ergebnis des Verbundvorhabens zeigt sich, dass es derzeit 213.145 Hektar dauerhaft gesicherten Wald mit natürlicher Waldentwicklung in Deutschland gibt. Dies entspricht einem Anteil von 1,9 Prozent der Waldfläche in Deutschland. Bis zum Jahr 2020 steigt der Anteil voraussichtlich auf 2,3 und danach auf ca. 3 Prozent. In der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) der Bundesregierung wird bis zum Jahr 2020 eine natürliche Waldentwicklung auf 5 Prozent der gesamten Waldfläche bzw. 10 Prozent der öffentlichen Wälder angestrebt. [ ...mehr ] (Foto: Horst Jürgen Schunk)
Niedersächsisches Forstamt Göhrde fällte absterbende Eschen in der Revierförsterei Wustrow
(29.9.2013) Waldbesucher konnten Anfang September umfangreiche Baumfällungen im niedersächsischen Waldgebiet Gain bei Clenze beobachten. "Bei den gefällten Bäumen handelt es sich um kranke und absterbende Eschen", erklärt der zuständige Förster Reinhard Behn das Vorgehen. Nicht nur in den Wäldern der Försterei Wustrow im Wendland leiden Eschen unter dem so genannten Eschentriebsterben. In ganz Deutschland führt diese durch einen Pilz verursachte Krankheit unaufhaltsam zum Absterben der Bäume. "Wir entnehmen die sichtbar geschädigten Eschen, gesunde Bäume bleiben stehen. Besonders im Bereich der Waldwege können abgestorbene Kronenteile eine Gefahr für Waldbesucher darstellen", so der Forstmann. [ ...mehr ] (Foto:Landesforsten Niedersachsen)
Vermehrt auftretende Trockenheit stellt grosse Herausforderungen an unsere Wälder
(2.9.2013) Über 200 Forschende aus Europa und Übersee treffen sich dieser Tage in Zürich, um die neusten Erkenntnisse auszutauschen zum Thema „Klimawandel: Wie reagieren die Bäume in den Wäldern Mitteleuropas?“. Eine zentrale Frage ist: Wie können wir Wälder so gestalten, dass sie ihre vielfältigen Aufgaben weiterhin erfüllen können? Ein Begriff fällt dabei immer häufiger: Plastizität – die Anpassungsfähigkeit des Waldes an Veränderungen in der Umwelt. Organisiert wird die Konferenz von der Eidgenössischen Forschungs-anstalt WSL zusammen mit mehreren Partnerinstitutionen. Plastizität ist der wegweisende Begriff, wenn es um Wald und Klimawandel geht. Davon überzeugt ist der Leiter der Gruppe Störungsökologie an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) Thomas Wohlgemuth.
Der Geobotaniker leitet das Organisationsteam der internationalen Konferenz ClimTree 2013 die vom 1. bis 5. September 2013 in Zürich stattfindet. [ ...mehr ] (Foto:WSL)
Pate ist Günther Grass
(30.8.2013) Am 2. September 2013 wird die Schule Hohe Geest (Gymnasium mit Regionalschulteil) in Hohenwestedt zu Deutschlands erster Klimawald-Schule.
Die gut 1.200 SchülerInnen und das Lehrerkollegium fiebern dem großen Tag entgegen, dessen Höhepunkte sicher die Pflanzung eines offiziellen Klimabaums und die Übergabe der Widmungsurkunde aus den Händen von Ministerin Prof. Dr. Waltraud Wende sein werden. Günther Grass übernimmt die Patenschaft für die Klimawald-Schule im Herzen Schleswig-Holsteins. Die Schule Hohe Geest hatte bereits im Dezember 2012 auf sich aufmerksam gemacht, als sie mit 1.384 Teilnehmern und gemeinsam mit der Stiftung Klimawald einen neuen Weltrekord für den „größten menschlichen Weihnachtsbaum“ aufstellte. Damit war in der Schule ein besonderes Signal für den Klimaschutz gesetzt. [ ...mehr ] (Grafik: Stiftung-Klimawald
Wirtschaftlicher Schaden durch Wildverbiss an Eschen in sechsstelliger Höhe
(12.8.2013) Die untere Jagdbehörde des Landkreises Kassel hatte für die Pächter von fünf Jagdbezirken im Stadtwald Zierenberg angeord-net, dass pro Jagdbezirk mindestens drei Stück Rotwild geschossen werden muss.
Grund: Die Tiere fressen die Rinde der Eschen, dadurch entstehen sogenannte Schälschäden (Wildschaden). Auf einer Fläche von 19,5 Hektar seien fast alle Eschen komplett geschält. Da das so geschädigte Holz nur noch als Brennholz zu gebrauchen sei, entstehe ein wirtschaft-licher Schaden in sechsstelliger Höhe. Im Übrigen habe die Esche für den Klimawandel erhebliche ökologische Bedeutung. Darum, so die Jagdbehörde, müssten die Interessen der Pächter zurückstehen. [ ...mehr ] (Foto:Beentree/Wikipedia CC BY-SA 3.0)
Forstamt kombiniert Rückepferde mit moderner Forsttechnik bei der Durchforstung eines jungen Kiefernwaldes
(30.7.2013) Zur Pflege eines dreißigjährigen Kiefernbestandes im Forstamt Göhrde (Landkreis Lüchow-Dannenberg ) setzen die Niedersächsischen Landesforsten in diesen Tagen auf eine Kombination von Rückepferden mit moderner Holzerntetechnik. „Das geländeangepasste System der Pflegegassen wird durch den Einsatz der beiden Pferderücker gut ergänzt. Wo der Harvesterkran nicht hinreicht, ziehen die beiden Kaltblüter die gefällten Bäume an die Gasse. Ab hier übernimmt die moderne Forsttechnik die weitere Arbeit“, erklärt Revierförster Holger Maack das Vorgehen. Die beiden Boulonnais Kaltblutpferde, 20 und 5 Jahre alt, und die Pferderücker Kay Stolzenberg und Jorin Handmann aus Güstritz sind eingespielte Teams. [ ...mehr ] (Foto:H. Both (NLF)
Fehlender Regen, Sonne und Wind trocknen Oberboden aus
(18.7.2013) In Niedersachsens Wäldern steigt die Brandgefahr. In manchen Regionen wird bereits die Stufe 4 (hohe Gefahr) des fünf-stufigen Waldbrandgefahrenindex erreicht. Nach Auskunft der Land-wirtschaftskammer Niedersachsen haben fehlende Niederschläge, Sonnenschein und ein leichter Wind den Oberboden ausgetrocknet, sodass leicht entzündbare Materialien wie Laub, Gras oder Pflanzen-reste schon durch einen Funken oder eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe Feuer fangen können.
In der Zeit vom 1. März bis zum 31. Oktober ist es in Wald, Moor und Heide sowie in deren unmittelbarer Nähe bis etwa 100 Meter generell verboten, Feuer anzuzünden oder zu rauchen. Wer einen Waldbrand entdeckt, sollte umgehend die Polizei (Notruf 110), die Feuerwehr (Notruf 112) oder die nächstgelegene Forstdienststelle informieren. [ ...mehr ] (Foto: Foto: Wikipedia, Urheber: Tilo, CC BY-SA 3.0 )
Waldbrandstatistik 2012 — 269 Hektar vernichtet
(8.7.2013) Im Laufe des Jahres 2012 wurden in Deutschland 701 Waldbrände auf 269 Hektar Fläche gemeldet. Das sind 42 Prozent weniger Brände im Vergleich zum langjährigen Mittel. Die Bundes-anstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) veröffentlicht jedes Jahr die Waldbrandstatistik für die Bundesrepublik Deutschland.
Rund elf Millionen Hektar Deutschlands sind von Wald bedeckt. Waldbrände können dieses komplexe Ökosystem massiv stören oder sogar vernichten. Bei 179 der 701 Waldbrände war Fahrlässigkeit etwa durch Camper und Kinder die Brandursache, während bei 41 Prozent der Fälle die Gründe nicht ermittelt werden konnten [ ...mehr ]
(Foto: John McColgan, United States Department of Agriculture)
Kampagne "Blätterwälder" organisiert Pflanzfeste und Baumpatenschaften
(27.3.2013) Über die eigene Generation hinaus sauberes Grundwasser erhalten und die Artenvielfalt fördern, so lautet das erklärte Ziel der Initiatoren der sogenannten „Blätterwälder“. Zum Auftakt einer langfristig angelegten Kampagne begründen der gemeinnützige Umweltschutzverein „Trinkwasserwald e. V.“ und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in den nächsten Wochen die ersten „Blätterwälder“ an ausgewählten Standorten Niedersachsens. Dafür werden bereits bestehende Nadelholzbestände in Privat- und Körperschaftswäldern mit jungen Laubbäumen unterpflanzt – jeweils unter aktiver Beteiligung der Bevölkerung vor Ort.
[ ...mehr ] ( Foto: Galen)
Bundesweite Waldbaum-Erhebungen abgeschlossen
(20.3.2013) Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hat im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) erstmals mittels einer einheitlichen Erhebungsmethode seltene Waldbaumarten in Deutschland erfassen lassen. Bei dieser Erhebung wurden zehn heimischen Baumarten bundesweit erfasst. Neben der Baumanzahl in den Beständen ist auch das Alter, die Vitalität der Bäume und das Ausmaß der Naturverjüngung registriert worden. In einzelnen Beständen ist zusätzlich die genetische Vielfalt ermittelt worden. Auf Basis dieser Daten konnten dann die einzelnen Bestände auch im Hinblick auf ihre „Erhaltungswürdigkeit“ und „Erhaltungsdringlichkeit“ bewertet werden. [ ...mehr ] ( Foto: Rainer Sturm / pixelio.de )
Göttinger Forscher untersuchen ökologische Bedeutung von Naturwäldern im „Brockenurwald“
(4.3.2013) Alte und zerfallende Bäume im Wald spielen eine wichtige Rolle für Natur- und Klimaschutz. Das haben Wissenschaftler der Universität Göttingen anhand einer Studie im „Brockenurwald“ im Harz gezeigt. Die Forscher verglichen Waldstücke mit sehr alten und absterbenden Bäumen mit jüngeren Stadien, wie sie auch in bewirtschafteten Wäldern vorkommen. Die Ergebnisse der Untersuchungen belegen, wie wichtig es ist, ökonomisch wertlose alternde Bäume zu erhalten. [ ...mehr ]
(Foto: Ausserhofer/DSZ)
Anhand von Satellitenbildern Abholzungen naturnaher Wälder in Rumänien nachgewiesen
(22.1.2013) Der Gebirgszug der Karpaten stellt als „grüner Korridor“ die Verbindung zwischen Zentraleuropa und dem Schwarzen Meer dar. Er umfasst Osteuropas größte, gemäßigte Waldregion sowie einige der letzten europäischen Urwälder und ist damit ein Biodiversitäts-Hotspot in Europa. Mithilfe der Auswertung von Satellitendaten zeigen Jan Knorn, Patrick Hostert sowie Tobias Kümmerle vom Geographischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus Tschechien, Rumänien und den USA, dass der Anteil von Naturwäldern in den Karpaten zurückgeht. [ ...mehr ]
(Foto: Geographisches Institut Humboldt-Universität/Berlin)
Erkrankungsschub im vergangenen Sommer beschert weiteren Rückschlag
(17.1.2013) Der Zustand der Eiche in unseren Wäldern hat sich weiter verschlechtert. Dies geht aus einem aktuellen Bericht der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt hervor. Danach sind im vergangenen Sommer noch einmal deutlich mehr Bäume erkrankt. Sichtbar wird das an Blattvergilbungen, Blattverlusten, dem Absterben einzelner Kronenbereiche oder ganzer Bäume. Bereits seit dem Spätsommer 2011 weisen die Eichen gebietsweise massive Erkrankungssymptome auf. Seither spricht man von einem regelrechten Eichensterben, von dem auch die niedersächsischen Wälder betroffen sind. [ ...mehr ] (Foto: Maufi Lizenz: CC BY-SA 3.0)
Düngung aus der Luft dient der Gesunderhaltung der Bäume
(26.09.2012) In diesen Tagen kreisen wieder die Hubschrauber über Niedersachsens Privatwälder. Sie versorgen ausgewählte Waldflächen aus der Luft mit Naturkalk. Laut Information der Landwirtschaftskammer Niedersachsen werden im Rahmen der sogenannten Bodenschutzkalkung in diesem Herbst rund 8.500 Hektar Wald überflogen und insgesamt 25.500 Tonnen Magnesiumkalk ausgebracht. [ ...mehr ] (Foto:Frank Ziebell )
(24.09.2012) Der Klimawandel wird den wirtschaftlichen Wert der Waldfläche Europas bis ins Jahr 2100 um schätzungsweise 14 bis 50 % vermindern, erwartet ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Marc Hanewinkel von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Ohne wirksame Gegenmaßnahmen dürften die möglichen Einbußen mehrere hundert Milliarden Euro betragen. Dies zeigt die erste europaweite Studie zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald, die am 23. September 2012 in der Zeitschrift "Nature Climate Change" veröffentlicht wurde. [ ...mehr ] (Foto:WSL )
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